Blut geleckt

Den größten Erfolg der Vereinsgeschichte seit 1997 könnten die A-Jugendlichen der Schwäbisch Hall Unicorns am kommenden Sonntag wiederholen: Mit einem Sieg gegen Hamburg würden sie ins Finale um die Deutsche Meisterschaft der Football-Junioren einziehen.

Das Ziel der Unicorns-Juniors am Sonntag: Der Sprung ins Finale! (Foto: Dieter Heß)

„Die Stimmung im Team ist gut“, betonte Unicorns-Headcoach Johannes Brenner am Mittwoch nach dem Training. „So ein Sieg gibt Selbstbewusstsein.“ Nach ihrem 31:20-Erfolg im Viertelfinale gegen den American-Football-Nachwuchs der Berlin Adler stehen die Haller A-Junioren im Halbfinale um die deutsche Jugendmeisterschaft. Gegner im Hagenbachstadion ist am Sonntag, 13. Juni, ab 12.00 Uhr die Mannschaft der Hamburg Young Huskies.

 

„Die Jungs haben Blut geleckt“, erklärte Johannes Brenner. „Uns trennt nur noch ein Spiel vom Finale.“ Gleichwohl sieht der Cheftrainer das Team aus der Hansestadt in der Favoritenrolle. Obwohl: Wer vergangenen Sonntag miterlebt hat, wie sich die Unicorns gegen körperlich überlegene Gegner durchgesetzt haben, wie sie das Laufspiel der Berliner vor allem in der ersten Halbzeit unterbunden haben, der traut ihnen auch im Halbfinale einiges zu.

 

Genau so wie die Schwäbisch Hall Unicorns haben auch die Hamburg Young Huskies in den Gruppenspielen der Jugend-Bundesliga (GFL Juniors) eine „perfect season“ hingelegt: Sie haben kein Spiel verloren. Da die „Schlittenhunde“ in der Nordgruppe der GFL-Juniors jedoch ein paar Touchdown-Punkte weniger erzielt haben als die „Einhörner“, müssen sie nun die weite Fahrt zum Südmeister antreten.

 

Die Young Huskies, in deren Team Spieler aus 16 verschiedenen Nationen stehen, haben ihr Viertelfinalspiel mit 38:7 gegen die Wiesbaden Phantoms gewonnen. Mit viel Druck auf den Quarterback verhinderten sie, dass die Hessen ihr Passspiel aufziehen konnten. In solchen Fällen ist eine starke Offense Line nötig – doch bei den Schwäbisch Hallern fällt ausgerechnet auf dieser Position Marco Rogge wegen einer Verletzung aus, die er sich im Viertelfinale zugezogen hat. Zwei weitere Spieler fehlen wegen eines Schüleraustausches.

 

Einer der herausragenden Spieler bei Hamburg ist der 1,99 Meter große Wide Receiver Benjamin Mau, der gegen Wiesbaden zwei Touchdowns erzielen konnte. Der Junioren-Nationalspieler trat im vergangenen Jahr für das deutsche Team bei der WM in den USA an. In Schwäbisch Hall wird er auf seinen damaligen Mannschaftskameraden Gerhard Jäger treffen, der inzwischen im Trainerstab der Unicorns-Juniors agiert. 

 

Mit der Spielvorverlegung im Hagenbachstadion auf 12.00 Uhr kommt die Football-Abteilung der TSG Schwäbisch Hall den Hamburgern entgegen, denn die müssen am Sonntag – eventuell auch erst nach einer Verlängerung – wieder die weite Heimreise antreten. Schließlich steht für einige Spieler am Montag die mündliche Abiturprüfung an.