Cardinals sollen gerupft werden - Berlin Adler vs. Assindia Cardinals

Am kommenden Samstag, den 06. August, steht für die Berlin Adler das vorletzte Heimspiel der regulären GFL-Saison ins Haus. Gegner sind ab 18.00 Uhr im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark die bisher sieglosen Assindia Cardinals. Ein Gegner, den es trotz der bisherigen zehn Niederlagen nicht zu unterschätzen gilt.

Während die Adler auf direktem Kurs in die Playoffs sind, müssen sich die Essener in diesem Jahr wohl mit der Relegation abfinden. Dennoch wird das Heimspiel gegen die Cardinals am kommenden Samstag kein Spaziergang werden. Zwar rangieren die Hauptstadt-Footballer in allen Statistiken vor dem Gegner aus der Krupp-Stadt, zu unterschätzen sind die Essener aber deshalb nicht.

 

Denn nach dem Ende der Sommerpause hat mit Jürgen Lengling ein erfahrener deutscher Coach das Amt des Offense Coordinators übernommen. Mit relativem Erfolg. Denn in der Vorwoche gelang es dem Tabellenletzten der GFL Nord gegen die Mönchengladbach Mavericks immerhin 21 Punkte zu erzielen.

 

Das große Plus auf Seiten der Adler ist das starke Laufspiel. Auch wenn die Ballträger um Tory Cooper in dieser Saison bisher nur 1.217 Yards Raumgewinn erzielt haben, so haben sie immerhin 21 Touchdowns erlaufen. Nur die Schwäbisch Hall Unicorns sind mit 23 Lauf-Touchdowns noch erfolgreicher als die Berlin Adler. Cooper erlief gegen Dresden seine Touchdowns elf und zwölf und ist heiß darauf, gegen Essen sein Konto weiter aufzufüllen.

 

Das letzte Mal, dass die Singvögel aus dem Ruhrgebiet im Viertelfinale standen, war in der Saison 2009. Heutzutage sind die Cardinals von solchen Ergebnissen weit entfernt, sie zieren mit 0:20 Punkten das Tabellenende der GFL Nord. Mit der Integration von 15 Spielern des Jahrgangs 1991 in das GFL-Team, von denen viele aus der eigenen Jugend kommen, wurde in Essen der schwere Weg des Neuaufbaus begonnen.

 

Head Coach Dan Zeleznik ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Aber die Essener zeigten im letzten Spiel gegen die Mönchengladbach Mavericks, daß man sie nicht so einfach abschreiben darf. Im vierten Quarter erzielten RB Jimmy Lee Malone und QB Ben Sarver  noch 14 Punkte.

 

Geprägt wird das Angriffsspiel der Essener vor allem durch das Laufspiel. Insgesamt neun Running Backs haben die Cardinals in ihren Reihen. Doch so richtig Akzente kann keiner der Spieler wirklich setzen. Am erfolgreichsten ist US-Import Jimmy Malone, der bisher vier Touchdowns erlief und 592 Yards Raumgewinn erzielte. Zum Vergleich: Tory Cooper kommt bisher auf 12 Lauf-Touchdowns und 859 Yards Raumgewinn. Das Passspiel ist bei Essen kaum ein Faktor, so dass böse Zungen behaupten, dass die Pässe der Cardinals eigentlich nur Trickspielzüge sind.

 

Die Adler müssen also auf der Hut sein, wenn sie keine böse Überraschung erleben wollen, welche die Playoff-Teilnahme gefährden könnte. Der vierte Tabellenplatz, den die Adler momentan innehaben, muss gehalten werden. Dafür ist ein Sieg über die Cardinals ein wichtiger Baustein. Berlins Head Coach Dave Likins wird sein Team, das vor Wochenfrist das wichtige Spiel gegen die Dresden Monarchs für sich entscheiden konnte, mit der richtigen Einstellung aufs Feld schicken, so dass die Adler nach der Partie weiterhin in Richtung Playoffs fliegen.

 

Mit der 6:100-Niederlage im Jahr 1989 sowie die 0:102-Niederlage 1990 gegen die Berlin Adler gehören die Cardinals zum Kreis derer Mannschaften, neben den Noris Rams, den Ratingen Raiders und den Hilden Hurricanes, die in der höchsten Spielklasse ein dreistelliges Ergebnis hinnehmen musste.