Chancenlos in Marburg

War es beim ersten Aufeinandertreffen der beiden hessischen GFL-Teams noch die erste Halbzeit, in der die Phantoms gegen die Marburg Mercenaries glänzen konnten, gab es am Sonntag beim Rückspiel in Marburg erst in der zweiten Halbzeit Grund zur Freude bei den zahlreich mitgereisten Fans der Phantoms.

Denn bis zur Pause dominierten die Gastgeber auf dem Weg zum Heimrecht in der ersten Playoff-Runde das Geschehen deutlich und lagen dementsprechend klar mit 35:0 in Führung. Ein famos aufspielender Mercenaries-Quarterback Jo Ullrich führte seine Mannen mit jeder Angriffsserie in die Phantoms-Endzone, erzielte schon in den ersten beiden Spielvierteln fünf Touchdown-Pässe. Den Phantoms, beim Hinspiel in Wiesbaden zur Pause noch mit 7:0 in Führung liegend, gelang bis dahin kaum etwas. Offensiv wie auch defensiv erwiesen sich die Marburger in den ersten 24 Minuten als eine Klasse besser.

 

„Uns merkte man die fast siebenwöchige Spielpause deutlich an. Wir kamen einfach nicht in Schwung und konnten erst in der zweiten Halbzeit ganz gut mitspielen“, machte Sven Gloss aus seiner Enttäuschung über den Auftritt seiner Mannschaft in den beiden ersten Spielvierteln seit dem 25. Juni keinen Hehl.

 

So ging es nach der Halbzeit letztlich darum, das ernüchternde Ergebnis in Grenzen zu halten. Patrick Ihl, der sich als bester Phantoms-Akteur an diesem Tag erwies, schnappte sich ein kurzes Zuspiel von Kevin Brüngel und sprintete über rund 80 Yards zum ersten Erfolgserlebnis seiner Phantoms in die Marburger Endzone. Doch die Mercenaries konterten postwendend und stellten fünf Minuten später durch Florian Bambuch den alten Abstand wieder her. Es war der sechste und letzte Touchdown-Pass von Ullrich in diesem Spiel. Anschließend machte der Nationalspieler dem Nachwuchs-Spielmacher Daniel Hörr Platz.  Zwar ließ bei den Gastgebern nun merklich die Konzentration nach, doch gelang es ihnen in Person von Johannes Thiel, den Vorsprung nochmals auf 49:7 zu erhöhen, bevor die nicht aufsteckenden Phantoms das Kommando auf dem Feld übernehmen konnten.
„Die zweite Halbzeit war wichtig für uns. Die Jungs haben Moral bewiesen und nicht nur erfolgreiche Ergebniskosmetik  betreiben können. Im Hinblick auf die drei bevorstehenden Heimspiele zum Ende der Saison gegen Stuttgart, München und Plattling war es gut, dass wir auf beiden Seiten des Balles noch eine deutliche Leistungssteigerung verzeichnen konnten. Auch wenn an der Niederlage natürlich nicht mehr zu rütteln war“, kommentierte Sven Gloss das, was sich in den drei noch folgenden Touchdowns seiner Phantoms ausdrückte.

 

Zunächst gelang Kevin Brüngel ein 15 Yard-Lauf zum 14:49, bevor eine abgefangener Pass durch Cetin Soysal den Grundstein für Patrick Ihl’s zweiten Touchdown des Tages legte. Über 6 Yards bediente Kevin Brüngel seine Lieblings-Anspielstation mit der Nummer 87, der es auf insgesamt 131 Yards Raumgewinn brachte und nebenbei noch alle vier Extrapunkte sicher verwandelte.