Chemnitz Crusaders steigen ab

Die Chemnitz Crusdaders verabschieden sich in die Oberliga (Foto: S. Thiele)

Das Spiel um die letzte Chance auf Verbleib in der Regionalliga Ost stand für Chemnitz Crusaders auf dem Plan. Gegner waren die direkten Konkurrenten Berlin Bears, welche bereits das Hinspiel in Chemnitz auf dem Usti-Field mit 0:7 für sich entscheiden konnten. Dieses Mal war ich erstmalig gemeinsam mit dem Team im Mannschaftsbus unterwegs. Sehr schönes Wetter und gute Stimmung ließen auf ein gutes Spiel und auch das nötige Quäntchen Glück hoffen. Das dies auch nötig sein würde, hatten die bisherigen Spiele gezeigt. So traten teils auch auf Grund der diesjährigen Besetzungssorgen nur 29 Kreuzritter zzgl. Coaches und Helfer die Fahrt nach Berlin an. Im dortigen DeGeWo-Stadion fanden sie neben einem bei den vorherrschenden Temperaturen noch eher anziehenden Freibad einen nicht einfach zu bespielenden Kunstrasenplatz vor, der eher an einen Teppich erinnert, als an einen Rasen.

Das Spiel begann mit dem Kick Off durch die Crusaders, was die Bears zuerst mit ihrer Offense auf das Feld vor einer überschaubaren Zuschauerkulisse brachte. Unterstützt von ihren Cheerleadern kamen sie auch gleich gut ins Spiel und konnten den für sie wichtigen ersten Touchdown durch die #81 erzielen. Der Versuch einer Conversion scheiterte jedoch an der Defense der Crusaders und so stand es 6:0 für die Bears. Ein klassischer Fehlstart also aus Sicht der Crusaders. Beim nachfolgenden Return rutschte Mike Pfab (K/P/WR #1) leider weg, so dass die Crusaders ihren ersten Drive gefährlich nah an der eigenen Endzone beginnen mussten. Sehr weit kamen die Crusaders aber nicht, denn die #22 der Bears fing eine Interception. Den Bears brachte dies aber auch nicht viel, denn die Crusaders konnten ihrerseits durch Jan Doant (DB #38) mit einer Interception den Ball zurück erobern. Beinahe ging der Ball aber durch ein Fumble gleich wieder verloren, doch Tom Gornig (RB #30) war zu diesem Zeitpunkt bereits am Boden und der Spielzug beendet gewesen. Somit blieben die Crusaders in Ballbesitz, mussten im vierten Versuch sich aber für einen Punt entscheiden. Mike Pfab (K/P/WR #1) fasst sich aber wieder ein Herz und lief über 30 Yard zu einem neuen First Down. Ein folgende Lauf von Daniel Püngel (QB #7) zu einem weiteren First Down wurde wegen einer Strafe jedoch nicht gegeben und so wechselte schlussendlich das Angriffsrecht zu den Bears.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht lang, bis die #9 der Bears den Ball über einige Yards bis in die Endzone zum Touchdown trug. Auch jetzt versuchten die Bears das Maximum an Punkten zu erzielen und probierten wieder eine Conversion. Wie schon beim ersten Mal misslang diese. Somit stand es 12:0 für die Bears. Der nachfolgende Drive der Crusaders brachte nichts Zählbares zustande, stattdessen musste Daniel Püngel (QB #7) zwei Sacks einstecken. Bei den Bears lief es aber auch nicht besser und somit gelangten die Crusaders wieder in Ballbesitz. Typisch für den bisherigen Saisonverlauf war es wieder einmal Mike Pfab (K/P/WR #1) vorbehalten, den Ball weit über das Feld bis vier Yard vor die gegnerische Endzone zu tragen. Bis zum ausgespielten vierten Versuch sollte es dann aber noch dauern, bis es wiederum Mike Pfab (K/P/WR #1) war, der den Touchdown erzielte. Sein PAT war ebenso gut und der Anschluss zum 12:7 war hergestellt. Mit diesem Spielstand ging es auch in die Halbzeitpause. Noch war nichts verloren und alles möglich.


Das dritte Quarter begann dann mit dem Kick Off durch die Bears und mit den Crusaders im Angriff. Was auch immer man sich für die zweite Halbzeit vorgenommen hatte, in diesem Drive konnte man dies nicht umsetzen und musste mit einem Punt das Angriffsrecht abgeben. Die Bears machten es besser und arbeiteten sich konsequent über das Feld. Folgerichtig kamen sie durch ihr #9 zum nächsten Touchdown. Da bereits zwei Conversions nicht gelungen waren, versuchten die Bears diesmal den Ball zu kicken. Auch damit hatten sie kein Glück. Es stand nun 18:7 und die Vorzeichen für eine Wende im Spiel wurden schlechter. Der anschließende Drive der Crusaders bestätigte dies und führte wieder zum Punt. Der Versuch eines Punt Fakes durch Mike Pfab (K/P/WR #1) führte diesmal nicht zum gewünschten Erfolg und brachte die Bears wieder in Ballbesitz. Deren #30 trug den Ball über einige Yards nach vorn und zum Seitenwechsel.

Im vierten und letzten Quarter krönten die Bears dann ihre Angriffsbemühungen mit einem weiteren Touchdown durch die #82. Diesmal gelang auch der PAT und es stand 25:7. Jetzt war eigentlich klar, dass das Spiel nicht mehr zu gewinnen war. Die Crusaders wollten sich aber mit Anstand aus dem Spiel verabschieden und bis zur letzten Sekunde kämpfen. Nachdem die Bears durch ihre #21 eine Interception fingen, verloren sie kurz darauf den Ball durch ein Fumble wieder. Den Ball konnte Jan Schloßhauer (LB #50) sichern. Der Drive der Crusaders und dann auch der nächsten Drive der Bears brachten nichts ein. Mike Pfab (K/P/WR #1) konnte dann zwar wieder einigen Raumgewinn erzielen, aber eine durch die #5 der Bears gefangene Interception beendete die Angriffsbemühungen. Die #9 der Bears trug den Ball dann wieder einmal in die Endzone, aber der Touchdown zählte diesmal aufgrund einer Strafe nicht. Wieder lief die #9 einige Yards heraus, diesmal kamen die Bears aber nur in Field-Goal-Reichweite. Der Versuch misslang und die Crusaders befanden sich wieder im Angriff. Bittererweise brachte wieder eine Interception die Angriffsbemühungen zum Erliegen. Diesmal fing die #21 der Bears den Ball ab. Wieder kamen die Bears in Field-Goal-Reichweite und konnten dies auch verwandeln. Damit war der Endstand von 28:7 erreicht, denn der weite Return durch Jan Doant (DB #38) führte zu keinem erfolgreichen Drive mehr.

 

Dies war es nun. Zwei Jahre Regionalliga Ost waren eine schöne Zeit. Für ein weitere Zugehörigkeit zur Liga hat es aus sportlicher Sicht einfach nicht gereicht. Letzten Endes muss man sich eingestehen, dass im letzten Jahr der Klassenerhalt mit einer gehörigen Portion Glück erreicht wurde und in diesem Jahr keine Steigerung erfolgte. Von der kämpferischen Einstellung, der Fairness und dem Umfeld her hätten es die Crusaders zwar verdient gehabt, in der Liga zu bleiben. Leider zählen aber am Ende nur die erzielten Punkte und bei acht Niederlagen in acht Spielen ist das einfach nicht genug. Die vor der Saison durchaus zurecht als Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg eingestuften Tollense Sharks und Berlin Bears waren da klar besser. So werden nun die Crusaders den Gang in die Oberliga antreten und wollen dort hoffentlich trotz möglicherweise anstehender personeller Einschnitte die Liga rocken. Schließlich wird man dort auf einige alte Bekannte treffen. Zuvor heißt es aber noch die Regionalliga mit Anstand zu Ende zu spielen - kommendes Wochenende im letzten Heimspiel gegen die Magdeburg Virgin Guards und im September auswärts bei den Frankfurt (Oder) Red Cocks. Bereits da wird sich zeigen, wer mit dem Herzen dabei ist. Die treuen Fans werden auf jeden Fall auch weiterhin hinter dem Team stehen, egal wie die Liga heißt.