College-Quarterback für Frankfurt Universe

Markus Grahn grinst: "Gibt es einen besseren Namen für einen Footballer?" Gerade hat der Head Coach des GFL2-Clubs Frankfurt Universe die Vorzüge des neuen Universe-Quarterbacks John Rock aufgezählt und schließlich die rhetorische Frage gestellt.

Mit John Rock schließe sich ein 22-jähriger Quarterback dem Frankfurter Zweitligisten an, der nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich in den Interviews, die der Verpflichtung vorangingen, überzeugt habe. Rock habe das Spiel von der Pike auf gelernt, verfüge über großes taktisches Wissen, einen starken und präzisen Wurfarm, Ehrgeiz und das Können, Teamkameraden führen und sich entwickeln lassen zu können. "Das ist für uns sehr wichtig und John soll hier nicht nur auf sondern auch neben dem Feld ein Vorbild sein, im Jugendbereich mitarbeiten und damit unser Footballprogramm voranbringen. Unsere Jungs sollen von ihm so viel wie möglich lernen."

 

Rock wurde 1990 in Dayton/Ohio geboren und spielt seit seinem achten Lebensjahr auf der Quarterback-Position; zunächst an der Springboro High School, danach an der Gardner-Webb University in North Carolina, Big South Conference, in der NCAA Football Championship Subdivision, der ehemaligen Division 1-AA. In seinem letzten High School Jahr 2007 feierte John Rock nicht nur den Conference Champion-Titel, sondern auch die Ernennung zum Conference Player of the Year. Nach einem Redshirt-Jahr an der Gardner-Webb University lief Rock 2009 als Redshirt Freshman in einigen Spielen als Quarterback der Bulldogs auf und wusste dabei zu überzeugen. 2010 komplettierte er als Starter Pässe für insgesamt 1298 Yards sowie sieben Touchdowns und erlief vier weitere Touchdowns selbst.
Die Chance, in Deutschland Football zu spielen, verbindet Rock mit zahlreichen anderen Möglichkeiten: "Ich freue mich darauf, meine Teamkameraden kennen zu lernen, Coaches, Staff und Fans. Mit wurde erzählt, dass sich die Frankfurter Fans als Gemeinschaft für Universe engagieren und ich hoffe, ein Teil davon werden zu dürfen. Sportlich gesehen möchte ich Siege mit Universe feiern, um die Play-offs kämpfen und das Team generell voranbringen. Dazu versuche ich - und das wird mein persönliches Ziel sein - mich und meine Fähigkeiten voll und ganz einzubringen."

 

Der neue Universe-Quarterback macht keinen Hehl daraus, vor einem Anruf von Universe-Head Coach Grahn nicht viel von Universe gehört zu haben: "Nein, da muss ich ehrlich sein, ich wusste nicht wirklich viel von Universe. Es gab bereits einige Angebote aus Europa, weswegen ich mich generell über Football in Europa informiert habe. Ich habe den Namen Universe gelesen, mich aber nicht weiter informiert. Mittlerweile weiß ich, dass Universe ein fantastisches Footballprogramm und professionelle Mitarbeiter hat und durch die Galaxy eine lange Tradition und enthusiastische Fans. Diese Tatsachen in Kombination mit der Erfahrung, Energie und Leidenschaft aller Universe-Verantwortlichen? das hat die Entscheidung leicht gemacht."

 

Rock kommt nicht ohne große Erwartungen nach Deutschland. "Ich weiß, dass Spieler, Coaches und Fans alle das selbe Ziel haben: Sie wollen Spiele und Titel gewinnen. Wie der ehemalige NFL-Coach Herm Edwards sagte: ,Du spielst, um das Spiel zu gewinnen.' Um Ziele zu erreichen, musst Du aber auch bereit sein, sie zu erreichen und damit umgehen können, sie schließlich tatsächlich zu erreichen. Wenn wir Spieler so gut spielen, wie wir können und daran arbeiten, immer besser zu spielen; wenn die Coaches so gut coachen, wie es ihnen möglich ist und weiter lernen und wenn die Fans uns so gut unterstützen, wie es ihnen möglich ist und es immer weiter tun, dann haben wir einen ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan." Allerdings müsse das Team möglichst optimal arbeiten. "Ich selber muss in kurzer Zeit viel lernen, bevor ich in Frankfurt lande, das Team und das Spiel schnell kennenlernen und dabei helfen, dass aus einzelnen Spielern möglichst zeitnah ein Team wird. Denn die Saison ist lange und nur Teams, die hart arbeiten, über genügend Tiefe verfügen und sich von Woche zu Woche steigern können, haben eine Chance, die Play-offs zu erreichen? Jeder, der sich bei Universe engagiert, muss also hart arbeiten!"

 

Rock weiß dabei um seine eigene Vorbildfunktion und die hohen Erwartungen, die wiederum an ihn gestellt werden. "Das beste daran, Quarterback zu sein, ist, dass man überdurchschnittlich viel Zuspruch, Lob und Ehrerbietung erhält, wenn das Team gewinnt. Das ist natürlich wunderbar und schmeichelhaft? Der miese Part ist, dass man als Quarterback auch überdurchschnittlich viel Kritik einstecken muss, wenn das Team verliert. Aber ich habe diese Tatsache verstanden und kann damit umgehen. Ich versuche daher stets, auch abseits des Feldes die hohen Erwartungen zu erfüllen. In Frankfurt beerbe ich mit Ian Mitchell außerdem einen Spieler, der beides war: erfolgreich und beliebt. Ich hoffe, dort weitermachen zu können, wo er aufgehört hat. Ich kenne Ian leider nicht persönlich, denke aber, dass ich zumindest als Sportler abseits des Spielfeldes den Erwartungen genügen kann. Ich werde versuchen, mich und mein Wissen, meine Erfahrung und Können ins Team einzubringen. Als Mensch würde ich mich ebenfalls gerne in die Gemeinschaft einbringen, wenn mich die Fans denn ebenso kennenlernen möchten wie ich sie. Als Spieler nehme ich die Herausforderung, das Team zu führen, zudem sehr gerne an, um die Entwicklung von Universe positiv beeinflussen zu können. Und sollte ich dann vielleicht ebenso beliebt werden wie es Ian war, würde ich diese Ehre sehr stolz annehmen."

 

?John war unser Wunschkandidat für die QB-Position?, unterstreicht Sportlicher Leiter Filip Pawelka: ?Er bedeutet sowohl mit dem Arm als auch mit seinen Beinen immer Gefahr für die Gegner und ist bereit, unser Team zu führen und den Club würdig zu repräsentieren. Wir sind über die Verpflichtung sehr froh und ich bin mir sicher, dass sowohl seine Mitspieler sowie Coaches als auch die Fans viel Freude an ihm haben werden.?

 

Für John Rock wird der Flug über den Atlantik in einigen Wochen auch eine Reise in die Familiengeschichte. "Ich weiß, dass meine Urururgroßmutter Anfang des 19. Jahrhunderts aus Deutschland in die USA auswanderte. Auf eine gewisse Art und Weise komme ich also zum ersten Mal in meinem Leben nach hause?"