Wie bereits in der Vorwoche verschlechterten sich die äußeren Bedingungen zum zweiten Teil des Double Headers. Pünktlich zum Ende des Ersten Teils und dem Beginn der Aufwärmphase setzte ein mal mehr und mal weniger starker Regen ein. Dieser verhinderte dann wohl auch, dass mehr als ein harter Kern an Zuschauern den Weg auf das heimische Usti-Field fand, um das mit Spannung erwartete Sachsenderby zwischen den Chemnitz Crusaders und den Leipzig Lions zu verfolgen.
Das Spiel war bereits im Vorfeld als sehr wichtig eingestuft worden. Die Lions brauchen Siege, um ihr selbst gestecktes Ziel Aufstieg in die GFL2 nicht aus dem Augen zu verlieren. Die Crusaders hingegen hatten bisher alle drei absolvierten Spiel verloren und für den Kampf gegen den Abstieg wurden somit dringend Punkte benötigt. Auch hatten die Crusaders aufgrund der 34:17-Niederlage zu Saisonbeginn in Leipzig noch eine Rechnung mit den Lions offen. Das dies nicht unmöglich sein könnte, hatte man schließlich im Vorjahr gezeigt, als man den favorisierten Lions in buchstäblich letzter Sekunde ein mit 27:27 ein Unentschieden abtrotzte. Auch die zuletzt abwesenden Schlüsselspieler Daniel Püngel (QB #7) und Jan Schloßhauer (LB #50) waren wieder an Bord. Da stattdessen allerdings Rico Riedel (DL #77) und Thomas Sieron (QB #5) fehlten, sah man auch wieder Defense Coach Rene König (#71) und Offense Coordinator Ralph "Gazelle" Dietrich (#5) wieder in voller Ausrüstung auf dem regennassen Usti-Field.
Die Lions gewannen den Coin Toss und entscheiden sich dafür, zuerst den Ball zu empfangen. Das Spiel begann somit mit dem Kick Off durch die Crusaders und bereits im ersten Drive der Lions nahm das Spiel volle Fahrt auf. Die Lions erzielten durch einen an diesem Tage sehr gut aufgelegten Felix Nowicki (RB #6) den ersten Touchdown des Spiels. Auch der PAT war gut und schon es 0:7. Anscheinend wollten die Lions gleich nach legen, den sie probierten einen Onside Kick. Die Crusaders passten aber aber auf und so misslang das Vorhaben und die Offense konnte in guter Position auf dem Feld ihren Drive starten. Zunächst konnte Mike Pfab (K/P/WR #1) nach einem Pass von Daniel Püngel (QB #7) einige Yards an Raumgewinn erzielen. Danach war es Tom Gornig (RB #30) der herz und Ball in die Hand nahm und den Touchdown erzielte. Mike Pfab (K/P/WR #1) versenkte den PAT und der bejubelte Ausgleich zum 7:7 war da. Leider hielt die Freude nur kurze Zeit, denn den fälligen Kick-Off-Return trug Lion Jan Hilgenfeldt (WR #80) sehr weit in die Hälfte der Crusaders. Die Lions ließen es sich dann nicht nehmen und erzielten bei wenig Gegenwehr der Defense der Crusaders wieder einen Touchdown durch Paul Niemann (RB #22). Auch der PAT war gut und es stand 7:14 zum Ende des ersten Quarters. Im zweiten Quarter übten die Lions weiter Druck aus, marschierten wieder und wieder durch die Reihen der Defense der Crusaders oder zwangen die Offense der Crusaders zu Fehlern. So verloren die Crusaders bspw. durch einen Fumble Ball und Angriffsrecht ganze zehn Yards vor der gegnerischen Endzone. Für die Lions sorgte dann Jan Pientka (WR #83) mit einem weiteren Touchdown für die nächsten Punkte. Da der PAT nicht gelang, stand es nun 7:20. Dann schien es so, dass die Lions bei einem weiteren Drive auch ein Fumble produzierten, aber nach einiger Diskussion und einem kleinen Protest von Seiten der Lions entschieden die Schiedsrichter, dass die Spielsituation zu früh abgepfiffen worden wäre und somit blieben die Lions in Ballbesitz, kamen hier aber zu keinen weiteren Punkten. Daniel Püngel (QB #7) musste bei einem Drive den Bedingungen Tribut zollen und warf eine Interception. Somit konnte die Offense der Lions wieder auf das Feld und erzielte prompt durch Markus Günther (WR #13) den nächsten Touchdown. Der Pat war gut und es ging mit 7:27 in die Halbzeitpause. Dieser Touchdown Sekunden vor Schluss war ein unnötiger Schlag für die Crusaders, den sie sich aber selbst eingebrockt hatten. So wurde der Stimmung am Spielfeldrand bereits ein arger Dämpfer versetzt.
Im dritten Quarter forderten dann die äußeren Bedingungen ihren Tribut. Auch ließen nun die Lions mehr und mehr auch Backups agieren. Beide Teams verloren durch Interceptions immer mal wieder das Angriffsrecht. Nur Zählbares kam dabei nicht heraus. Dabei muss man neidlos anerkennen, dass die Leipziger Quarterbacks Achim Kunz (QB #8) bzw. Ulf Krempf (QB #1) nahezu alle Pässe trotz des Regens an ihre Empfänger brachten, während dem Chemnitzer Daniel Püngel (QB #7) dies weniger gut gelang und daraus mehrere Turnovers resultierten. Spätestens mit Beginn des vierten Quarters war nun klar, dass die Lions das Spiel sicher nach Hause bringen würden. Da nutzte den Crusaders auch ein Fumble der Lions an der 10-Yard-Linie der Crusaders noch ein sehenswerter und erfolgreicher Trickspielzug Mike Pfab (K/P/WR #1)im vierten Versuch statt des erwarteten Punts zu einem neuem First Down nichts. Stattdessen fing Lion Chris Herzberg (DB #38) eine Interception und lief damit durch bis in die Endzone. Mit erfolgreichem PAT stand es damit 7:34. Irgendwie schien dies aber nochmal eine Trotzreaktion auf Seiten der Crusaders zu provozieren. Ganz so schlimm wollte man sich nicht vorführen lassen. So besann man sich auf die eigenen Tugenden und das durchaus vorhandene Potential und man konnte noch ein paar schöne sehenswerte Pässe und Läufe sehen. Zunächst konnte man damit zwar noch keine Punkte erzielen. Doch dann kam der letzte Drive. Hier gelang es Marco Körner (RB #46) mit einem sehenswerten Lauf über fast 50 Yards, bei dem er bei mehreren Defense-Spielern der Lions seine Visitenkarte abgab und diese dann aussteigen lies, den ersten Touchdown seiner Karriere zu erzielen. Mike Pfab (K/P/WR #1) verwandelte den PAT und es stand nun 14:34. Dies bedeutete dann auch den Entstand, denn weitere Bemühungen waren nicht mehr von Erfolg gekrönt.
Mit der erneuten Niederlage hat sich die Lage der Crusaders weiter verschlechtert. Nun ruht die Hoffnung auf dem Auswärtsspiel bei den Berlin Bears sowie den beiden Spielen gegen die Tollense Sharks. Hier müssen Spiele gewonnen werden, will man im kommenden Jahr weiter in der Regionalliga Ost vertreten sein. Dies wird noch ein langer Weg und ein hartes Stück Arbeit. Insbesondere wird man auch psychologische Aspekte berücksichtigen müssen. Denn die bisherigen Spiele haben es gezeigt. Wenn es nur darum ging, gegen einen sehr starken Gegner zu bestehen, dann spielten die Crusaders befreit auf und konnten einiges zeigen. So geschehen im Heimspiel gegen die Frankfurt (Oder) Red Cocks. Sobald für ein Spiel allerdings die realistische Möglichkeit bestand, Punkte zu machen, dann verkrampfte man eher. Hier müssen dann die Coaches ansetzen.