Das erste Aufstiegsfinale

Phantoms treten am Sonntag bei den Weinheim Longhorns an.

Rückspiel am 2. Oktober im Europaviertel.

Die Spannung steigt in gleichem Maße, wie die Nervosität im gesamten Verein zunimmt. Am Sonntag starten die Wiesbaden Phantoms um 15.00 Uhr im Weinheimer Sepp-Herberger-Stadion in ihre beiden wichtigsten Wochen der 26-jährigen Vereinsgeschichte: In zwei Relegationsspielen gegen den Bundesliga-Letzten wird entschieden, ob die Weinheim Longhorns trotz einer sieglosen Saison im Oberhaus GFL verweilen dürfen oder ob die Phantoms das nicht mehr für möglich gehaltene Wunder des Bundesliga-Aufstiegs doch noch wahrmachen können! Durch die beiden Sensations-Siege über den Favoriten Franken Knights erreichte die junge Mannschaft von Michael Treber in sprichwörtlich letzter Sekunde die Vizemeisterschaft und den damit verbundenen Platz in der Relegationsrunde.

 

Während vereinsseitig die Vorbereitungen auf das Rückspiel im Europaviertel auf Hochtouren laufen, man plant für über 1.000 Zuschauer, will sich die Mannschaft mit einer guten Vorstellung am Sonntag eine ebenso gute Ausgangsbasis für das Rückspiel schaffen. Eine schwere Aufgabe, weiß auch Head Coach Michael Treber: „Wir werden uns ganz sicher nicht von der sieglosen Saisonbilanz der Longhorns blenden lassen. Unsere Spieler lernen am Sonntag einen neuen Level kennen. Der Schritt aus der GFL 2 ins Oberhaus ist riesig, wir müssen mit höherer Geschwindigkeit auf dem Feld zurechtkommen und vor allem die brandgefährlichen US-Amerikaner der Weinheimer unter Kontrolle bringen! Der Speed und die Athletik der Longhorns wird uns viel abverlangen!“

 

Dixon, Taylor und McBrayer heißen die Protagonisten, die offensiv wie defensiv für die Longhorns die Glanzlichter während der Saison gesetzt haben. Letzteren kennt man noch aus gemeinsamen Zweitliga-Zeiten, mittlerweile ist Shawn McBrayer Quarterback und Head Coach in Personalunion. Zusammen mit den Allroundern Kendall Dixon und James Taylor will er der besten Zweitliga-Defense in den beiden nächsten Wochen Kopfzerbrechen bereiten und für den Ligaverbleib seiner Weinheimer sorgen.

 

Dass die besagte Defense mit starken Einzelkönnern umzugehen weiß, hat das Phantoms-Kollektiv in den beiden Spielen gegen die Franken Knights eindrucksvoll unter Beweis gestellt, als man den Rothenburger Spielmacher Cedric Townsend nur selten zur Entfaltung kommen ließ und damit den Grundstein für die unerwarteten Erfolge legte. Eine solche Herausforderung wartet nun in gleich dreifacher Form erneut auf die Phantoms, die sich mit Euphorie, Spielfreude und höchster Konzentration den erfahreneren Weinheimern entgegenstellen will. „Wir haben die Longhorns beobachtet, wissen um deren Stärken und Schwächen. Eigentlich ist es ganz leicht. Wir müssen die Leistung der beiden letzten Spiele einfach nur fortsetzen, dann stehen unsere Chancen nicht schlecht“, so Michael Treber, der in der Vorbereitung immer wieder an die mentale Stärke seiner jungen Mannschaft appelliert hat. Weil genau diese Stärke überhaupt erst den Weg in die beiden Relegationsspiele geebnet hat.

 

Wiederum begleitet eine große Anhängerschar ihr Team nach Weinheim. Schon in Rothenburg verwandelten rund 100 Phantoms-Fans das Stadion in einen Hexenkessel und sorgten für Heimspielatmosphäre. Auch nach Weinheim rollt ein Fan-Bus und „an unsere Lautstärke werden sich die Longhorns im eigenen Stadion auch erst mal gewöhnen müssen. Das ist dann allerdings nur ein Vorgeschmack auf das, was die Weinheimer am 2. Oktober im Europaviertel erwartet“, kann auch Fanclub-Sprecherin Bärbel Dietrich die beiden Finalspiele kaum erwarten. Doch vor dem Footballfest in Wiesbaden steht die hohe Hürde in Weinheim. Und was am Ende zählen wird, sind nackte Zahlen. Sieg oder Niederlage. Wie gut, dass die Phantoms diesem Druck zuletzt gewachsen waren! Auf dem Feld und auch auf den Tribünen!