Das Niederrheinderby der Tabellennachbarn ist GFL-Topspiel

Langsam beginnt das Kribbeln, das gegenseitige Sticheln und der Trash-Talk in den sozialen Netzwerken und Internet-Foren nimmt immer mehr zu. Kurz und gut: Das Niederrhein-Derby steht vor der Tür. Das Gastspiel der Mönchengladbach Mavericks im Benrather Stadion am Sonntag (7. August 2011, Kick-off: 15 Uhr, Eingang Schützenplatz, Bayreuther Straße) ist für die Panther der Höhepunkt der zweiten Saisonhälfte, zu dem die Raubkatzen mehr als 3.000 Fans erwarten.

Abgesehen davon, dass Nachbarschafts-Duelle immer eine besondere Brisanz haben, gibt es für alle Düsseldorfer Football-Fans ein Wiedersehen mit vielen ehemaligen Spielern und Trainern der Raubkatzen. Angefangen von Sportdirektor Maroan Wahab, Headcoach Walter Rohlfing und Teammanagerin Iris Bohle sind acht der zehn Mavericks-Trainer ehemalige Düsseldorfer, zudem stehen immerhin 11 Spieler im Gladbacher Kader, die schon das Trikot der Landeshauptstädter getragen haben. Zudem treffen am Sonntag die beiden Neulinge in der German Football League als Tabellennachbarn aufeinander: Die Panther sind Dritter, die ‚Mavs‘ sogar Zweiter und können sich mit einem Sieg in Düsseldorf schon vorzeitig die auch rechnerisch endgültige Teilnahme an den Play-offs sichern.

 

Dann könnten die Gastgeber vom Sonntag die ‚Stiere‘ auch nicht mehr vom zweiten Platz verdrängen, der das Heimrecht im Play-Off-Viertelfinale bedeutet. Trotzdem will Panther-Cheftrainer Martin Hanselmann die Partie nicht als vorzeitiges ‚Endspiel um Platz zwei‘ verstanden wissen „Wir wissen, um was es geht, aber da liegt nicht unser Hauptaugenmerk drauf. Wir wissen vor allem: Wir haben schon viel erreicht in dieser Saison.“ Daher tritt der 48–Jährige ein wenig auf die Euphoriebremse: „Alles schön langsam: Wir freuen uns auf das Spiel, wir freuen uns auf Gladbach, es wird sicher ein schönes und ein spannendes Spiel und wir werden alles geben. Aber es ist für uns nicht das Entscheidungsspiel in der GFL, wir blicken jetzt erst einmal so ganz langsam in Richtung Play-offs.“

 

Verzichten muss Hanselmann am Sonntag außer auf die Dauerverletzten Sebastian Schönbroich und Florian Klingner, der sich beim 34:7 gegen Braunschweig besonders über die Interception seines jüngeren Bruders Fabian freute, auch auf Tightend Alexej Mittendorf, der sich weiter mit einer bei der WM in Wien erlittenen Schulterverletzung herumlagt, und auf Marcus Jaeger. Der 28-jährige Wide Receiver bekam nach seiner Gehirnerschütterung beim Sieg gegen die Lions eine Woche strikte Ruhe verordnet Sein Comeback feiert dafür mit Dominic Hanselmann ein anderer der Panther-Passempfänger: Der Nationalspieler und Trainersohn hat seine Sperre nach seinem Platzverweis beim unglücklichen 19:24 im Hinspiel in Mönchengladbach abgebrummt.

 

Brisant wird sicherlich auch erneut der ‚Kampf der Systeme‘. Während die Düsseldorfer bislang mit viel Erfolg darauf setzen, Talente zu entwickeln und ihre eigenen Jugendspieler zu fördern, haben die Mavericks sich in den vergangenen Jahren massiv durch deutsche und US-Profis verstärkt. So gehören mit Christian Mohr, Christian Fuchs, Anthony Doghmi, Lenny Greene, Florian Pawlik und Patrick Venzke alleine sechs frühere NFL Europa-Profis zu den Gladbacher Stars. Als letzte Neuerwerbung holten die ‚Mavs‘ zu den Abwehrassen Adam Goloboski und Londen Fryar, Quarterback Colin Clancy und Rodney Kinlaw sowie Aaron Brown als dritten US-Runningback auch noch John McCardle zurück an Bord.

 

McCardle war in der vergangenen Saison Garant des souveränen Aufstiegs als verlustpunktloser Spitzenreiter der GFL 2. Er soll Kinlaw, der mit 931 Yards beinahe zwei Drittel der Laufyards alleine bewerkstelligt hat, auf dem Weg in die Play-offs entlasten. Überhaupt können die Gladbacher auf eine tolle Bilanz verweisen. Seit 2007 hat das Team nur zweimal überhaupt verloren: Mit 0:16 ging die Partie Niederlagen im heimischen Hockeypark gegen die Berlin Adler verloren, 20:27 unterlagen die ‚Stiere‘ Meister Kiel Baltic Hurricanes. Eine Niederlage im fremden Stadion mussten die Mavericks schon seit beinahe fünf Jahren nicht mehr hinnehmen.