Wie schon in den Vorjahren kämpfen die Hanau Hornets auch in dieser Saison gegen den Abstieg in die Regionalliga. Nur diesmal scheint der Kampf für das Team von Head Coach Bernd Schmitt verloren: Sechs Punkte Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz, den derzeit die Königsbrunn Ants innehaben, bei nur noch drei ausstehenden Spielen. Zehn bisherigen Niederlagen steht nur ein Sieg der hessischen Nachbarn gegenüber, am dritten Spieltag gegen Aschaffenburg. Vom Papier her ein aussichtsloses Unterfangen also für die Gastgeber am Sonntag. Zumal nach den Phantoms, gegen die man zuletzt sieben Spiele in Folge verlor, noch der derzeitige Dritte aus Plattling und jene Königsbrunn Ants auf dem Spielplan stehen, die es noch vom sechsten Platz zu verdrängen gälte.
Zu verlieren haben die Hornets also nichts mehr, schlechter könnten die Chancen auf den Ligaverbleib nicht stehen. Aber gerade gegen die Liga-Elite aus München und Franken erzielte man zuletzt trotz Niederlagen zumindest respektable Ergebnisse. Es wir gekämpft im Hornets-Trikot, von Aufgabe bisher noch keine Spur.
So will man auch gegen die Phantoms das Spiel offen gestalten, ähnlich wie beim hart erkämpften Sieg der Phantoms im Europaviertel, als man beim 14:6 Wiesbadens wenige Sekunden vor Schluss kurz vor dem Ausgleich scheiterte. Ein verlorener Punkt für Hanau, der heute schmerzt. Denn vor allem in der zweiten Halbzeit waren die Hornets um den ehemaligen Runningback der Frankfurt Galaxy, Martin Latka, nahezu ebenbürtig, versäumten es aber, Kapital aus ihren Chancen zu schlagen.
Ein Sieg über die Phantoms vor einer zu erwartenden stattlichen Kulisse im Herbert-Dröse-Stadion, zuletzt unterstützten über 700 Fans die Hornets im Abstiegskampf, würde zusätzliche Motivation und Kräfte freisetzen, um vielleicht doch noch das kleine Wunder zu schaffen, dem eigentlich besiegelten Abstieg zu entgehen. Das Wunder müsste allerdings gegen eine Wiesbadener Defense beginnen, die zuletzt in bestechender Form spielte, einige Schwächephasen ihrer Offense kompensierte und gerade am vergangenen Wochenende gegen Aschaffenburg der eigentliche Garant für den Sieg war.
Viel Druck auf Quarterback Cliffton Smith, seine gefährlichen tiefen Pässe verhindern, lautet das Rezept für die Abwehr Wiesbadens am Sonntag. Dazu eine konstante Leistung der Phantoms-Offense, die zumindest in der zweiten Halbzeit gegen Aschaffenburg überzeugte, und man würde es den Hornets schwer machen, ihr benötigtes Wunder zu verwirklichen. Denn für Michael Trebers ist ein Sieg nicht weniger wichtig, um rechtzeitig vor dem Spiel um Platz 3 am Folgespieltag gegen Plattling in Position für die Wachablösung der Black Hawks zu sein. So unterschiedlich die Saisonziele für beide Mannschaften auch sind, ein spannendes Derby ist traditionell wieder zu erwarten. Dafür garantieren Phantoms und Hornets seit ihrem ersten gemeinsamen Zweitligajahr 2004.
Und gerade weil es vielleicht das vorerst letzte Hessenderby im der bayrisch dominierten zweiten Bundesliga sein könnte, lohnt sich der Besuch des Herbert-Dröse-Stadions am Sonntag um 15.30 Uhr umso mehr.