Auch die Niedersachsen selbst nicht, die sich nach dem ersten Threepeat zwischen den Jahren 1997 und 1999 erfolglos in der Milleniums-Saison an diesem Unterfangen versuchten. Zwar erreichten die Braunschweiger damals nach drei Erfolgen in Serie immerhin noch den German Bowl zum damals vierten Mal in Folge, doch dort war dann vor heimischem Publikum Endstation gegen die Cologne Crocodiles.
Anscheinend liegt also eine Art Fluch über den vierten Meisterschaftstriumph in Folge, denn auch die Berlin Adler konnten diesen nach den Titel zwischen 1989 und 1991 ebenso wenig erringen, wie die Hamburg Blue Devils, die 2004 nach den Erfolgen von 2001 bis 2003 leer ausgingen.
Nun haben also die Lions zum zweiten Mal in ihrer Geschichte die Chance, im nächsten Jahr diesen historischen vierten Titel in Folge zu gewinnen. Dass dies das Ziel ist, unterstreicht dann auch Sportdirektor Dirk Miehe ganz klar.
Natürlich wollen wir wieder um den Meistertitel mitspielen. Und es wäre eine tolle Sache, wenn wir das erste Team in der deutschen Footballgeschichte werden könnten, dem vier Titel in Folge gelingen. Zugleich wären wir ja dann auch mit sieben Titeln alleiniger Rekordmeister. Doch das ist alles noch sehr weit weg, denn wie schwierig dieser vierte Titelgewinn sein kann, hat man ja in der Vergangenheit schon einige Male sehen können.
Und dabei hat er sicher auch sein eigenes Team im Hinterkopf, das in der Saison 2000 knapp am vierten Erfolg vorbeigeschrammt ist.
Doch was spricht aktuell gegen eine Wiederholung dieser Entwicklung, den anscheinend unmöglichen vierten Titel in Folge zu gewinnen? Auf den ersten Blick erst einmal nur recht wenig.
Denn genau wie damals müssen die Löwen auch nun nach dem Threepeat wieder die Abgänge zahlreicher Leistungsträger verkraften.
Waren es nach der Saison 1999 mit Spielern wie Jon Horton, Alan Reed, Pascal Ritzheim, Anthony Doghmi und Elzie Anderson vermehrt Importspieler, die den Verein verließen, so sind es aktuell mit Akteuren wie zum Beispiel Frank Söhlke, Dennis Engelbrecht und Christoph Königsmann eher Spieler, die jahrelang im Team der Lions standen und mehr oder weniger schon als Braunschweiger Jungs angesehen wurden.
Doch auch diese enorm erfahrenen Spieler zu ersetzen und die entstehenden Lücken zu schließen, wird schon nicht so einfach sein.
Vor acht Jahren gelang es allerdings einigermaßen zufrieden stellend, nur der ganz große Triumph blieb damals aus.
Nicht zuletzt deshalb wollen die Verantwortlichen auch da im kommenden Jahr neben dem bestehenden Gerüst an erfahrenen Spielern auf junge und hungrige Footballer setzen.
Wir haben unglaublich viele erfahrene Jungs im Team, und das hoffentlich auch wieder im nächsten Jahr. Doch nach drei Titeln in Folge schleicht sich vielleicht manchmal auch etwas Zufriedenheit unterschwellig und unbewusst mit ein. Und da wäre es schon gut, neue und junge Spieler mit in der Truppe zu haben, die unbedingt ihren ersten Titel gewinnen wollen. Diese Mischung kann dann vielleicht wieder sehr erfolgreich werden. Und von daher können wir allen interessierten Spielern nur anbieten, dabei zu sein, wenn wir im nächsten Jahr Footballgeschichte schreiben wollen, erklärt Dirk Miehe.
Dass den Lions aber schon jetzt anscheinend wieder eine erfolgreiche Spielzeit bevorsteht, zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher.
Denn neben der Endspielteilnahme der Lions im Jahr 2000 zogen auch die Berlin Adler 1992 und die Hamburg Blue Devils 2004 in die Play-Offs ein. Also allzu sehr verhext scheint der Threepeat dann doch nicht zu sein.