Diamonds gewinnen 35:34 Thriller gegen Wiesbaden

Eine Binsenweisheit besagt, dass knappe Footballspiele von den Teams gewonnen werden, die weniger Fehler machen. So war es auch am Samstag im Zweitligaspiel zwischen den gastgebenden Darmstadt Diamonds und den Wiesbaden Phantoms.

 

Interception Ortlieb

Dieses packende Lokalderby war nichts für schwache Nerven und riss die 1300 Zuschauer im Böllenfalltor-Stadion immer wieder zu Begeisterungsstürmen hin. Am Ende hatten die Diamonds denkbar knapp mit 35:34 (0:0, 20:12, 7:8, 8:14) die Nase vorn.

 

Die Begegnung begann jedoch gleich mit einem Schock für die Gastgeber. Schon beim Kickoff verletzte sich Passverteidiger Kevin Brickus schwer am Knöchel und konnte nicht mehr eingesetzt werden. Gleich danach fast der nächste Rückschlag:

Phantoms-Quarterback Frank Grimm warf den Ball auf einen seiner Passempfänger, der in Richtung Endzone zum Touchdown laufen wollte, doch Diamonds-Verteidiger Alexander Ortlieb schlug ihm Zentimeter vorher das Spielgerät aus der Hand — Ballbesitz Darmstadt.

 

Zwei weitere Fehler der Wiesbadener prägten die Anfangsphase der Partie: Erst verloren sie ein weiteres Mal den Ball direkt vor der Darmstädter Endzone, dann verunglückte auch noch ein Punt, was den Diamonds-Angriff in eine gute Feldposition brachte. Diese Gelegenheit ließ sich Quarterback Cliff Smith nicht entgehen und bediente Danny Sieber mit einem 25 Meter weiten Touchdown-Pass.

Nach dem verwandelten Extrapunkt von Neuzugang Stefan Stüwe stand es 7:0 für Darmstadt.

 

Die Gäste zeigten sich indes unbeeindruckt. Schon die folgende Angriffsserie schlossen sie mit einem 75-Meter-Pass auf US-Amerikaner Joel Buskirk ab und verkürzten so auf 7:6. Die passende Antwort darauf hatte Patrick Trumpfheller:

Er trug den folgenden Kick-Off über sage und schreibe 91 Meter in die Phantoms-Endzone zur 14:6 Führung.

 

Die Gäste konnten in der Folge zwar durch Seydou Jalloh wieder verkürzen, den Pausenstand von 20:12 stellte aber wieder Patrick Trumpfheller auf Zuspiel von Cliff Smith her.

 

In der zweiten Halbzeit sollte es Schlag auf Schlag weitergehen. Die Gäste konnten durch Ex-NFL-Profi Keith Craig schnell den Ausgleich erzielen, ehe Sebastian Reeg nach einer zeitraubenden Angriffsserie durch den Touchdown zum 27:20 die Führung zurückholte. Der folgende Angriff der Gäste wurde durch einen abgefangenen Pass von Diamonds-Verteidiger Andreas Trommler beendet, wenig später fiel aber dennoch der Touchdown für Wiesbaden durch Seydou Jalloh zum 27:28 — die erste Führung für die Phantoms.

 

Doch die Freude der Gäste währte nicht lange, denn schon den folgenden Kick-Return trug Danny Sieber 85 Meter weit zum 33:28. Die anschließende Zweipunkt-Conversion verwandelte Jens Frister zum 35:28. Im Gegenzug wieder die Wiesbadener: Ein 52-Meter-Pass von Grimm auf US-Spieler Craig verkürzte auf 35:34. Anstatt nun mit einem einfachen Extrapunkt auszugleichen setzten die Gäste alles auf eine Karte und probierten eine Zweipunkt-Conversion, doch diese wurde von Simon Daum bravourös gestoppt.

 

Der nächste Angriff der Gäste rollte in Richtung Diamonds-Endzone, doch Verteidiger Christoph Daum schlug dem Ballträger das Leder aus den Händen, so dass sein Bruder Simon Daum den Ball sichern konnte.

 

Richtig dramatisch dann die Schlussphase: Nur noch wenige Augenblicke zu spielen, die Wiesbadener stehen 9 Meter vor der Diamonds-Endzone. Quarterback Guido Reuels nimmt den Ball entgegen, wirft einen Pass in die Endzone, wo Diamonds-Verteidiger Akexander Ortlieb aber schon lauerte und das Zuspiel abfing — das war der Sieg für die Diamonds.

 

Während die Gastgeber auf abwechslungsreiches Pass- und Laufspiel setzten, zeigten sich die Phantoms mit ihrer körperlich sehr starken Offense-Linie und den guten Ballträgern Matz Davis und Seydou Jalloh erwartungsgemäß recht lauforientiert. Dennoch konnten die beiden Gäste-Quarterbacks Grimm und Reuels ihre Passempfänger (allen voran Neueinkauf Keith Craig) immer wieder in Szene setzen. Alles in allem war es ein sehr gutes und hochdramatisches Spiel, dass aber von beiden Seiten alles andere als fehlerfrei war. Wenn die Diamonds am kommenden Sonntag mit den Kirchdorf Wildcats den amtierenden Meister im Bürgerpark erwarten, müssen diese Fehler abgestellt werden.

 

PUNKTE:

 

1. Viertel:

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Fehlanzeige

 

2. Viertel:

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07:00 - Sieber, 25-Meter-Pass Smith (PAT Stüwe)

07:06 - Buskirk, 75-Meter-Pass Grimm

14:06 - Trumpfheller, 91-Meter-Kick-Return (PAT Stüwe)

14:12 - Jelloh, 6-Meter-Lauf

20:12 - Trumpfheller, 21-Meter-Pass Smith

 

3. Viertel:

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20:20 - Craig, 30-Meter-Pass Reuels, Conversion

27:20 - Reeg, 8-Meter-Lauf (PAT Stüwe)

 

4. Viertel:

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27:28 - Jelloh, 3-Meter-Lauf, Conversion Grimm

35:28 - Sieber, 85-Meter-Kick-Return, Conversion Frister

35:34 - Craig, 52-Meter-Pass Grimm

 

Zuschauer: 1300