Diamonds zum GFL-Saisonauftakt in Schwäbisch Hall

Am Samstag (6. Mai) ist es endlich soweit: Die GFL-Saison für die Footballer der

Darmstadt Diamonds beginnt. Nach 13 Jahren Erstliga-Abstinenz spielt man wieder

im Oberhaus und trifft beim Saisonauftakt auf die Schwäbisch Hall Unicorns.

Kick-Off ist um 17 Uhr im Hagenbach-Stadion zu Schwäbisch Hall.

 

Die Diamonds, frischgebackener Aufsteiger, gehen dabei als klarer Außenseiter in

die Partie gegen den Süd-Vizemeister von 2004 und 2005. Die Saisonvorbereitung

der Darmstädter begann mit einem Testspiel beim Nord-Zweitligisten aus

Langenfeld, das mit 20:25 verloren ging. Trotz der enttäuschenden Leistung

konnte man sich schon eine Woche später beim amtierenden Deutschen Vizemeister

Hamburg Blue Devils in deutlich besserer Verfassung präsentieren. Beim 6:28

hielt man mit dem scheinbar übermächtigen Gegner recht gut mit und erreichte

dabei ähnlich viel Raumgewinn wie die Hamburger — hätte die Angriffsformation

alle ihre Chancen genutzt, wäre ein besseres Ergebnis möglich gewesen.

 

Im Vergleich zum Vorjahr gibt es bei den Darmstädtern einige Neuzugänge zu

vermelden: Auf der Quarterback-Position gibt es mit dem US-Amerikaner Dax

Michelena und dem Deutschen Nachwuchstalent Johannes Mannsee gleich zwei Neue im

Team. Als Ballträger werden neben Diamonds-Urgestein Sebastian Reeg mit Torrance

Brown (letztjähriger Top-Scorer der 2. Bundesliga) und Tim Fay ebenfalls zwei

neue Gesichter auflaufen. Das ohnehin schon gut besetzte Wide-Receiver-Corps

wurde um Rückkehrer Jens Frister sowie Florian Bambuch, seines Zeichens Tight

End der Nationalmannschaft, erweitert. Beide konnten sich beim

Vorbereitungsspiel in Hamburg durch jeweils 6 gefangene Pässe auszeichnen.

 

Auf der Linebacker-Position konnte man sich mit Thomas Albrecht (eigene Jugend)

und Eric Hoerl (Magdeburg) verstärken, während in der Defense-Linie Louis Starke

von den Weinheim Longhorns den Weg nach Darmstadt fand. In der Passverteidigung

schließlich kann man mit Joel Abongi einen ehemaligen Diamonds-Jugendspieler

begrüßen, der schon 2003 mit den Stuttgart Scorpions Erstligaluft schnuppern konnte.

 

Nicht nur der Spielerkader ist bei den Darmstädter gewachsen, auch der

Trainerstab wurde verstärkt: Zu Cheftrainer Lee Rowland sowie seinen Assistenten

Lelan Brickus und Harry Falk kamen mit Daniel Garcia (Defense Coordinator),

Slawomir Rybarczyk (Wide Receiver-Coach) und Cüneyt Topcu (Linebacker-Coach)

gleich drei neue Trainer — allesamt mit Spielerfahrung in der NFL Europe.

 

Das Team aus Schwäbisch Hall zeigte sich in den vergangenen Wochen ist

bestechender Frühform. Gegen zwei Top-Teams der 2. Bundesliga Süd (Weinheim und

Franken) konnten sich die Unicorns klar und deutlich mit 42:0 bzw. 47:0

durchsetzen, wobei vor allem die Defensiv-Formation brillieren konnte.

 

Die Einhörner aus Schwäbisch Hall haben ihren letztjährigen Kader weitgehend

bewahrt. Ein wichtiger Baustein zum Erfolg der Haller ist Quarterback Ira

Vandever, der nun schon das vierte Jahr bei den Unicorns spielt. In den

Vorbereitungsspielen wechselte er sich mit Jordan Neuman auf der

Spielmacher-Position ab. Bei den Passempfängern haben die Haller zwei Ausfälle

zu verschmerzen: Nationalspieler Marc Biedenkapp wechselte zum Ligakonkurrenten

Marburg, Johannes Brenner indes verletzte sich beim Vorbereitungsspiel gegen

Weinheim so schwer an der Schulter, dass die Saison für ihn wohl gelaufen ist.

Als Ausgleich haben die Unicorns mit Barry Bradshaw und Jochen Clausecker zwei

neue Passempfänger verpflichten können. In der Defensive steht

Defense-Line-Spieler Benjamin Ehlers nicht mehr zur Verfügung, genau wie Hassan

Rashid, der zu den Stuttgart Scorpions wechselte. Neuzugänge in der

Abwehrformation sind die beiden Amerikaner Brian „Bruno” Michitti und Jeff Horton.

 

Seit der GFL-Mitgliedschaft 2001 konnte das Team um Cheftrainer Siegfried Gehrke

stets einen Playoffplatz erreichen. 2004 und 2005 wurden sie hinter Marburg

Vizemeister in der Südgruppe, und in der vergangenen Saison gelang ihnen dann

mit dem 30:27 gegen Dresden der erste Playoffsieg.

 

Auch wenn die Haller als klarer Favorit in die Partie gegen die Südhessen gehen

— im „ewigen” Vergleich der beiden Teams haben die Diamonds mit 4:2 die Nase

vorn. Die Darmstädter Siege stammen dabei aus den Jahren 1990 und 1993, die

Haller Punkte aus dem Jahr 2000.