Die Jets sind gestartet

Ungeliebt aber notwendig. Mit einem Leistungstest haben die Troisdorf Jets am vergangenen Samstag die Vorbereitung für die Saison 2009 eingeläutet. Zusammen mit dem Juniorenteam wurde fleißig gesprintet, gesprungen und im Kraftraum Eisen bewegt. So machte sich der neue Trainerstab ein erstes Bild vom Team.

So standen nicht wenige beim Trainingsauftakt am Montag mit leichtem Muskelkater auf der Tartanbahn des Aggerstadions. Bis Weihnachten werden in den einzelnen Units die Grundlagen für die zweite Trainingsphase im Januar gelegt. Headcoach Eric Grützenbach ließ es sich derweil nicht nehmen, einzelne Spieler, die beim Leistungstest nicht anwesend sein konnten, persönlich beim Nachholtest zu begleiten. Auf diese Weise wollen die Coaches einen möglichst vollständigen Überblick über die Leistungsfähigkeit ihrer Spieler erhalten und mit zwei weiteren Tests im Januar und im März die Trainingsentwicklung kontrollieren.

Apropos Trainer: Hier hat sich bei den Jets einiges getan. Nachdem Detlef Zorn seinen Posten geräumt hat und zu den Longhorns nach Langenfeld gewechselt ist, hat nun Thomas Manz dessen Nachfolge angetreten. Mit neuem Konzept und einem veränderten Defense-Playbook will der erfahren Spieler sein Wissen nun als Defense Coordinator und Defense Back Trainer weitergeben. Sicherlich ein Glücksgriff für die Jets und vor allem Headcoach Grützenbach ist begeistert: "Fast alle Trainer haben ihre Wurzeln bei den Jets. Die Erfahrungen, die sie selbst als Spieler oder Assistenztrainer gemacht haben, können sie nun an die folgende Spielergeneration weitergeben." Ein großer Verdienst gilt dabei auch den ehemaligen Coaches Tschurer, Bizarri, Zorn und Seval, die mit ihrer engagierten Arbeit die Jets in den vergangenen Jahren ein gutes Stück voran gebracht haben.

Weiterhin neu im Trainerstab sind Thomas Unganz, der als Spielertrainer die Defense Line coachen wird, und Jochen Scheiff, der sich um die Wide Receiver kümmert. Letzterer hatte beim Auswärtsspiel in Berlin einen Achillessehnenriss erlitten und befindet sich neben seiner Trainertätigkeit selbst im Aufbautraining.

Die Linebacker werden ab sofort von Armin Klingen trainiert. Auch er stammt aus den Reihen der Jets und wird seine Erfahrung, die er über viele Jahre auf dem Feld gesammelt hat, nun an seine Schützlinge weitergeben. Ob Klingen selbst noch einmal aufs Spielfeld zurückkehrt, ist nach seinem Armbruch in der "Seuchensaison 2008" weiterhin fraglich.

Aus der vergangenen Saison bleiben weiterhin Headcoach Eric Grützenbach, der sich nun um die Quarterbacks im Verein kümmert, und Offense Coordinator Klaus Zettelmeyer im Trainerstab enthalten. Zettelmeyer trainiert zudem die Running Backs. Auch Andreas Wegert, seines Zeichens Offense Line Trainer, wird seinen dicken Jungs weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er ist mittlerweile der einzige Trainer, der seine Wurzeln nicht bei den Jets hat. Das steht bei Wegert jedoch nicht zur Diskussion, denn sowohl seine fachliche Qualifikation als auch seine Footballkompetenz sind für die Jets unersetzlich.

Am Mittwoch gab es für die Spieler und Trainer der Jets noch eine Nachhilfestunde in Sachen Lauf- und Sprinttechnik. Denn wenn Nathalie Mehring den Jets nicht gerade als Physiotherapeutin zur Verfügung steht, wird sie auch schon mal Deutsche Meisterin mit der 4x400m Staffel des TSV Bayer 04 Leverkusen. Mit geschultem Auge gab sie den Jets fleißig Bewegungskorrekturen und Tipps zu ökonomischerem Laufen.

Auf einige gewohnte Gesichter im Team werden die Fans der Jets im kommenden Jahr wohl verzichten müssen. So haben unter anderem die Linebacker Carlo Henke und Stefan Heinks die Jets verlassen, um sich weiterhin in höheren Ligen zu empfehlen. Quarterback Mario Schmitz will im kommenden Jahr eine Pause einlegen. Auch Stefan Langholz hatte lange mit sich gehadert, ob er den Verein wechseln sollte. "Ich habe mich dazu entschlossen, das Team zu unterstützen und mitzuhelfen, die Jets wieder in die zweite Liga zu bringen", so der 27-Jährige.

Trotz des Abstiegs scheinen die Jets nur wenig an Attraktivität verloren zu haben, denn neben knapp 35 Aktiven aus dem bisherigen Team hatten sich auch ein paar Neulinge zum ersten Training eingefunden. Zudem bekommen die Jets Verstärkung aus den eigenen Reihen, denn mit Tilmann Plum, Peter Gladbach und Matthias Berger, um nur einige zu nennen, wechseln ausgesprochen talentierte Spieler aus dem Junioren- in den Seniorenbereich.

Der Abstieg in die Regionalliga hat die Jets sicherlich nicht zur attraktivsten Mannschaft in der Region gemacht. Sollte die Entwicklung jedoch weiter so rasant voranschreiten, steht dem erklärten Saisonziel "Aufstiegs-Playoffs 2009" sicherlich nichts mehr im Weg.