Die mit 26-köpfigem Kader angereisten Longhorns wollten, so Headcoach Michael Hap, im hohen Norden nicht unter die Räder kommen, mussten jedoch viel Lehrgeld beim Rückspiel im Holstein-Stadion zahlen. Jedoch Ehre, wem Ehre gebührt: zu keinem Zeitpunkt gab sich das dezimierte Langenfelder Team auf, kämpfte entschlossen bis zur letzten Sekunde und wurde vom Kieler Publikum dafür mit Riesenapplaus bedacht.
Mit Beginn des 3. Quarters schickte das Kieler Coachteam den so genannten 2. Anzug aufs Feld. Dies nicht etwa, weil die Langenfeld Longhorns so schwach gewesen wären, sondern um Spielpraxis zu ermöglichen und die erste Garde zu schonen. Das Fulltime-Programm der letzen Wochen hat sichtlich Spuren hinterlassen. Zu allem Überfluss wird die Verletzten-Liste länger: Tim Staiger brach sich das Nasenbein (spielte aber trotzdem weiter), Nathan Strutzenberg wurde mit einer Handverletzung nach der Partie ins Krankenhaus gebracht. Defense Coordinator André Schleemann treibt das allerdings noch keine Sorgenfalten auf die Stirn: Die Tiefe des Kaders ist entscheidend. Wir haben einen tiefen Kader und wer da ist, der spielt.
Gästecoach Michael Hap geizte nicht mit Lob für sein eigenes Team ( Auch mit 26 Mann kann man viel Spaß haben) und für die Nordlichter: Kiel gehört nicht in diese Liga. Tatsächlich dürfte der Druck für die Canes durch die Erfolge aber weiter wachsen. Coaches, Sportchef und Vorstand treten gleichwohl entschlossen auf die Euphoriebremse. Das Thema Aufstieg ist keines und die Saison noch acht Spieltage lang.
Der 31:3-Erfolg gegen die Langenfeld Longhorns, die ohne ihren gesperrten Quarterback Eric Vaughn antreten mussten, war erneut das Resultat einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Die Fäden für die vielen Punkte zog dabei Kiels Quarterback Thomas Guy, der Urs Stadelbauer, Gunnar Peter und zweimal Jay LeProwse mit perfekten Pässen bediente und die drei Herren ließen sich nicht lange um Touchdowns bitten. Christian Wolff ergänzte die Bilanz mit einem Fieldgoal im dritten Quarter und Extrapunkten.
Bereits zur Halbzeit stand es 31:0 für die Kiel Baltic Hurricanes.
Die Minipause von einem spielfreien Wochenende kommt nun wie gerufen, gleich danach müssen die Canes am Sonntag, dem 27. Juni bei den Assindia Cardinals in Essen antreten.