Dresden kämpft sich ins Halbfinale

Sachsen gewinnen nach einem vor allem in der zweiten Hälfte umkämpften Match

Die Dresden Monarchs stehen wie im Vorjahr im Halbfinale um die deutsche Football-Meisterschaft. Die Sachsen gewannen nach einem vor allem in der zweiten Hälfte umkämpften Match gegen die Pforzheim Wilddogs mit 41:22 (7:0/17:0/7:14/10:8).

Nächster Schritt. Das „Finale Daheeme“, der GFL BOWL Anfang Oktober in der sächsischen Landeshauptstadt, ist klar und unmissverständlich das Ziel der Dresden Monarchs für diese Saison. Der erste Schritt in den Play-Offs ist gemacht. Das Halbfinale erreicht. Allerdings hat man dabei vor 4.290 Fans im Dresdner „Heinz-Field“ am Ende mehr Nerven gelassen als zur Hälfte des Spiels gedacht.

Zum ersten Mal der nun schon langen Vereins- und GFL-Geschichte ging es gegen die Wilddogs aus Pforzheim. Die Dritten im Süden, die Monarchs Zweiter im Norden. Und vor allem: Pforzheim war erst vor einem Jahr ins deutsche Football-Oberhaus aufgestiegen. Erstes Play-Off Spiel also. Und sie begannen nervös. Noch kein Spielzug gespielt, schon mussten die Gäste die erste Auszeit nehmen. Sie berappelten sich, mussten aber schnell den Ball abgeben. Dresden, als klarer Favorit der Partie, handelte zügig und effizient. Guter Drive, viel Raumgewinn. Am Ende der erste Touchdown! Quarterback Justin Miller auf den finnischen Receiver Joel Särkelä. Plus Zusatzpunkt Florian Finke – 7:0. Dresden blieb am Drücker, Pforzheim brauchte Zeit, um ins Spiel zu kommen. Die nächsten Punkte der Hausherren zu Beginn des zweiten Viertels: Ein Fieldgoal über fast 40 Yard erneut von Florian Finke. Die Gäste kamen nun besser mit den spätsommerlich hohen Temperaturen und dem Druck zurecht. Boten bessere, längere Drives. Versuchten sich über vierte Versuche in neuen Raumgewinn zu retten. Jedoch ohne Erfolg. Die Monarchs hingegen legten weiter nach. Erst erneut Särkelä, dann Tofunmi Lala jeweils mit gefangen Pässen von Miller. Zur Halbzeit lag Dresden schon deutlich mit 24:0 vorn. Klang gut, war allerdings keineswegs so souverän, wie der Spielstand glauben machte. Im Angriff schlichen sich kleine Fehler ein. Das sonst so dominante Laufspiel hatte Pforzheim gut im Griff. Und auf Defense-Seite zeigten sich schon zu diesem Zeitpunkt immer wieder gefährliche Lücken. Immer wieder konnten Spieler der Wilddogs Yards gut machen, als sie eigentlich schon gestellt schienen.

Als dann Dresden kurz nach Wiederanpfiff mit einem erneuten Touchdown über Lala auf dann 31:0 davonzog, schien der Drops gelutscht. Aber Denkste! Pforzheim hatte keineswegs die Absicht, sich frühzeitig geschlagen zu geben und legte nun eine beeindruckende Rallye hin. Gekonnt nutzte man nun die schon angedeuteten Schwächen und Unsicherheiten der Dresdner Defense aus. Erste Punkte kamen via Pass von Spielmacher Drequan Harris auf Luca Hirschberger (inklusive PAT 31:7). Und noch im dritten Viertel wurde nachgelegt. Diesmal legte Alec Tatum auf für Drequan Harris in der Endzone. Und schon stand es 31:14. Dresden wankte und konnte sich nicht nennenswert zur Wehr setzen. Pforzheim hatte Blut geleckt und legte nach. Harris diesmal via kurzem Lauf zum nächsten Touchdown. Luca Faschian sorgte im Anschluss noch für eine erfolgreiche Conversion – zwei Punkte Plus – 31:22! Zweiundzwanzig Punkte! Zur Halbzeit noch scheinbar uneinholbar vorn, saßen die Monarchs nun nur noch auf einem kleinen Polster von neun Punkten. Und fast wäre es noch dicker gekommen. Beim anschließenden Kick-Off konnte Tofunmi Lala den Ball nicht gleich sichern. Der trudelte frei in Richtung Monarchs Endzone. Und Lala schmiss sich in letzter Sekunde drauf. Nicht auszudenken, wenn Pforzheim so nah vor dem nächsten Touchdown erneut an den Ball gekommen wäre! Und endlich konnte Dresdens Angriff aus dem selbst geschaufelten Loch klettern. Ein, zwei wichtige Pässe von Miller, um Raum und Luft zu schaffen. Und dann kam der Moment von Tyler Hudson. Dresdens amerikanischer Wide Receiver hatte zuvor schon mit einigen Bigplays immer wieder für Entlastung gesorgt. Nun legte er nötige Punkte nach. Pass von Miller kurz hinter der Mittellinie, Hudson kann zufassen, sich von Verteidigern lösen und unter dem Jubel der mehr als 4.000 Fans in die Endzone rennen (PAT Finke 38:22). Noch knapp fünf Minuten zu spielen und einige Chancen für die Wilddogs, das Spiel erneut zu kippen. Auch Dresdens Verteidigung hatte Möglichkeiten, den Deckel drauf zu machen. Doch weder Jason Denneboom noch Niklas Müller konnten vermeintlich sichere Interceptions sichern. So musste kurz vor Schluss noch einmal Florian Finke ran. Sein 42-Yard Fieldgoal saß – 41:22. Und das Spiel war vorbei.

Respekt an die Gäste! Respekt auch an die Monarchs, denn am Ende behielt das Team den Kopf oben und zieht verdient in die letzte Runde vor dem ERIMA GFL Bowl ein. Halbfinale ist am kommenden Wochenende. Gegen Wen und Wo entscheidet sich am heutigen Sonntag beim Spiel zwischen den ifm Razorbacks Ravensburg und den Kiel Baltic Hurricanes.