Es ist für mich eine große Ehre in Japan dabei sein zu dürfen, gibt sich der 28-Jährige bescheiden. Trotz der zahlreichen und starken Konkurrenz, blieb Freudenberg nach seinen glänzenden Auftritten zur Football-WM 2003 in Deutschland und zu den Worldgames 2005 die erste Wahl für den Defense-Coordinator der Nationalmannschaft, Walter Rohlfing. Auch in Japan wird der gebürtige Dresdner damit erneut sein Land vertreten. Vom 7. bis zum 15. Juli 2007 erwarten den Defense-Back der Dresden Monarchs nun Gegner wie die Vereinigten Staaten von Amerika, Südkorea, Frankreich und Japan.
Doch vorerst heißt es für Freudenberg und seine Teamkameraden eine kurze Vorbereitungsphase verletzungsfrei zu überstehen. Ab Donnerstag erwarten die Nationalcoaches ihre 45 Schützlinge im deutschen Trainingscamp in Frankfurt. Die Landessportschule Hessen wird in den nächsten sechs Tagen zur Interimsheimat für Deutschlands beste Footballer, bevor am frühen Mittwoch schließlich der Flieger von Frankfurt in Richtung Paris und von da aus ins Land der aufgehenden Sonne startet. In Frankfurt erwartet uns ein typisches Nationalmannschaftscamp. Von früh bis abends dreht sich alles um Football. Es werden täglich zwei Trainingseinheiten stattfinden. Dazwischen gibt es entsprechende Videoauswertungen. Der kurze Rest des Tages besteht aus Essen und Schlafen, blickt Freudenberg voraus.
Der Fokus der deutschen Vorbereitung wird dabei klar auf der ersten Partie gegen Südkorea liegen. Denn schon am 8. Juli wartet der weitestgehend unbekannte Gegner auf die Truppe von Offense-Coordinator Brad Arbon und Defense-Coordinator Walter Rohlfing. Schlagbar scheinen die Südkoreaner allemal. In der Qualifikation konnte sich der Asienvertreter in einer engen Partie nur knapp mit 22:13 gegen Australien durchsetzen. Und Australien ist für uns eine Mannschaft, die wir einzuschätzen wissen. Zu den Worldgames 2005 schlugen wir das Team aus Down Under klar mit 31:0, so Freudenberg. Der zweite Gruppengegner dürfte am 12. Juli ein ganz anderes Gewicht in die Wagschale werfen. Erstmals in der Geschichte der Football-Weltmeisterschaften ist das Mutterland des Amerikan Football, die USA, mit einem Team vertreten.
Dieses Spiel wird mit Sicherheit das Highlight dieser WM für uns. Zwar werden keine Profispieler der Amerikaner in Japan antreten, sondern nur eine College-Auswahl, doch das macht es wohl nur unwesentlich leichter, vermutet der Student der Berufsakademie. Insgesamt warten in den acht Tagen der diesjährigen Football-WM in Japan drei Spiele auf die Deutschen. Das wird hart. Nicht mal die amerikanischen Proficlubs spielen so oft. Selbst in den Staaten wird nicht mehr als ein Spiel die Woche ausgetragen. Das Programm ist also eine körperliche Herausforderung der besondern Art. Doch vorerst musste Freudenberg ganz andere Probleme lösen. Wir haben die Information bekommen, dass wir insgesamt nur 32 Kilogramm Gepäck mit nach Japan nehmen dürfen. Allein unsere Ausrüstung, mit Helm und Pads, wiegt locker mehr als die Hälfte davon, schätzt der Dresdner. Auch die 600 Euro Selbstbeteiligung stellten den Student vor Probleme. Zum Glück habe ich einen privaten Sponsor gefunden. Dieser übernimmt die anfallenden Kosten und steuerte sogar noch ein Taschengeld von 150 Euro zu, freut sich der Defense-Back.
Damit steht Ronny Freudenberg der Weg nach Japan offen. An der Seite seines ehemaligen Teamkameraden Alexander Haritonenko, einem Eigengewächs des Dresdner Nachwuchsprogramms, steht der Dresdner im WM-Team Deutschland. Vom 7. bis zum 15. Juli erwartet Kawasaki/Japan eine hochklassig besetzte Football-WM mit sächsischer Beteiligung.