Dritte Niederlage der Saison für die Pikes

Am vergangenen Samstag waren die Kaiserslautern Pikes bei Frankfurt Universe zu Gast. Die Hessen behielten am Ende mit 41:30 die Oberhand. Der Sieg für Universe war verdient, das Ergebnis jedoch deutlicher, als der Spielerverlauf vermuten ließe. Während im Hinspiel die Pikes noch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite gehabt hatten, waren es diesmal die Frankfurter, die mit zwei Interceptions in der Endphase der Partie alles klar machen konnten.

Universe erwischte einen regelrechten Blitzstart in die Partie. Auf zwei schnelle Touchdowns von Brian Berry, darunter ein 98-Yard Kickoff-Return, konnten die Pikes nur mit einem Fieldgoal von Valentino Stevens antworten. So stand es binnen kürzester Zeit 13:3 für Frankfurt. Kurzzeitig entstand der Eindruck, die Pikes könnten richtig unter die Räder kommen. Doch in der brütenden Hitze vor etwa 900 Zuschauern, darunter 70 mitgereiste Pikes-Fans, kämpften sich die Lauterer verbissen in die Partie und hatten zwischenzeitlich sogar die Chance, in Führung zu gehen.

 

Angeführt von Quarterback Greg Cross und Runningback Eric Walton schickte sich die Offense der Lauterer an, den Rückstand zu verkürzen. Ein Pass von Cross auf Wesley Jordan brachte im letzten Spielzug des ersten Viertels das 13:10. Per Touchdown und Two-Point-Conversion von Brian Berry gelang Universe die Antwort – 21:10. Ein Touchdown von Patrick Schulz zum 28:10 schien eine kleine Vorentscheidung zu bedeuten.

 

Doch es folgte die stärkste Phase der Pikes in der Partie. Noch vor der Pause zeigte auch der Lauterer Runningback Eric Walton seine Extraklasse. Er tat es seinem Gegenüber Brian Berry gleich und marschierte bei einem Kickoff 90 Yards über das gesamte Feld zum Touchdown. Kurz vor der Halbzeitpause waren die Pikes mit dem 28:17 wieder in Schlagdistanz. Und sie knabberten weiter am Vorsprung von Universe. Gleich im zweiten Spielzug der zweiten Spielhälfte war Wesley Jordan nach einem 60-Yard-Pass von Greg Cross auf und davon zum Touchdown. Da war der Vorsprung der Gastgeber auf 28:24 zusammengeschmolzen.

 

In der folgenden Angriffsserie von Universe konnte der Lauterer Verteidiger Myron Austin ein Fumble erobern. Die Pikes waren wieder im Angriffsrecht und es schien, als könnten sie die Partie nun endgültig drehen. Doch durch zwei Strafen ging es für den Lauterer Angriff eher nach hinten als nach vorne. Die Defense von Universe machte ihren Job solide, und die Pikes mussten ihre Chance, in Führung zu gehen, verstreichen lassen.

 

Eine Schlüsselszene war der Touchdown zum 34:24 früh im letzten Spielviertel. Der Defense der Pikes schien es endlich einmal zu gelingen, die Angriffsbemühungen von Frankfurt in der Redzone stoppen zu können. Aber sie hatten die Rechnung ohne Brian Berry gemacht. Universe spielte einen vierten Versuch an der Lauterer 6-Yard-Linie aus. Attackiert von mehreren Pikes-Spielern erreichte Berry um Haaresbreite die äußerste Ecke der Endzone. Zwar konnten die Pikes noch einmal punkten. Die beiden Runningbacks Andre Grimes, der eine ganz starke Partie spielte, und Eric Walton hatten die Vorarbeit geleistet für einen Touchdownpass zum 34:30 von Greg Cross auf Wesley Jordan. Doch das sollten die letzten Punkte für die Pikes bleiben. Der Angriff von Universe hatte nach einem kurzen Zwischentief zu alter Präzision gefunden. Universe-Quarterback John Rock, der die Bälle über die ganze Partie gut auf diverse Abnehmer verteilt hatte, führte sein Team an die Lauterer Endzone. Die letzten Meter zum 41:30-Endstand lief dann Runningback Patrick Hähnel.

 

Der Lauterer Angriff blieb eine erneute Antwort schuldig, da ein Universe-Verteidiger einen abgefälschten Pass abfangen konnte. Zwar kamen die Pikes zwei Minuten vor Ende der Partie noch einmal in Ballbesitz, weil Myron Austin zum zweiten Mal ein Fumble erobern konnte. Doch als Greg Cross nach einer Verletzungspause einen Spielzug aussetzen musste, entschieden sich die Pikes dennoch für einen Pass. Der Wurfversuch von Eric Walton in die Endzone auf Wesley Jordan endete jedoch mit der entscheidenden Interception durch die Universe-Defense.

 

„Es war ein gutes Spiel, die Stimmung war gut und alles ist fair abgelaufen“, bilanzierte der Frankfurter Cheftrainer Markus Grahn. Mit der starken Leistung seiner Offense zeigte er sich sehr zufrieden, kritisierte aber, dass in der Verteidigung zu viele Bigplays zugelassen wurden. Ähnlich sah es auch Pikes-Headcoach Jason Nowlin, der sagte: „Wir wussten, dass Universe zu Hause immer noch einen Zahn zulegen kann. Es ist ähnlich schwer hier zu gewinnen, wie in Kirchdorf.“ Nowlin zeigte sich über die Niederlage bei Universe weniger enttäuscht, als über das unerwartete Unentschieden vergangene Woche im Heimspiel gegen die Frankfurt Pirates. „Meine Jungs haben hier alles gegeben. Mehr kann ich nicht verlangen“, so Nowlin. „Solche Spiele sind ein guter Lernprozess, gerade für unsere vielen jungen Spieler, die im Einsatz waren.“