Seit Wochen schon wartet der 23jährige auf eine Erteilung des notwendigen Aufenthaltsvisums von den zuständigen Behörden. Bisher ohne Erfolg. Ich gehe im Moment nicht davon aus, dass das noch klappen wird. Die Behörden sagen mir, dass ich da drüben einem US-Bürger einen Arbeitsplatz wegnehmen würde und zudem hat die Saison ja nun auch schon vor zwei Wochen in der NIFL begonnen, so der Frankfurter Wide Receiver.
Ursprünglich war ein Wechsel zum Team der River City Rage geplant, bei dem nun Dufts früherer Cheftrainer aus gemeinsamen Rüsselsheimer Tagen, Mike Wyatt, das Sagen als Headcoach und General Manager hat. "Es war auch alles soweit mit Coach Wyatt auch schon abgesprochen, doch ohne ein gültiges Visum macht das alles keinen Sinn", erklärt Marcel Duft enttäuscht. Nach derzeitigem Stand wird die Nummer 7 der Lions also den Braunschweiger von Saisonbeginn an in der German Football League zur Verfügung stehen.
Und auch darauf freut sich der Nationalspieler. "Ich möchte einfach nur Football spielen. Ich hatte zwar gehofft, dass dies in diesem Jahr auch einmal in den USA klappen könnte, doch jetzt freue ich mich auch auf die ganze GFL-Saison mit den Lions." Einen erneuten Anlauf zu einem USA-Abenteuer möchte der Passempfänger im nächsten Jahr zwar auf jeden Fall wieder starten, nun stehen aber erst einmal die Lions sowie die Nationalmannschaft wieder im Mittelpunkt. "Es gibt da mit den World Games, der Europameisterschaft und dem German Bowl drei Titel in diesem Jahr zu gewinnen und ich möchte den Teams helfen, diese Ziele auch zu erreichen."
Bei den Niedersachsen möchte er sich dabei in dieser Spielzeit noch mehr in den Vordergrund spielen. Denn 18 gefangene Pässe für 211 Yards Raumgewinn und drei Touchdowns waren im vergangenen Jahr nicht das Traumergebnis für den ambitionierten Offense-Akteur. "Ich möchte natürlich gern mehr Pässe fangen und mehr Punkte erzielen, das ist klar. Wir werden aber sehen müssen, wie unser Offense-System aussehen wird. Doch bisher blicke ich da der Zusammenarbeit mit Coach Anderson vollkommen optimistisch entgegen."
Auch Kent Anderson sieht nur wenige Probleme, dass Marcel Duft wieder an seine erfolgreiche Razorbacks-Zeiten anknüpft. "Marcel ist ein junger Spieler, der unheimlich talentiert ist. Wir werden ihn ohne Zweifel entsprechend in unseren Angriff einbauen und ich würde fast schon garantieren, dass er mehr im Mittelpunkt stehen wird als noch im letzten Jahr, wenn er denn gesund bleibt. Alles andere liegt dann an ihm", so der sportliche Leiter des amtierenden Vizemeisters.