Eagles in Weyhe: Silberstreif am Horizont

Eines ist sicher: Die restliche Saison ist für die American Football-Zweitligisten der Hamburg Eagles ein einziger Klimmzug. Der momentan vorletzte Platz liegt auf jeden Fall drei Plätze hinter der Perspektive der Saison-Planung zurück.

"Das hört sich vielleicht blöd an, aber unter einem Aspekt kann ich ganz froh über unsere Niederlage in Lübeck sein; das Spiel hat gezeigt, daß wir trotz der Hilfe eines amerikanischen Runningbacks mitnichten die ganze Liga auf links drehen", sagt Eagles-Headcoach Jan-Hendrik Wohlers. Auch gerade wegen einiger Beiträge in den Football-Foren liegt ihm daran klar zu machen, daß von den Hamburgern jetzt keine Wunderdinge zu erwarten sind. Vor der Partie der Eagles am Sonntag in Weyhe hat er seiner Mannschaft im Abschlußtraining aber auch noch einmal eingepaukt: "Weyhe ist eine gut und hart spielende Mannschaft, aber Hexen können die auch nicht."

 

Die Bremer liegen mit ihrer ordentlichen Bilanz von drei Siegen und zwei Pleiten auf dem vierten Rang. Die beiden Niederlagen resultieren aus den Begegnungen gegen die Spitzen-Teams Berlin und Kiel. "Da kann es gar keine zwei Meinungen geben, Weyhe ist der Favorit, die sind auf einigen Positionen so konstant gut besetzt, daß ich gar nicht großartig untertreiben muß. Allein deren Runningback Thomas Gurka wird uns den Schweiß auf die Stirn treiben", sagt Wohlers.

 

Ein nicht zu leugnender Pluspunkt auf Seiten der Hamburger ist ohne Zweifel deren neuer Runningback Curtis Cooper. Der hatte in Lübeck dazu beigetragen, daß die Eagles zumindest die Chance auf einen Sieg hatten. Wohlers: "Klare Sache, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, allerdings sind wir durch ihn endlich wieder spielfähig." Von dem Druck, Gewinnen zu müssen, um nicht im kommenden Jahr drittklassig zu spielen, wollen Wohlers und seine Mitstreiter nichts wissen. Tenor im Coaching-Staff ist, daß in Weyhe nicht über Sieg oder Niederlage nachgedacht wird. In den jüngsten beiden Trainingseinheiten war die Stimmung gut, die Offense sieht wieder einen Silberstreif am Horizont. Special-Teams-Coach Primo Lursini hatte sich sogar zwischenzeitlich die Augen gerieben vor lauter Verwunderung: "Die Offense hat sich sogar einige Male selbst gefeiert. So etwas gab es lange nicht mehr." Das letzte Spiel der Hamburger vor der Sommerpause wird am Sonntag, 19. Juni, um 15 Uhr auf der Zentralen Sportanlage Leeste angepfiffen.