Die Hanseschlacht begann für die Hamburger verheißungsvoll: Eagles-Safety Lars Lindemann konnte den ersten Drive der Lübecker mit einer Interception einen Meter vor der eigenen Endzone stoppen. Im Anschluss überraschtedie Offense der Eagles mit einer Shot-Gun-Formation und fünf Receivern. Doch mit der Herrlichkeit war es auf beiden Seiten schnell vorbei. Was folgte war ein Flaggenfestival (die Referees wirkten phasenweise wenig souverän und wenig konsequent). Folge: ohne zählbaren Erfolg wechselten die Teams das erste Mal die Seiten.
Für Punkte sorgten dann die Eagles mit einem Fieldgoal durch Kicker Peter Morla. Doch die Cougars schlugen mit einem Touchdown und einem PAT zurück. Im Gegenzug warf Eagles Quarterback Jan Tiessen mit einem Pass auf Receiver Gibson Amanquah (PAT durch Morla) die Hamburger wieder in Front. Kurios wurde es dann kurz vor dem Halbzeitpfiff.
Die Eagles wollten die letzten Spielzüge abknien. Aber durch ein Missverständnis zwischen den Referees und der Hamburger Sideline über die verbleibende Spielzeit und den clever genommen Auszeiten durch die Cougars mussten die Eagles ihren vierten Versuch spielen. Ergebnis: incomplete pass. So kam mit zwei Sekunden die Offense der Cougars nochmals aufs Feld. Ergebnis: Touchdown. Doch durch ein Holding auf Seiten der Lübecker zählten die sechs Punkte nicht. Beim zweiten Anlauf segelte der Ball über die Eagles-Endzone ins Aus.
Der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Die Lübecker nutzen konsequent ihre Chancen und machten 22 Punkte in Folge. Die Eagles versäumten in dieser Phase des Spiels aufs Scoreboard zu kommen. Dabei machte sich das verletzungsbedingte Fehlen der etatmäßigen Runningbacks bemerkbar. Die Eagles konzentrierten sich zu sehr auf das Pass-Spiel. Wir haben den Cougars zu wenig geboten, so Quarteback Jan Tiessen. Bitter: An den Eagles bleibt das Verletzungspech kleben. Diesmal erwischte es mit einem Schlüsselbeinbruch Receiver Mirco Schöning. In den vergangenen Spielen sorgte er immer wieder mit entscheidenden Catches zu First Downs für eine erfolgreiche Performance der Eagles.
Im vierten Quarter konnte Gibson Amanquah auf Pass von Quarterback Stefan Heuer mit einer zusätzlich verwandelten Two-Point-Conversion noch Ergebniskorrektur betreiben. Mit einem Fieldgoal machte Lübeck dann zum Schluss den Sack aber zu -und behält die Hansekrone. Auch wenn heute mehr drin war, diese Niederlage habe ich einkalkuliert, resümierte Philipp Runk, Präsident des Fördervereins Hamburg Silver Eagles. Dennoch blickt er optimistisch in die Zukunft. Grund: Nach der Hinrunde können die Eagles mit einem ausgeglichenen Punktestand eine positive Zwischenbilanz ziehen. Das Saisonziel ist aus eigener Kraft zu erreichen: eine winning season.
Nun haben die Eagles eine dreiwöchige Sommerpause. Die Spieler werden in dieser Zeit ihre Verletzungen auskurieren und neue Kräfte sammeln. Denn zum Rückrunden-Auftakt wartet am Sonntag, 8. August, im Victoria Stadion eine dicker Brocken: der ungeschlagene Tabellenführer Cologne Falcons. Kick off ist um 15 Uhr (Einlass ab 14 Uhr), der Eintritt beträgt fünf Euro.