Schon zuvor rumorte es allerdings ganz gewaltig im Lager des vierfachen Deutschen Meisters. Viele ältere Spieler verließen unzufrieden das Team, dazu kehrten auch solch wichtige Bausteine wie die Equipment-Truppe oder die Statistik-Crew dem Verein den Rücken zu. Vielerorts wurde sogar schon über den Tod der Blue Devils spekuliert, doch wer die Hanseaten kennt, weiß, dass sie aus solchen Krisen zumeist nur noch stärker hervorgehen.
Den Anfang kann und will die Mannschaft des neuen Headcoaches Joe Roman gegen die Braunschweig Lions machen. Und so schlecht stehen die Vorzeichen für die Hamburger dabei nicht, denn trotz aller Probleme im Umfeld präsentieren sie sich wieder mit einer starken Truppe auf dem Platz. Zwei Vorbereitungsspiele gegen Elmshorn und Lübeck konnten leicht und locker gewonnen werden, wobei diese wohl nur Muster ohne Wert waren, da in beiden Partien der neue Quarterback Doug Baughman noch nicht mit an Bord war. Er soll erstmals gegen die Lions spielen. Der ehemalige Spielmacher der Idaho State Bengals trägt die Hauptlast der hohen Erwartungen an das neue Team.
Ihm zur Seite steht mit Jabari Johnson sogar noch ein zweiter US-Import. Der schnelle Runningback absolvierte seine College-Laufbahn an der renommierten University of Las Vegas (UNLV). Und schon dort konnte er einige Highlights setzen. Auf seinen Schultern liegt nun die Last im Laufangriff der Blauen, während das Pass-Spiel wohl doch wieder verstärkt in den Händen von Oldie Maximilian von Garnier landen wird. Er ist derzeit ohne Frage der routinierteste Passempfänger im Team, denn Marico Gregersen entschied sich nach allen Querelen für einen Wechsel zu den Hamburg Eagles.
Ob sich in der Offense der Devils noch weitere Spieler in den Vordergrund spielen werden, hängt sicher auch davon ab, wie die zahlreichen Neuzugänge aus Hannover von den Musketeers einschlagen. Gleich elf Spieler fanden nämlich über den Winter den Weg von der Leine an die Elbe. Profi tieren sollten die Norddeutschen zudem auch davon, dass mit Julian Pjanic eines der größten Talente im Bereich der Offensive Line in diesem Jahr bei den Hamburg Sea Devils in der NFL Europe League wertvolle Erfahrungen hat sammeln können. Er wird seinen Farben aber heute noch fehlen, da alle Nationals erst nach diesem Wochenende wieder in der GFL spielberechtigt sind.
Und trotz aller Probleme mit vielen Abgängen verfügen die Devils wieder über eine schlagkräftige Verteidigung. Mit Spielern wie Robert Koster, Alessandro Castaldo, Joel Arsens und Ivo Kolbe muss den Teufeln nicht Bange sein. Zudem stehen auch in der Defense zwei US-Spieler zur Verfügung. Diese sollten in der Passverteidigung größeren Schaden verhindern können. Toure Butler ist den Fans aus den vergangenen beiden Jahren noch ein Begriff. Ihm zur Seite steht erstmals Lee Johnson, der von der Louisiana Tech University zu den Hamburgern wechselte.