Es war am Ende ein souverän herausgespielter Sieg der Wiesbaden Phantoms, die in der Regionalliga auch die Pirmasens Praetorians schlugen und dank des 48:14-Erfolges – jetzt mit einer 7:0-Bilanz – die Tabelle vor Marburg (7:1) und Mainz (6:1) anführen.
Im schmucken Stadion von Pirmasens ließen die Phantoms nie einen Zweifel an ihrem Sieg aufkommen, gewannen die beiden ersten Quarter jeweils 14:0, schickten schon früh Back-ups
und Back-ups der Back-ups aufs Feld und machten mit drei weiteren Scores nach der Pause alles klar. Zwei Touchdowns der Gastgeber waren ein Makel am Auswärtserfolg des Teams von Head Coach David Gordon – mehr nicht.
Die Partie lief noch nicht lange, als Till Seibel von Quarterback Lennard Turturica den Ball erhielt und auf den nächsten 66 Yards nicht zu stoppen war. Dem Touchdown ließ Kicker Leon Amberg mit seinem Holder Turturica das 7:0 folgen.
Die Phantoms kamen schnell wieder in Ballbesitz. Unter anderem Fabio Marchesi und Lukas Reschke hatten es den Praetorians schwer gemacht, Raumgewinn zu erzielen, ein Pass von Lee Lewis auf Tim Wagner brachte aber ein neues First Down mit sich. Der Pass auf Wagner im vierten Versuch misslang schließlich und die Phantoms erhielten das Ei auf der gegnerischen 40-Yard-Linie. Seibel brachte die Wiesbadener mit einem starken Lauf in noch bessere Position und wurde lediglich von Maurice Laufer von einem weiteren Score abgehalten. Turturica passte nun zunächst auf Arne Schaal und anschließend auf Alexandru Popa, bevor Seibel zweimal vier Yards überbrückte und schließlich seinen zweiten Touchdown erzielte. Auch Amberg traf.
Den Drive der Gastgeber machten im Anschluss Marchesi, Eddrick Whack sowie gemeinsam
Jakob Berghäuser, Quin Walker und Tjark Fabian wenig erfolgreich und auch Jan Hommer kam zu einem sehenswerten Tackle. Die Praetorians mussten nach einem erneut misslungenen vierten Versuch zum zweiten Mal mit ihrer Offense vom Feld.
Wiesbaden zog auch ein drittes Mal Richtung Endzone. Seibel packte ein Dutzend Yards auf seine ohnehin schon hohe Laufleistung, Turturica fand Christopher Deisenroth für vier Yards und Patrick Kriese brachte seine Offense mit zwei Läufen – der zweite von Damon White mit einem mega Tackle beendet – bis kurz vor die Red Zone. Alex Werners Lauf über zwölf Yards, Turturica, der acht Yards selbst überwandt und schließlich Werner, der halb selbst laufend, halb von seiner O-Line gedrückt, das 20:0 auf die Anzeigetafel brachte, sorgten für eine komfortable Führung. Amberg verwandelte verlässlich zum 21:0.
Die Gastgeber hingegen mussten weiter auf Punkte warten, denn erst forcierte Fabian einen Fumble mit einem halben Dutzend Yards Raumverlust, dann brachte sich Whack den Praetorians einmal mehr in Erinnerung. Pirmasens musste punten. Perfektion demonstrierte Turturicas Offense im vierten Drive: Der Quarterback warf über 28 Yards auf Deisenroth, dann über 38 auf Jermaine Stützel und schließlich über die restlichen sechs Yards auf Schaal, der schon im dritten Play des Drives das 27:0 erzielte. Für den 28. Punkt war wieder Amberg verantwortlich.
Im dritten Quarter bediente Lewis Max Herzog gut, Glassner war aber direkt zur Stelle und auch Lewis selbst schaffte es nicht, ein neues First Down zu erlaufen. Im nächsten Play warf er zudem eine Interception auf Glassner, der den Ball bis auf die 49-Yard-Linie der Phantoms trug. Deren Offense fackelte nicht lange: Kriese tankte sich zunächst über 47 Yards bis kurz vor die Endzone der Praetorians und erhielt direkt nochmals den Ball. Sechs Yards später stand es 34:0, bevor der PAT geblockt wurde.
Lewis unterlief der nächste Fehler: Glassner fing die zweite Interception kurz vor der Pirmasenser Red Zone, die Turturica mit zwei Pässen auf Oliwer Szpotowicz regelrecht durchschnitt. Aus dem 40:0 machte Amberg eine 41-Punkte-Führung. Doch damit nicht genug: Florian Staelens gelang zwar ein starker Lauf, den Walker und Marchesi stoppten, Lewis warf jedoch seine dritte Interception. Dieses Mal war Walker zur Stelle und returnierte den Ball über 34 Yards bis auf die 21-Yard-Linie der Gastgeber. Werners kraftvoller Lauf brachte die Phantoms-Offense in Stellung, Deisenroths Catch den Wiesbadenern das 47:0 ein und auch Amberg verwandelte. Sébastien Croy führte nun die Pirmasenser Offense an und erlief selbst 25 Yards. Staelens erreichte schließlich die Phantoms-Endzone und auch Mario Kapila traf zum 7:48. Stützel gelang danach ein 31-Yard-Return und Praetorian Lewis ein Tackle for Loss gegen Phantoms-Runningback Kriese. Werners vermeintlicher 34-Yard-Touchdown-Lauf durch die fast komplette Defense wurde wegen eines Holding nicht gegeben und Back-up-Quarterback Deisenroth warf eine Interception, die Pirmasens` Felix Reichert fast über das gesamte Feld und bis kurz vor die Endzone der Gäste trug. Croy fand dort Tim Wagner und Kapila markierte das spätere 14:48-Endergebnis.
Marchesi machte kurz vor dem Abpfiff nochmals mit einem guten Return auf sich aufmerksam, Werner gelang am Boden ordentlich Raumgewinn und Walker sowie Reschke schlugen ein letztes Mal in ihren Gegenspielern ein, am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr.
Es sei ein "großartiger Teamsieg gewesen, an dessen Entstehung die eingesetzten U20-Spieler großen Anteil" hätten, so Head Coach Gordon abschließend. Seine Akteure stehen nun vor dem vielleicht alles entscheidenden Spiel: Am Samstag, 17. August, 16 Uhr, gastiert der Tabellendritte Mainz in Wiesbaden. Die Golden Eagles können die Phantoms in "Camp Lindsey", Willy-Brandt-Allee 17, mit ihrer eigenen 6:1-Bilanz von der Spitze der Regionalliga holen...