Eine Heimpremiere nach Maß feierten die Schwäbisch Hall Unicorns am Samstag im Hagenbachstadion. Ihr Spiel gegen die Saarland Hurricanes gestaltete sich lange Zeit offen, auch wenn die Unicorns ab dem ersten Viertel in Führung lagen. Am Ende landeten sie einen deutlichen und verdienten 45:20-Sieg.
Mit einem kleinen Spielerkader waren die Hurricanes am Samstag angereist, erwiesen sich aber als ein überaus zäher Gegner. Zwar gingen die Unicorns bereits im ersten Viertel durch Timm Siegmann (Extrapunkt Marc Biedenkapp) mit 7:0 in Führung und bauten diese im zweiten Viertel durch Jürgen Bauer (Extrapunkt Biedenkapp) auf 14:0 aus, die Saarländer blieben ihnen aber immer dicht auf den Fersen. Erst Anfang des letzten Viertels konnte sich Hall richtig absetzen und sich beim 42:20 erstmals in der Partie einen Vorsprung in Höhe von drei Touchdowns erspielen.
Die 632 Zuschauer, die bei durchwachsenem Wetter und wegen der Neonazi-Demo erschwerten Anfahrtsbedingungen den Weg ins Hagenbachstadion gefunden hatten, wurden besonders im dritten Viertel in Atem gehalten. Gleich vier Touchdowns gab es in diesem Spielabschnitt zu sehen. Zwei von Runningback Sherman Austin, der am Samstag der auffälligste und erfolgreichste Spieler in den Reihen der Gäste war, und zwei von Marc Biedenkapp, der von Quarterback Ira Vandever hervorragend bedient wurde.
Überhaupt avancierte das Duo Vandaver / Biedenkapp am Samstag zu den Matchwinnern. Biedenkapp erzielte mit drei Touchdowns, sechs Extrapunkten und einem Fieldgoal insgesamt 27 Punkte - so viele wie noch nie zuvor in einem Spiel. Ira Vandaver hingegen warf vier Touchdownpässe, drei davon über 50 Yards oder mehr, und erlief einen weiteren Touchdown selbst.
Geschwächt wurden die Unicorns Anfang des zweiten Viertels. Nach einem Befreiungskick der Saarland Hurricanes entwickelte sich auf dem Spielfeld eine Rangelei, in die fast alle 22 Akteure auf dem Platz verwickelt wurden. Danach mussten neben Sven Loth von den Gästen auch die Haller Linebacker Benjamin Ehlers und Defense-Liner Sven Schönemann einen Platzverweis hinnehmen. Ob die Unparteiischen damit ein gerechtes Urteil gefällt haben, ist wie immer bei solchen Situationen im Nachhinein kaum zu beurteilen. Sicher ist aber, dass der Ausfall von Ehlers und Schönemann die Haller Defense geschwächt hat und die beiden mindestens ein weiteres Spiel pausieren werden müssen.
"Mit dem Spielergebnis bin ich zufrieden, mit der Leistung meines Teams aber bei Weitem nicht," sagte Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke nach dem Spiel. "Sicher hatten wir einige Big Plays. Wir haben heute aber schlechter als in Berlin gespielt und höchstens 70 Prozent unseres Leistungsvermögens gezeigt. Daran müssen wir noch hart arbeiten." Die nächste Gelegenheit zur Leistungssteigerung bietet sich den Unicorns in einer Woche. Am kommenden Samstag werden die Marburg Mercenaries zu Gast im Hagenbachstadion sein.
Die Punkte für Hall erzielten: Marc Biedenkapp (27), Timm Siegmann (6), Jürgen Bauer (6) und Ira Vandever (6).
Viertel-Ergebnisse:
1. Viertel: 7:0 / 2. Viertel: 14:6 / 3. Viertel: 14:14 / 4. Viertel: 10:0 / Gesamt: 45:20
Zuschauer: 632
Alle Punkte:
7:0 Timm Siegmann 53-Yards-Lauf (PAT Marc Biedenkapp)
14:0 Jürgen Bauer 51-Yards-Pass von Ira Vandver (PAT Marc Biedenkapp)
14:6 Sherman Austin 80-Yards-Lauf
21:6 Marc Biedenkapp 7-Yards-Pass von Ira Vandever (PAT Marc Biedenkapp)
21:14 Sherman Austin 20-Yards-Lauf (CON Thorsten Scherer)
28:14 Marc Biedenkapp 50-Yards-Pass von Ira Vandever (PAT Marc Biedenkapp)
28:20 Jeremy Simms 31-Yards-Pass von Cordlee Smith (PAT Marc Biedenkapp)
35:20 Marc Biedenkapp 60-Yards-Pass von Ira Vandever (PAT Marc Biedenkapp)
42:20 Ira Vandever 15-Yards-Lauf (PAT Marc Biedenkapp)
45:20 Marc Biedenkapp 30-Yards-Fieldgoal
Weitere Ergebnisse GFL-Süd:
Keine weiteren Spiele an diesem Wochenende
Aktuelle Tabelle GFL-Süd (Stand 5.6.2003)
1 Stuttgart Scorpions 1 2:0 +2 42:28 +14
2 Schwäbisch Hall Unicorns 2 2:2 0 73:51 +22
3 Franken Knights 1 0:2 -2 35:45 -10
4 Marburg Mercenaries 1 0:2 -2 16:30 -14
5 Saarland Hurricanes 2 0:4 -4 26:58 -32