Gründe für diese erste Niederlage in der Regionalliga Ost seit dem Jahre 2007 waren reichlich zu finden. Zum einen fehlten dem Kader der Garde einige Spieler, zum zweiten wurde die Partie auf die leichte Schulter genommen - schließlich ging es ja "nur" gegen den Vorletzten aus Berlin.

Die Dominanz war in diesem Spiel klar auf Seiten der Virgin Guards. Die Defense kontrollierte den Angriff der Bären zu jeder Zeit. Es gab keinen Raumgewinn, der aus eigener Kraft erarbeitet wurde. Die Magdeburger Offense machte es allerdings in den seltensten Fällen besser. Zwar gelangen sehenswerte Läufe durch Marko Brinkmann (#31) und Christian Wiegel (#44), auch die Receiver Tino Euler (#82) und Adrien Kellman (#87) waren zu Gast in der Endzone der Hauptstädter, lediglich Strafen gegen die Rot-Grünen verhinderten Punkte.

So trennte man sich in Halbzeit eins ständig durch Punts vom Ball. Für die Zuschauer auf beiden Seiten kein ansehnliches Spiel, das durch die Farbe Gelb auf dem Kunstrasen bestimmt wurde. Trauriges Ergebnis war ein 0:0, dass die beiden Kontrahenten mit in die Pause nahmen.

Zu Beginn des dritten Quarters rochen die Berliner ihre Chance in Führung zu gehen. Vorangetrieben von Strafen gegen die Virgin Guards überquerten sie zügig das Spielfeld. Mit dem Rücken zur Wand konnte die Magdeburger Abwehr das 0:6 dann nicht mehr verhindern. Der anschließende Zusatzkick ging durch die Torstangen. Doch der Punktesegen für Berlin sollte nicht abreißen. Diesmal selbst verschuldet, fumbelten die Virgin Guards den Ball beim Snap und die Berliner standen in Quarter 4 wieder wenige Meter vor der Goalline. Diesmal glückte der Extrapunkt nicht - doch der Touchdown tat weh und brachte die Bären mit 13:0 in Führung.

"Wenn uns keine Strafe behindert können wir es besser", war aus der mitgereisten Fangemeinde zu hören. Gesagt - getan. Zwei Spielzüge nach dem Kick waren von Nöten und Tino Euler stand samt Spielgerät in der Endzone. Christian Wiegel verwandelte gewohnt souverän zum 13:7. So verblieben die Punkte bis zur Two-Minute-Warning. Wieder und wieder warfen die insgesamt ca. 400 Yards Strafen die Guards zurück, jedoch konnte Berlin diese gebotenen Chancen nicht verwerten. Kaum war mal ein Drive nicht mit Flaggen behaftet, ließen die Sachsen-Anhalter ihr ganzes Können aufblitzen. Quarterback Heiko Pittelkau (#20) mit einem langen Pass auf Tino Euler - Touchdown zum 13:13. Christian Wiegel brachte die zwischenzeitliche Führung im Point-After-Touchdown.

Eine anschließende Unachtsamkeit der Gäste brachte sie um die perfekte Saison. Nach dem Kick ließ das Special Team einen Berliner Spieler unbehindert bis in die Endzone vorlaufen und schenkte den Hauptstädtern durch verpasste Tackles den Sieg. Nach einer erfolgreichen Two-Point-Conversion verlief sich der Magdeburger Angriff im Sande und Berlin kniete die Begegnung mit einem 21:14 ab.

Nun beginnen die Vorbereitungen für das Jahr 2010. "Das war heute nicht unser bester Tag", so Abteilungsleiter Dietmar Mundt nach der Partie. "Wir haben weder unsere Mittel ausgeschöpft, noch waren wir Herr der Lage, die uns in Berlin erwartete. Man muss aber auch Niederlagen hinnehmen können, die einem nicht durch das gegnerische Team beigebracht wurden!"