Es geht um die Ehre

Mit dem Gastspiel des Haller Südmeisters bei den Marburg Mercenaries geht die reguläre Saison zu Ende. Die Haller wollen mit einem Sieg am Sonntag (16 Uhr, Georg-Gassmann-Stadion) positiv in die Playoffs starten.

Eines ist gewiss: Die Haller Footballer haben bei den Mercenaries in Marburg nichts mehr zu verlieren – zumindest auf dem Papier: Die Südmeisterschaft ist ihnen dank ihres Siegs gegen Saarbrücken und der gleichzeitigen Marburger Niederlage in Kiel bereits sicher. Im Viertelfinale treffen die TSGler am 17. September um 16:00 Uhr im Haller Hagenbachstadion damit zum dritten Mal in dieser Saison auf die Berlin Adler.

 

Trotzdem betont Head Coach Siegfried Gehrke die Wichtigkeit dieses letzten Rundenspiels. Dabei fällt das Wort immer wieder auf die „Perfect Season“. Nachdem die Kiel Baltic Hurricanes ihre erste Niederlage bei den Marburg Mercenaries kassierten, bleiben die Haller das einzige Team in der gesamten GFL, die ihre Saisonspiele allesamt gewinnen konnten. „Kiel wurmt die Niederlage in Marburg ganz ordentlich. Das wollen wir besser machen“, sagt Gehrke. Er will mit seinen Unicorns ungeschlagen in die Playoffs einziehen.

 

Ein Durchmarsch dieser Art ist in der GFL fast einzigartig: Die letzte „Perfect Season“ gelang den Braunschweig Lions 2002 – im German Bowl mussten sie sich damals allerdings den Hamburg Blue Devils knapp geschlagen geben.

 

Auch weil die Mercenaries sich mit Sicherheit für das deutliche 6:56 aus dem Hinspiel revanchieren werden wollen, werden die Unicorns im Marburger Georg-Gassmann-Stadion in Topbesetzung auflaufen. Mercenaries-Head Coach Joe Roman macht eine klare Ansage: „Wir wollen Schwäbisch Hall schlagen und ihnen einen richtig harten Kampf liefern.“

 

Jedoch scheinen die Marburger mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen haben. Beim Auswärtsspiel bei den Baltic Hurricanes reisten gerade einmal 30 Spieler an. Siegfried Gehrke rechnet trotzdem mit einem besseren Marburger Team als beim Hinspiel: „Sie werden stark auftreten.“

 

Dass die Marburger im eigenen Stadion eine Macht sind, belegt nicht nur der Heimsieg gegen Kiel. Auch für die TSG-Footballer scheint über dem Marburger Stadion ein Fluch zu liegen: Seit dem Sieg im Jahr 2003, dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams in der GFL, konnten die Unicorns in Marburg kein Spiel mehr für sich entscheiden. Die meisten Begegnungen endeten äußerst knapp – auch eine schon sicher geglaubte Südmeisterschaft verpassten die Haller durch die Niederlage in Marburg noch.

 

Dass nach sieben Jahren wieder einmal ein Unicorns-Sieg in Marburg angesagt ist, ist ein Grund mehr für die Haller Topbesetzung am Sonntag. Tackle Gabriel Erler wird aber weiterhin geschont und erst im Viertelfinale wieder ins Geschehen eingreifen. Auch der Einsatz von Receiver Johannes Brenner ist fraglich. Ist seine Schulterverletzung noch nicht ganz auskuriert, wird Gehrke ihm noch eine Woche Schonzeit verordnen.

 

Der Haller Plan ist klar und deutlich: Aaron Boehme soll mit seiner Offense wieder für eine Menge Wirbel sorgen und einen kleinen, aber deutlichen Vorsprung schaffen. Dann könnten einige der Starter ausgewechselt werden. Und wenn sich das Spiel zu einer „engen Kiste“ entwickelt? „Wir wollen gewinnen. Dann spielen Aaron und die anderen Starter eben durch“, schmunzelt Gehrke.