Doch davor gab es für die Gastgeber einen herben Rückschlag. QB Travis Harvey war mit einer Grippe am Bett gefesselt, so dass Gary Lautenschlage als Spielmacher in diese schwere Partie gegen die Söldner ging und der startete nicht besonders gut in die Partie. Die Cowboys begannen als erstes mit ihrem Angriff und man konnte sehr schnell das erste First Down erreichen. Doch da ging es eher nach hinten und bei einem dritten und 15 konnte sich Lautenschlager, unter Druck, genug Zeit erkaufen, um einen Pass auf WR Michael Heldt zu werfen. Doch leider war der Wurf etwas zu ungenau und ein Marburger Verteidiger wurde zum ungewollten Enpfänger. Negativ aufgefallen bei diesem Spielzug ist der Empfänger selber, der hinfiel und danach nicht versucht hat aufzustehen und den Ballträger zu stoppen.
Nationalspieler Joachim Ullrich machte es dann auch gleich nach und bediente LB Steve Seigel mit einem genauen Pass und brachte die Cowboys sehr schnell wieder an das Spielgerät. Da wurde das Spiel fast zum Turnover-Festival, als Gary Lautenschlage WR Joe Lee mit einem Screen bediente, an den er nicht herankam. Mercenaries-QB Tobias Ochs war so überrascht, dass er den Ball nicht festhielt. Dafür erledigte RB Daniel Klaus kurz später, nach einem Lauf von Lautenschlager zum First Down, den Ballverlust mit einem Fumble. So kam Marburg wieder in aussichtsreicher Feldposition im Mittelfeld in Ballbesitz.
Doch die Söldner machten nichts aus dieser Gelegenheit. Die Defense stand sehr gut und hatte RB Gerome Castleberry sehr gut im Griff und WR Charles Henderson konnte einen Pass seines QB nicht festhalten, so dass man das erste mal punten musste. Doch nach einem schlechten Snap konnte der Ball unter dem starken Druck der Cowboys-Abwehr gerade noch für ungefähr minus 3 Yards gekickt werden.
Die Gastgeber versuchten es weiterhin hauptsächlich auf dem Boden nach vorne zu kommen und man musste schnell punten. Doch P/DB Pascal Maier sah das anders und erwischte mit einem Lauf bis an die Marburger 23-Yard-Linie die Gäste auf dem falschen Fuß. Das berühmte Momentum war nun auf Seiten der Münchner und ein Pass von Lautenschlager und Lee brachte den Angriff der "Men in Black" an die 2-Yard-Linie. Von hier aus machte es der Spielmacher selber und die Cowboys führten nach dem PAT von Thomas Zeitler überraschend mit 7:0.
Die Söldner waren aber nicht geschockt und marschierten nach kleinen Anfangsschwierigkeiten über das mit einem Pass auf Henderson und einen Lauf von Castleberry, was den ersten Abschnitt beendete. Gleich im ersten Spielzug des zweiten Viertels fand Ullrich seinen Mitspieler frei in der Feldmitte und bediente ihn zum 7:7-Ausgleich und nun waren wieder die Münchner an der Reihe.
Der Angriff der Cowboys marschierte, doch leider nur nach hinten, so dass es zu einem 3. und lang an der eigenen 8-Yard-Linie kam. Hier bediente Lautenschlager das Cowboys-Urgestein Thomas Zeitler mit einem Pass auf der Post-Route zu einem neuen First Down. Doch hier kam der Angriff wieder nicht voran und diesmal wurde Lautenschlager beim dritten und 12 gesackt und es kam wieder zum Punt.
Die Abwehr, welche bis dahin solide gespielt hat, ließ durch einen verpassten Tackle Castleberry bei einem Screen-Pass ein Big Play machen und von an marschierten die Gäste bis an die 1-Yard-Linie, wo sie schließlich den vierten Versuch ausspielten und Castleberry den Touchdown zur erstmaligen Führung der Marburger erzielte. Mit dem Spielstand von 7:14 ging es in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte war noch alles drin für den Aufsteiger, doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. QB Lautenschlager musste die zweite Halbzeit mit Verdacht auf Kapselverletzung an der linken Schulter und Schlüsselbeinbruch aussetzen. Für ihn kam TE Jan Radewald auf die Kommandobrücke der Offense, doch nach nur wenigen Spielzügen fing Marburgs Christian Graw einen Pass ab. Dieser Ballverlust führte im Gegenzug zum nächsten Touchdown-Pass zur 7:21-Führung.
Der "neue" QB bemühte sich sehr, konnte aber sein Team nicht nach vorne und in die Endzone bringen. Die Abwehr hielt und ein guter Return eines kurzen Mercenaries-Punt, durch Frank Hofmann, entfachte die Hoffnung das Spiel noch drehen zu können. Eine Flagge gegen die Gäste wegen unsportlichen Verhaltens brachte den Angriff in eine noch bessere Ausgangsposition an der Marburger 27-Yard-Linie und zum letzten Seitenwechsel.
Doch die Offense der Münchner nutzte diese Chance nicht und gab den Ball wieder ab. Im Gegenzug überbrückte der Topspieler der Gäste, Gerome Castleberry, das Feld und sorgte für die Entscheidung mit dem Touchdown zum 7:28. Danach plätscherte die Begnung nur noch ihrem Ende entgegen und es geschah nicht mehr großartig viel.
Die Cowboys konnten in der ersten Halbzeit gegen die Meisterschaftsfavoriten gut mithalten, doch durch individuelle Fehler und Verletzungspech zogen die Münchner wieder einmal, wie schon so oft in der Saison den kürzeren. Man hält oft gegen die großen der Liga mit und kann sich dann doch nicht durchsetzen. So bleibt man weiterhin gegen die Scorpions, welche noch vor den Cowboys auf einem Play-Off-Platz stehen. Somit läuft es wohl darauf hinaus, dass am 28.08. im Münchner Dantestadion ein "Endspiel" um Platz vier gegen Stuttgart geben wird. Doch davor stehen noch die Rückspiele in Schwäbisch Hall (13.08.) und Marburg (21.08.) auf dem Programm mit der Chance sich eine bessere Ausgangsposition für das Spiel gegen die Schwaben zu schaffen.