Ex-Adler-Coach Fatah vs. Ex-Monarchs-Coach Madison

Die Monarchs treffen auf ihre großen Rivalen, die Berlin Adler - zwei bislang ungeschlagene Teams kämpfen um ihre weiße Weste

Es steckt Brisanz in den Aufeinandertreffen der Dresden Monarchs und der Berlin Adler. Schon immer respektierten sich beide Teams. Die große Freundschaft hingegen besteht bis heute nicht. Mag es die räumliche Nähe beider Mannschaften und der damit verbundene Derbycharakter ihrer hart geführten Duelle sein. Vielleicht aber auch das ewig währende Ringen um die besten Spieler der Region. Fakt ist: Gnadenlose Footballschlachten sind zwischen beiden Kontrahenten seit je her die Regel. Kein Yard wird verschenkt. Bis zur letzten Spielminute schinden sich beide Teams. Der Sieg scheint hier mehr Wert als anderswo. Auch an diesem Sonnabend (Kickoff: 18 Uhr) wird sich daran wenig ändern. Bislang ungeschlagen gehen beide Mannschaften in die Partie. Das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion in Berlin erwartet ein weiteres packendes Ligaspiel. Bauen die Adler in erster Linie auf ihre eisenharte Verteidigung, hoffen die Monarchs auf die Durchschlagskraft ihrer Offensive.

 

Die Offensive der Sachsen muss und soll an diesem Wochenende die Entscheidung bringen. Denn bislang erreichte ihr Gegenpart auf Adler-Seite in drei Ligapartien gerade einmal magere 45 Punkte. Mit einem Schnitt von 15 Punkten pro Partie zählt das Team von Headcoach Dogan Özdicner keinesfalls zu den offensivstärksten Mannschaften der Liga. Nach der schweren und für die Adler zweifellos bitteren Knieverletzung von National-Runningback Björn Dreier fehlt den Hauptstädtern zudem ihre Angriffswaffe Nummer Eins. Quarterback Brett Hall muss mit den Ersatzleuten Warnstedt, Csonka, Schmeling und Bosse leben, wird so oft es geht den Wurf zu Widereceivern wie Sebastian Judis und Ex-Monarch Thomas Emslander suchen. Offensiv eingestellt vom ehemaligen Headcoach der Dresden Monarchs (2000-2002), Clifford Madison, vertrauen die Adler also hauptsächlich auf die Rückendeckung ihrer Defensive. Gelingt es dem Offense-Coordinator der Dresden Monarchs, Robert Cruse, die bislang fehlerlos agierende Adler-Verteidigung mit seinem Angriffskader zu knacken, sind die Königlichen zweifelsohne im Vorteil.

 

Denn auch wenn die diesjährigen Gegner der Adler insgesamt gerade einmal sieben Punkte erringen konnten, die Defensive um Ex-Monarch und Linebacker Florian Emslander tatellos funktioniert, hat Dresden durchaus seine Chance. Mit starker Laufarbeit und immer sicherer fangenden Widereceivern zogen die Monarchs zuletzt München den Zahn. Nach einer weiteren Woche Intensiv-Training braucht es dennoch einen Leistungsschub um der um Längen stärkeren Adler-Defensive die Federn zu rupfen. So scheint es ein Ringen zweier Verteidigungsstarker Mannschaften zu werden. Denn auch Dresden muss um seine Defensive nicht bangen. Der neue Headcoach der Monarchs und ehemalige Headcoach der Adler, Shuan Fatah, hat seinen Mannschaftsteil mit Sachverstand und Herz im Griff. Ein Punktearmes Spiel liegt in der Luft. Es sind die Details, die den Sieg entscheiden. So schrumpft das Tönen vom „Sturz der Monarchie“ auf Adler-Seiten genau wie der Ruf nach „Gerupften Gummiadlern“ von Seiten der Sachsen zum bloßen Säbelgerassel. Die Wahrheit liegt auf dem Platz, wie eine alte Phrase schon sagt. Auch am Sonnabend wird sich in einem weiteren Derby daran wenig ändern.