Das Wetter verspricht für Sonntag ein kurzes Zwischenhoch. Warme Temperaturen, kaum Regen. Gut, damit können die Montabaur Fighting Farmers leben – zumal sie es eh nicht ändern können. Verhindern können die Westerwälder am Sonntag ab 15 Uhr allerdings ein Zwischenhoch der Crusaders, nachdem es bei den Gastgebern nun schon seit sieben Spielen in Folge gehagelt hat – nämlich teils ganz bittere Niederlagen.

"Die Favoritenrolle ist klar verteilt", sagt Albershausens Abteilungsleiter Bastian Braulik vor der Partie. "Wir haben mit großen personellen Problemen zu kämpfen – und das schon seit Saisonbeginn." Im vergangenen Jahr verloren die Crusaders nur zwei Spiele. Davon können die Gastgeber derzeit nur träumen. Wichtige Leistungsträger und auch den Headcoach zog es vor der Saison weg – es blieben einige gestandene Regionalligaspieler, eine Menge Back–ups und ein paar Rookies. Umso bemerkenswerter, dass die Crusaders "ihr Ding" in der Regionalliga voll durchziehen. "Ich habe größten Respekt vor der Leistung dieses Teams", sagt Farmers–Headcoach Hans Juhnke. "Andere Vereine hatten in der Vergangenheit dann schnell mal das Team abgemeldet oder einzelne Spiele abgesagt. Aber Albershausen verhält sich super sportlich." Doch an Aufgeben denk in Albershausen niemand. "Es gab eine Zeit, da waren wir drei Jahre in Folge ungeschlagen", sagt Braulik. Diese Zeit, so der Abteilungsleiter, gehört genauso zum Leben eines Sportlers wie jene Phase, in der das Team derzeit steckt.

Zwar konnte Albershausen gerade in den vergangenen Spielen phasenweise richtig gut mithalten, am Ende gab es dann aber oft konditionelle Probleme – und eben Niederlagen. Sieben Stück an der Zahl. In sieben Spielen. Es gibt sicherlich schönere Phasen im Leben eines Hobby–Sportlers. Doch die Crusaders stecken den Kopf nicht in den Sand und freuen sich auf den Vergleich mit den Westerwäldern. "Wir haben bei uns richtig Werbung gemacht für das Spiel, haben den Leuten erzählt, dass da der beste Quarterback der Liga nach Albershausen kommt", berichtet Braulik. Er und seine Mitstreiter haben Respekt vor Montabaur, vor der variablen Offense der Farmers und vor der robusten Defense.

"Unsere Gefahr besteht darin, dass wir den Gegner zu sehr auf die leichte Schulter nehmen", sagt Farmers–Headcoach Juhnke. "Die Partie ist reine Kopfsache. Wir müssen schnell zu unserem Spiel finden." Gelingt dies, sollte ein Sieg in Albershausen drin sein. Im Vorfeld der Regionalliga–Partie spielt der Nachwuchs der Crusaders übrigens das entscheidende Spiel um die Meisterschaft. "Wenn sie gewinnen, haben sie den Titel in der Tasche", sagt Braulik. Sollten die Farmers dann schon in Albershausen angekommen sein, werden sie den Junioren des Gastgebers ganz sicher Applaus spenden und zu einer starken Saison gratulieren. Vielleicht wächst da ja eine Generation heran, die den Crusaders auch wieder zu besseren Zeiten im Seniorenbereich verhelfen kann. Zu gönnen wäre es den tapferen Gastgebern allemal.