Das hatte was von begossenen Pudeln! Nach der Pleite gegen Jena in der Vorwoche standen die Farmers Hilfe suchend auf dem Platz und konnten kaum glauben, was da gerade passiert war. Eigentlich, nach dem Touchdown von Johannes Dommermuth zum 31:24 im vierten Quarter, hatten alle schon mit einem Heimsieg gegen die heißlaufenden Hanfrieds gerechnet. Doch dann prügelte Jena das "Ei" noch einmal über den gesamten Platz, brachte zudem eine 2PointConversion zu Stande und entführte damit die Punkte aus dem Westerwald. "Die individuelle Fehler haben uns das Genick gebrochen", sagte DefenseCoach Jochen Strahl nach der Pleite. Nur gut, dass die Farmers schon eine Woche später die Gelegenheit haben, erneut vor heimischem Publikum anzutreten. Denn die "kämpfenden Bauern" sind heiß darauf zu zeigen, dass sie auch anders können.
"Die letzten beiden Spiele von Montabaur waren nicht so doll", sagt Thomas Zupon, Headcoach der RheinNeckar Bandits. Zupon selbst war in Horressen vor Ort, konnte sich die Pleite der Farmers gegen Jena aus der Nähe betrachten. "Viele Fehler habe ich bei Montabaur nicht gesehen", sagt er. "Das Spiel wurde halt über den Kampf gewonnen." Und mit einem starken Laufspiel, aber dass muss Zupon ja nicht extra erwähnen. Denn genau dort liegen auch die Stärken der Mannheimer: im Laufspiel. "Wir werden sicherlich nicht allzu viel Passspiel betreiben", sagt der BanditsHeadcoach. Wen wunderts, schließlich könnte man in der Verteidigung des Laufspiels durchaus Schwächen bei den Farmers erkannt haben. Doch auch die Farmers selbst wissen, wo sie arbeiten müssen. "Wir haben ein bisschen umgestellt", verrät Strahl. "Verletzungsbedingt. Und, weil wir taktisch einige Änderungen ausprobieren wollen." Dies ausgerechnet gegen den Spitzenreiter zu probieren ist vielleicht mutig, vielleicht ist es aber genau der richtige Schritt zur richtigen Zeit. Denn ein Sieg würde den Farmers gut zu Gesicht stehen. Von der Tabellensituation mal ganz abgesehen.
"Wer dieses Spiel verliert, kann sich aus dem Kampf um die PlayoffPlätze verabschieden", sagt denn auch Zupon. Und der BanditsHeadcoach ist davon überzeugt, dass es nicht sein Team treffen wird. "Wir stehen jetzt seit vier oder fünf Wochen an der Tabellenspitze. Da wollen wir auch nach dem Spiel bei den Farmers stehen. Wir kommen, um dort zu gewinnen." Macht ja auch Sinn, schließlich haben sich die Bandits das Erreichen der Playoffs zum Ziel gesetzt. Und da Stuttgart auf dem besten Weg ist, den ersten Platz zu sichern, soll für Mannheim Rang zwei herausspringen. "Alles, was danach kommt, werden wir dann sehen. Wir machen erstmal einen Schritt nach dem anderen." Und da steht als nächstes der Schritt auf den Kunstrasenplatz in Horressen auf dem Programm, um sich mit den Farmers zu messen. "Wie das Spiel ausgehen wird, liegt in erster Linie an uns", sagt FarmersCoach Strahl. "Es liegt an uns, die eigenen Fehler abzustellen." Dann, da sind sich alle im Westerwald einig, ist auch gegen Mannheim ein Sieg möglich. Wenn nicht, werden sie auch am Sonntag wieder wie begossene Pudel vom Platz schleichen. Aber daran denkt momentan noch niemand.
FarmersJunioren mit letztem Saisonspiel
Bereits um 11 Uhr treffen die Junioren der Montabaur Fighting Farmers in Horressen auf die Trier Stampers. Die Farmers konnten mit einem Sieg in der Vorwoche vorzeitig die Meisterschaft in der Jugendaufbauliga klar machen, wollen nun mit einem Sieg gegen Trier die "perfect Season" einfahren. Das Hinspiel ging klar an die Westerwälder, bei denen allerdings verletzungsbedingt einige Akteure nicht mit dabei sein werden. Die Junioren haben dennoch nach einer tollen Saison sicherlich die Unterstützung vieler Zuschauer verdient. Die Farmers würden sich daher freuen, auch zum "Doppelheader" am Sonntag in Horressen mit dem Juniorenspiel um 11 Uhr und dem Seniorenspiel um 15 Uhr wieder viele fans begrüßen zu dürfen.