Farmers empfangen Jena und das gute Gefühl

Denk ich an Jena in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. So oder so ähnlich mag der ein oder andere Farmers-Spieler denken, wenn seine Gedanken um den nächsten Gegner kreisen und er schon im Jahre 2004 im Kader der Westerwälder stand. Denn da gab es von den "Hanfrieds" dolle einen auf die Nase. Nur gut, dass die Vorzeichen in diesem Jahr anders sind und die "kämpfenden Bauern" nun gestärkt auf die Ostdeutschen treffen.

Interception Farmers: Dirk Machalett sichert im Heimspiel gegen Pforzheim einen Ball der Gäste. Am Sonntag empfangen die Westerwälder Jena. Foto: www.westerwald-fotografie.de

Ob sich Jörg Wegler dieser Ehre bewust ist? Der mittlerweile nicht mehr für die Farmers spielende Running Back kann auf eine stolze Bilanz blicken: Denn Wegler ist der einzige Farmers-Spieler in der Historie des Vereins, der bisher in einem Punktspiel gegen Jena scoren konnte. In der Oberliga-Saison kreuzten sich die Wege der Farmers und der Hanfrieds zwei Mal: in Eschelbach gab es ein deftiges 0:36, in Jena ein ertragbares 6:20. Den einzigen Touchdown für die Farmers machte Jörg Wegler. Allerdings sollte Wegler diese Ehre noch schnell auskosten, denn schon am Sonntag wird sich dies wohl ändern, wenn die Farmers um 15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Horressen auf die Jena Hanfrieds treffen. Im Vorspiel um 11 Uhr versuchen zudem die Junioren der Farmers gegen die Kaiserslautern Pikes vorzeitig die Meisterschaft in der Aufbauliga zu gewinnen. 

 

"Wir freuen uns sehr darauf, wieder nach Montabaur zu kommen", sagt Robert Barczyk, Offense-Coordinator der Jena Hanfrieds. "Damals, in der Saison 2004, haben wir in Montabaur unser bestes Spiel der vergangenen fünf Jahre gemacht." Nur zu gerne erinnert sich Barczyk an den 36:0-Sieg im Westerwald, zumal er damals noch als Quarterback aktiv auf dem Feld mit dabei war. Einer, der damals noch bei den Junioren spielte und in den Planungen der Hanfrieds keine Rolle spielte, ist mittlerweile in den Fokus der Gäste geraten. "Kevin Brüngel ist für uns das größte Talent in Deutschland, dass wir je auf der Position des Quarterbacks gesehen haben", sagt Barczyk. Ein dickes Lob für den Spielmacher der Farmers, der solches Lob jedoch nur ungerne hört und lieber das Team in den Vordergrund stellt. Doch dies tut auch Barczyk. "Brüngel alleine ist nicht das Problem, das ganze Team drumherum ist die Stärke und die Offense ist einfach unberechenbar."

 

Zwei Mal haben die Gäste die Farmers bereits beobachtet: in Kaiserslautern und in Stuttgart. "Wir werden versuchen, unsere Chancen in Montabaur zu nutzen. Wir haben ein klares Ziel: wir wollen bei den Farmers gewinnen. Und wir haben eine realistische Chance." Barczyk und sein Team werden Montabaur ausreichend analysiert haben. Dabei wird auch Jena aufgefallen sein, dass besonders das Laufspiel der Schwaben den Farmers in der Vorwoche Probleme bereitet hat. Und da auch Jena ein ausgeprägtes Laufspiel pflegt, wird der Schlüssel über Erfolg und Misserfolg vor allem in der Frage liegen, wie schnell man Jena stoppen kann. "Ich rechne mit mehr als 50 Punkten in diesem Spiel", sagt Barczyk. Wohlgemerkt, in der Summe 50 Punkte, und nicht nur für Jena.

 

Nach einem schweren Jahr in der 2. Bundesliga hat sich Jena in dieser Saison zum Ziel gesetzt, um die Play-off-Plätze mitzuspielen. Deshalb sehen die Gäste die Partie in Montabaur bereits als eine Art Vorentscheidung an. Wer hier verliert, dürfte aus dem Rennen um die vorderen Plätze zunächst einmal raus sein, da beide Teams bereits eine Niederlage auf dem Konto haben. Dabei stößt auch die Gruppeneinteilung bei den Ostdeutschen nicht auf besonders viel Liebe. Denn mit den vielen weiten Fahrten ist die Regionalliga ein finanzieller Kraftakt. Ein Lied, in das auch die Farmers einstimmen können. Dennoch, an der Vorfreude auf das sicherlich spannende und interessante Spiel in Horressen ändert dies wenig. Beide Teams gelten als äußerst fair, beide Teams lassen es dennoch auf dem Feld mächtig krachen. Dazu sind die Farmers heiß auf eine Revanche für die Saison 2004 - der Rekord von Jörg Wegler könnte daher schon recht schnell Geschichte sein... 

 

Junioren empfangen Kaiserslautern

Die Farmers laden Fans und Freunde am Wochenende zu einem Doppel-Header nach Horressen, der es in sich hat. Denn nicht nur das Spitzenspiel am Sonntag um 15 Uhr gegen Jena lockt auf die Anlage des Kunstrasenplatzes, bereits um 11 Uhr empfangen die Junioren der Farmers die Kaiserslautern Pikes. Die Farmers könnten sich selbst eine knappe Niederlage leisten, um den Titel in der Aufbaulige vorzeitig einzufahren. Doch die Westerwälder um Headcoach Sebastian Haas sind heiß auf eine "perfect Season" und wollen weiter ungeschlagen bleiben.