Die Bulls haben einen Plan, eine Mission: Aufstieg in die 2. Bundesliga! In diesem Jahr! Warum auch nicht! Die Saison in der Regionalliga Süd haben sie schon mal dominiert. Jetzt fehlen noch zwei erfolgreiche Spiele gegen die Montabaur Fighting Farmers, und die Bulls reiten gen 2. Bundesliga. Aus einem starken und kompakten Team ragen bei den Bulls zwei Spieler heraus: Christopher Beckham und Littlejohn Bradshaw. Der Amerikaner Beckham ist schon seit 13 Jahren in Deutschland und ein kleines Urgestein im Spiel der Bulls. Ihm zur Seite steht in dieser Saison der gar nicht so kleine Littlejohn als Quarterback, der 2004 noch in der NFL gedraftet wurde und nun sein erstes Jahr in Europa erlebt. Ein erfolgreiches bis jetzt.
Unsere Saison war bisher sehr gut. Wir hatten nicht viele Verletzte und wir haben gut gespielt, sagt Christopher Beckham. Nur eine Niederlage kassierten die Bulls gegen die Franken Timberwolves. Ansonsten wurden die Gegner stellenweise deklassiert. Das macht Mut für die anstehenden Play-offs und sorgt für eine gesunde Portion Selbstbewusstsein. Natürlich wollen wir in die 2. Bundesliga aufsteigen, sagt Beckham. Wir sind schon jetzt stark genug für die zweite Liga. Dort gibt es im Moment mindestens drei Teams, die wir schlagen können. Wir sind sicherlich stark genug, in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga einen Platz im Mittelfeld einzunehmen.
Vom Gegner im Montabaur konnten sich die Bulls bereits ein Bild machen fleißigen Scouts sei Dank! Ich habe zwei Spiele auf Video gesehen darunter das Heimspiel der Farmers gegen Kaiserslautern, verrät der Amerikaner. Im ersten Spiel haben die Farmers einen sehr guten Eindruck gemacht. Das Video vom Spiel gegen Kaiserslautern hilft uns dagegen überhaupt nicht weiter. Kaiserslautern war so schlecht gecoacht und die Entscheidungen der Pikes waren so ziemlich alle schlecht, findet Beckham aus der Entfernung klare Worte. Und er legt sogar nach: Ich habe sogar den Eindruck, dass Kaiserslautern überhaupt nicht gewinnen wollte, weil sie nicht nach Erding wollten. Sie hatten einige Scouts bei unseren Spielen in Erding. Die haben wohl gedacht: Egal, ob die Farmers oder die Pikes nach Erding fahren, dass macht eh keinen Unterschied, denn Erding gewinnt sowieso. Kein Trainer kann so dumm sein zu denken, er könnte mit einer solchen Taktik in Montabaur spielen und auch noch gewinnen.
Im direkten Vergleich zwischen den beiden Tapes der Farmers und seinem eigenen Team sieht Beckham wenig verwunderlich sein Team im Vorteil. Wenn unsere Defense sich nicht von allen Verletzungen erholt, mit denen wir zu kämpfen haben, dann könnte es ein knappes Spiel werden. Wenn aber unsere verletzten Spiele zurückkommen, wird es für die Offense der Farmers schwer. Eine Kampfansage, die die Westerwälder in diesem Jahr schon öfters zu hören bekamen. Doch mit diesem Druck sind die Farmers bisher immer sehr gut zu Recht gekommen.
Gespannt darf man jedoch darauf sein, wie die Defense der Kreisstädter den starken Quarterback Littlejohn stoppen will. Er ist wichtig für uns, weil er so variabel spielt, sagt Beckham. Er hat das Tempo eines Running Backs und er kann den Ball 80 Yards werfen. Dazu kann er auch auf anderen Positionen als der Quarterback-Position spielen. Sicherlich, Littlejohn hätte es in dieser Saison auch in den USA versuchen können. Doch dort wäre es für ihn schwerer geworden, weil da jeder Football spielt. Und für seine Vita ist es sicherlich nicht schlecht, dass er auch in Europa gespielt hat, wenngleich es in Zukunft ohne die NFL-Europe sicherlich wieder ein Unterschied ist.
Schon immer in Europa, genauergesagt in Montabaur, spielt dagegen der Spielmacher der Farmers, Quarterback Kevin Brüngel. Der Juniorenspieler der Westerwälder kassiert die fast schon obligatorische Lobeshymne vom Gegner vor dem Spiel. Für einen so jungen Spieler macht er sehr viel richtig, findet Beckham. Seine Trainer lassen ihn auch die Plays spielen, die zu ihm passen da finde ich sehr gut. Wenn er weiter so arbeitet, wird er ganz sicher mal ein richtig guter Spieler. Ich denke, er hat das Potenzial, später auch mal in der GFL zu spielen. Fürs erste würde es Brüngel aber sicherlich schon reichen, mal mit seinen Farmers in der 2. Bundesliga zu spielen. Und es auf dem Weg dorthin den starken Bulls um Becks und Littlejohn mal zu zeigen. Mit Football made in Germany auch so könnte der Weg in Liga zwei aussehen.