Das Säbelrasseln vor dem Spiel hat gewonnen. Und wie so oft vor Spitzenspielen redet man den Gegner stark, um Druck vom eigenen Team zu nehmen. So dürfte den Farmers der Blick auf den Vorbericht zum Spiel auf Jenas Homepage durchaus runtergehen wie Öl. Da ist vom talentiertesten Quarterback der Liga die Rede, wenn nicht gar aus ganz Deutschland: Kevin Brüngel. Und auch die Offense der Farmers hat die Liga mit ihrer Stärke überrascht. Aussagen, die die Farmers natürlich freuen werden. Die aber auch eines nicht vergessen machen sollten: Die Westerwälder sind der Aufsteiger aus der Oberliga, die Hanfrieds dagegen der Absteiger aus der 2. Liga. Da Jena zudem das Hinspiel gewonnen hat und auf heimischem Platz antritt, dürften die Gastgeber in der Favoritenrolle auf das Feld gehen. Ein Favorit, der sicherlich auch den Druck spürt, das angestrebte Saisonziel Play-off-Platz nicht aus den Augen zu verlieren. Druck, den die Westerwälder im heimischen Montabaur lassen können. Denn das eigene Saisonziel, Rang drei oder vier und damit nicht absteigen, ist mehr als machbar - unabhängig, wie die Partie in Jena ausgeht.
Was aber nicht heißen soll, dass die Farmers nicht den Ehrgeiz hätten, in Jena zu gewinnen. Schließlich will man die Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen und zeigen, dass man aus diesem Spiel gelernt hat. Besonders das Laufspiel der Hanfrieds bekamen die Farmers damals nicht in den Griff. Danach stellte Defense-Coordinator Jochen Strahl die Verteidigung um. Und nach den 32 Gegenpunkten gegen Jena folgten in drei weiteren Spielen nur noch 12 Gegenpunkte, was sicherlich nicht nur an den etwas schwächer einzustufenden Gegnern lag. "Wir haben damals die Schwachstellen im Farmers-Spiel gefunden und ausgenutzt", blickt Jenas Offense-Coordinator Robert Barczyk gerne auf das Hinspiel zurück. Für die Partie am Sonntag erwartet Barzcyk erneut ein interessantes Spiel. "Und sauberen Football. Sicherlich gab es im Hinspiel ein oder zwei unschöne Szenen, an denen auch wir beteiligt waren. Damals haben es aber die Schiedsrichter verpasst, vorzeitig Ruhe in das Spiel zu bringen." Ein emotionales Spiel, da ist sich Barczyk sicher, wird es aber auch diesmal geben.
Die vermutlich in Bestbesetzung antretenden Gastgeber setzten dabei klar auf einen Heimerfolg. "Wir haben uns als Ziel ganz klar den Sieg gegen die Farmers gesetzt", sagt Barczyk. "Wir haben beim Sieg in Montabaur auch Schwächen im eigenen Spiel gesehen und werden diese abstellen. Dazu werden wir es Montabaurs Offense diesmal deutlich schwerer machen." Das Jena dies versucht, erwartet auch Jochen Strahl: "Wir werden sehen, ob Jena in der Defense das Personal hat, sowohl Druck auf unseren Quarterback Kevin Brüngel auszuüben, als auch unsere Receiver auszuschalten. Jena wird unsere Offense nicht bei 0 Punkten halten können." Von der eigenen Defense erwartet Strahl eine bessere Leistung als noch im Hinspiel. "Wir werden sehen, ob die Veränderungen weiter Früchte tragen. Dass Jena laufen kann, haben sie in Montabaur bewiesen. Wie wir den Lauf stoppen können, wird nun eine entscheidende Frage sein."
Entscheidend ist die Partie in jedem Fall mit Blick auf die Play-off-Plätze - davon sind beide Seiten überzeugt. "Der Verlierer ist raus. Der Gewinner wird sich dann wohl mit Kaiserslautern um einen Platz in den Play-offs hinter Stuttgart streiten", sagt Barczyk. Und auch Farmers-Headcoach Hans Juhnke glaubt: "Wer dieses Spiel gewinnt, steht mit einem Bein in den Play-offs. Es wird ein hartes Spiel werden. Wir haben aber noch etwas gut zu machen. Ich hoffe, dass unsere Jungs aus dem Hinspiel gelernt haben."