Finale daheeme!!!

Dresden Monarchs gewinnen bei den ifm Razorbacks Ravensburg mit 31:24

Die Dresden Monarchs haben ihren großen Traum wahrgemacht! Nach einem absoluten Herzschlag-Halbfinale ziehen die Sachsen ins Finale um die deutsche Footballmeisterschaft ein – in zwei Wochen in Dresden!! Bei den ifm Razorbacks Ravensburg gewannen die Monarchs knapp, aber verdient mit 24:31 (0:3/17:14/0:7/7:7).

Mission accomplished! Das war das eine große Ziel dieser Saison. Zum ersten Mal steigt der GFL Bowl in der sächsischen Landeshauptstadt. Und natürlich wollten die sächsischen Erstliga-Footballer da nicht nur als Zuschauer dabei sein. Finale daheeme hieß von Beginn der Saison an das Motto. Und das ist nun erreicht. Dank einer aufopfernd kämpfenden Mannschaft, die sich vor allem im zweiten Durchgang des Halbfinales am Samstag in Ravensburg mit Moral, Herz und Mut durchsetzen konnte.

Die Vorzeichen standen nicht eben gut. Noch nie konnte Dresden ein Halbfinale in der Fremde gewinnen. Alle drei Finalteilnahmen kamen nach Heimspielen. Und: ausgerechnet kurz vor dem Halbfinale bei den IFM Razorbacks kam die Meldung, dass Dresdens Quarterback Justin Miller wohl nicht würde spielen können. Noch im Viertelfinale hatte der sich an einem Handgelenk verletzt, nach einer Woche Training wurde klar: das wird nix. Auftritt Clifton McDowell, der junge US-Amerikaner, den die Monarchs schon im Sommer als Rückversicherung geholt hatten. Erster Start im Halbfinale – hat man auch nicht immer.

Und McDowell und sein Team kamen zunächst nur schwer ins Spiel. Zwar ging man mit einem Fieldgoal von Florian Finke mit 0:3 in Führung. Aber dann spielte zunächst ausschließlich Ravensburg. Angeführt vom unglaublich wendigen und agilen Quarterback Broghean McGovern konnten die Gastgeber fast nach Belieben übers Feld marschieren. Folgerichtig die Führung zu Beginn des zweiten Viertels: McGovern läuft selbst in die Endzone zum Touchdown. Dazu der Extrapunkt von Tim Müller und Ravensburg lag mit 7:3 vorn. Dresdens Offense suchte nach einer Antwort, kam aber weiter nicht richtig ins Rollen. Zu allem Übel geriet ein langer Pass von McDowell zu lang, so dass Ravensburgs Jonah Choate zugreifen konnte. Erneuter Angriff der Gastgeber. Und erneut Punkte! Diesmal McGovern per Pass auf Müller zum zweiten Touchdown (PAT Müller 14:3). Zu diesem Zeitpunkt war das ersehnte Heimfinale in weiter Ferne. Dresdens Defense schien kaum Mittel zu finden, um die Razorbacks zu stoppen. Und vom Angriff war zu wenig zu sehen. Ein BigPlay des Specialteams gab das erste Signal zum Aufbruch. Tylor Hudson setzte beim KickOff nach Ravensburgs Touchdown zum Return an, mogelte sich bis etwa an die Mittellinie und zündete dann den Turbo. Anschluss Touchdown durch einen Lauf über das komplette Feld!!! (PAT Finke 14:10). Doch zunächst konnten die Gastgeber mit der bisher gezeigten Souveränität antworten. Wieder ein sehenswerter Drive, einschließlich gelungener vierter Versuche. Und dann ein Fieldgoal von Müller zum 17:10. Dresden war gefordert, nach dem „Hallo Wach“ von Hudson nachzulegen. Und das taten sie. Eigentlich schon von der Razorbacks Defense nach hinten gedrängt gelang Clifton McDowell sein erstes Bigplay: beim dritten Versuch und fast 30 Yard fand er den völlig freistehenden Konstantin Stricker, der ohne Gegenwehr zum nächsten Touchdown sprinten konnte (PAT Finke 17:17). Dann war Halbzeit. Allen im Monarchs-Team war klar: das ist zu wenig. Man braucht andere Mittel, um den starken Ravensburger Angriff zu stoppen. Und vor allem braucht es Kontinuität und Sicherheit im eigenen Angriff. Zu Beginn des dritten Viertels sah das schon deutlich besser aus. Dresden kam mit dem Ball aufs Feld und legte den bisher besten Drive auf den regennassen Rasen. McDowell verteilte klug und ohne Hektik die Bälle, die Receiver griffen zu und schon stand man tief in der gegnerischen Hälfte. Doch dann der nächste Fehler: McDowell setzte scheinbar viel zu früh die Brechstange an, warf drei vergebliche Pässe in die Endzone. Und der Dritte landete wieder beim Gegner. Das hätte eigentlich der Nackenschlag sein können. Ausgeglichenes Spiel, man findet endlich einen Rhythmus und muss mit leeren Händen das Feld räumen. Doch nun kam die Stunde der Monarchs Verteidigung! Die ließ nichts mehr zu. Was auch immer im ersten Viertel bei McGovern und seiner Truppe gelang, es ging nun schief. Selten Raumgewinn, keine Punkte. Und Dresden fing endlich an zu scoren. Noch im dritten Viertel belohnte sich Clifton McDowell mit einem beherzten Lauf in die Endzone (PAT Finke 17:24). Wenig später, schon im Schlussviertel, dann der Touchdown auf den großartig aufspielenden Hudson zum 17:31 (PAT Finke). Ravensburg hatte zwischendurch Gelegenheiten, wieder ranzukommen, ließ aber Chancen ungenutzt. Und dann kamen letzte Minuten, die sowohl Spieler, Coaches und Fans beider Teams lange im Gedächtnis behalten werden. Ravensburg steckte nicht auf und kam gut eine Minute vor Schluss mit einem Touchdown noch einmal heran: Broghean McGovern auf Aidan Eneking, dazu Tim Müller mit dem Extrapunkt – nur noch 24:31. Allen war klar, was nun folgt: ein Onside-Kick der Gastgeber, um im Angriffsrecht zu bleiben. Und das gelang! Ravensburg eroberte den Ball. Kurzer Schock auf Dresdens Seite, nachdem ein Ravensburger Spieler gleich mit dem Ball direkt in die Endzone lief. Aber das war gegen die Regel! Zwar Ball für die Razorbacks, aber kein Touchdown. Und dann folgten vier Versuche von Broghean McGovern, ein letztes Mal die Monarchs-Defense zu überwinden. Das misslang! Schluss! Aus! Finale für Dresden!

Mission accomplished! Die Dresden Monarchs stehen nach letztem Jahr erneut im Finale um die deutsche Footballmeisterschaft. Gegner werden erneut die Potsdam Royals sein. Was anders sein wird: es ist ein Heimspiel! Dresden hat nun am 11. Oktober im Rudolf-Harbig-Stadion ein spektakuläres, letztes Spiel vor der Brust. Mit den eigenen Fans im Rücken, einer lauten und frenetischen Kulisse im ERIMA GFL BOWL, ist nach diesem Sieg der Moral alles möglich. Denn bei einem erreichten Ziel soll es nicht bleiben. Dresden will den Titel!