Es könnte eine Vorentscheidung im Playoff-Rennen der European League of Football werden. Am vorletzten Spieltag der regulären Saison empfängt Rhein Fire am Sonntag in der Duisburger Schauinsland Reisen-Arena die Raiders Tirol aus Innsbruck – Kick-off ist um 16:25 Uhr.
Die Ausgangslage ist klar: Mit Siegen gegen Tirol und Nordic Strom kommt Rhein Fire in die Wild Card-Runde der ELF-Playoffs, ohne auf die Ergebnisse der Konkurrenz achten zu müssen. Der amtierende Meister geht mit einer Bilanz von sechs Siegen und vier Niederlagen in den Schlussspurt. In der Nord-Division bleibt man weiter auf Platz 2 und kann Nordic Storm (9-1) nicht mehr vom Spitzenplatz verdrängen. Die Raiders belegen mit einer ausgeglichenen Bilanz von fünf Siegen und fünf Niederlagen aktuell nur noch den dritten Platz der Süd-Division – hinter Spitzenreiter Munich Ravens (9-1) und den Madrid Bravos (7-3).
Tirol steht damit in Sachen Playoffs mit dem Rücken zur Wand und kommt als einer der unbequemsten Gegner in dieser Saison in die Duisburger Arena. Lukas Haslwanter auf Seiten der Tiroler ist beispielsweise der aktuell zweitbeste Läufer der gesamten ELF.
Fires Offensive Lineman Sven Breidenbach erwartet daher auch ein Spiel mit offenem Visier: „Tirol wird und muss alles reinschmeißen. Ich glaube einfach unser Riesenvorteil ist, dass wir zu Hause spielen. Einfach unsere Fans da zu haben – das ist für jeden, der zu uns kommt, ein sehr, sehr schweres Umfeld.“
Die Hinspiel-Niederlage Mitte Juli in Innsbruck ist rückblickend immer noch ärgerlich – vor allem wegen verpasster Gelegenheiten. Bei der 18:35-Niederlage hatte Fire außerdem Gastgeschenke in Form von 21 vermeidbaren Punkten für die Raiders im Gepäck.
Quarterback Chad Jeffries, der mit seinen Pässen starke 363 Yards Raumgewinn in Innsbruck erzielte, ist sicher, dass Rhein Fire diesmal den eigenen Leitsatz „Focus and Finish“ beherzigen wird: „Wir haben in den letzten Wochen verletzte Jungs gesund zurückbekommen, und unser Spiel ist somit wieder ausgeglichener geworden. Vorher war die Spielweise eher Lauf lastig, aber jetzt spielen wir variabler, machen die gleichen Spielzüge mit verschiedenen Optionen. Wir haben einen super Plan für das Spiel“, sagt der Spielmacher auch in Richtung von Rohat Dagdelen.
Der bisherige zweite Quarterback wird nach seiner Verletzung aus dem Berlin-Spiel in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. Rhein Fire hat aus der Not eine Tugend gemacht und Rohat Dagdelen offiziell zum neuen Offensive Coordinator für die restliche Saison ernannt. Der bisherige Verantwortliche Fred Armstrong behält die Positionen Assistant Head Coach und Senior Offensive Advisor. Armstrong steht Rohat Dagdelen beratend zur Seite.
"Rohat hat sich diese Position durch harte Arbeit verdient. Er kennt diese Offensive besser als jeder andere, hat sie in den Jahren als Ersatz-Quarterback komplett verinnerlicht. Ich lehre meine Spieler stets „Team First“. Wenn ich das nicht vorleben, warum sollten sie mir dann folgen?", so Armstrong zu der Entscheidung, die in enger Abstimmung mit HC Richard Kent und dem neuen sportlichen Leiter und bisherigen CEO, Max Paatz, getroffen wurde.
Dagdelen, der sich bereits im Laufe der Saison als Spieler immer wieder ins offensive Trainerteam eingebracht hat, wird von nun an federführend den Gameplan erarbeiten und die Ansage der Spielzüge im Spiel übernehmen.
Wichtigstes Argument für die neue Zusammensetzung des Trainerteams ist bei den Verantwortlichen das Vertrauensverhältnis zwischen Dagdelen und der Mannschaft – insbesondere zu Chad Jeffries. Der US-Amerikaner Jeffries sagt über die neue Rolle des gebürtigen Düsseldorfers Dagdelen: „Zu sehen, wie er Verantwortung übernimmt, ist großartig. Ich habe viel Respekt vor ihm und vertraue seiner Vision, was wir als Team erreichen können. Wir arbeiten so gut zusammen, dass wir in entscheidenden Momenten oft dieselben Ideen im Kopf haben. Wenn wir vor der Endzone stehen, wissen wir oft beide schon vorher, welchen Spielzug wir machen werden. Bei dritten Versuchen genauso. Diese enge Zusammenarbeit und Verbindung machen das Spiel viel einfacher.“
Auf dem Weg in die Playoffs setzt Rhein Fire gewohnt auf die lautstarke Unterstützung der Fans in Duisburg.
Tickets für die Partie in der Schauinsland-Reisen-Arena am Sonntag gibt es im Ticketshop auf rheinfire.eu. Dort finden sich auch attraktive Kombi-Angebote, um sich zusätzlich Tickets für das letzte reguläre Saisonspiel am 17. August in Duisburg gegen Nordic Strom zu sichern.