Flag-Team mit Comeback-Sieg

Was für ein erstes Saisonspiel. Die Zuschauer in Dresden sahen am vergangenen Sonntag zwei Halbzeiten, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. 27:26 für das Lions Flag-Team hieß es am Schluss eines denkwürdigen DFFL-Spiels. Allerdings hat Dresden gegen diesen Spielstand Protest eingelegt. Dort ist man der Meinung, dass die Schiedsrichter eine Two Point Conversion nicht richtig gewertet haben.

Braunschweig Lions Flag Team

Die Zweifler sahen sich zur Halbzeit, beim Stand von 20:6 für die Royal Guards, schon bestätigt. Dieses Lions Flag-Team sei wohl nach dem Weggang von Matt Riazzi und Ulf Behre, sowie nach dem Rücktritt von Jens Pedersen nicht mehr das Meisterteam des Jahres 2005.

Aber die Mannschaft der Lions zeigte nach dem 26:6-Rückstand dann ihr wahres Leistungspotenzial und ihren wahren Kampfgeist. Das war der Spirit, welcher im letzten Jahr zur Flag Bowl-Sieg führte.

Und die in der Halbzeitpause schon ein wenig feiernden Dresdner standen beim Schlusspfiff ungläubig staunend und etwas verloren auf dem Spielfeld. Die Lions hatten mit einer unglaublichen Energieleistung und einer, von Headcoach Volker Schönball nun fantastisch eingestellten Defense, das Unglaubliche geschafft.

 

Mit drei Big-Plays ließen sich die Braunschweiger in der ersten Halbzeit total überrumpeln. Die Defense musste auf beide Starting Cornerbacks Dirk Fleischer und Stefan Dittmann verzichten. Das war in der ersten Halbzeit nicht so ohne weiteres zu verkraften. Trotz einer guten Leistung war dann doch die Abstimmung zwischen Dresdens gutem Quartreback Hanjo Zschocke und seinen schnellen Receivern Eric Ritter und Jens Jungnickel zu gut. Gleich dreimal überraschten sie die Defense und jedes Mal führte es umgehend zum Touchdown.

Die Lions Offense konnte dagegen einen schönen Drive, welcher von Mirko Schulz über das ganze Feld bis in die Redzone der Dresdner geführt wurde, nicht in Punkte umwandeln. Später brachte dann eine Interception in der eigenen Spielhälfte die Elbestädter in aussichtsreiche Spielposition und zu einem der erwähnten Touchdowns.

Aber dann gelang doch noch vor der Halbzeit der so wichtige Anschluss durch einen Touchdownpass von Mirko Schulz auf Stefan Müller.

 

Gleich nach der Halbzeit schlug Dresdens Offense noch einmal, aber nun auch zum letzten Mal zu. Der alte Abstand war wieder hergestellt.Aber ab da spielte dann nur noch eine Mannschaft. Der folgende Drive erfolgreich abgeschlossen und das Lions Flag-Team verkürzte den Abstand wieder.

Zu allem Übel fiel nun aber auch noch der stark spielende Tight End André Kreienberg, verletzt und stark blutend mit einer Platzwunde am Kinn aus. Aber Fullback Roy-Oliver Bodtke übernahm die Tight End Position und zeigte, dass auch ein Fullback ein guter Passempfänger sein kann.

 

Der Dresdner Angriff war nun für den Rest des Spieles von der starken Lions-Defense völlig abgemeldet. Das gipfelte für die Royal Guards in der Interception von Spielmacher Zschocke, dessen Pass in den Armen von Linebacker Dirk Engelhardt landete. Nun gab es bei den Lions kein Halten mehr. Trotz zweier weiterer Interception von Mirko Schulz, eine davon unglücklich aus den Armen seines Receivers in die Hände des gegnerischen Abwehrspielers springend, konnten das Comeback nicht verhindern. Dresden wurde immer wieder zum Punten gezwungen und konnte nicht mal mehr in Field Goal Reichweite kommen.

Dietmar Stüber mit seinem Touchdowncatch zum 21:26 stellte den Anschluss her.

Und dann fing Rouben Schwarz einen schönen Touchdownpass von Mirko Schulz zum 27:26.Die Sensation war perfekt, das unglaubliche Comeback war geschafft.

Coach Schönball war nach dem Spiel mächtig stolz auf sein Team. Man hatte sich auf seine echten Stärken besonnen und damit diese Leistung möglich gemacht. Sein Team blieb im 13. Spiel hintereinander, seit der Rückrunde in Saison 2004, ungeschlagen. Und das unabhängig davon, ob der Dresdner Protest erfolgreich sein wird. Und das ist eines amtierenden Deutschen Meisters wahrlich würdig. Nun gilt nur eins: Weiter so im nächsten Spiel in Kelkheim!