Die Lions eröffneten das Spiel mit einem Onside-Kick, der gründlichst misslang und den Gästen aus Dresden eine gute Feldposition bescherte. Monarchs Quarterback Nick Forston verteilte die Bälle gut und sicher, vor allem auf Ryan Boswell und Dominic Hanselmann. Nur wenig später fand Forston den fangsicheren Hanselmann zum Touchdown, Holger Hempel verwandelte den Extrapunktversuch zum 0:7. Der Gegenangriff der Lions wurde von der Dresdner Verteidigung schnell gestoppt. Selbsbewusst, souverän und erfolgreich, so stellt man sich als Tabellenführer beim Gastgeber vor. Überraschend nur, das diese Aktionen der Monarchs für eine sehr lange Zeit die einzig Nennenswerte bleiben sollte.
Ein geblockter Punt drehte das Spiel von einer Sekunde zur Nächsten. Schade für Robert Flickinger, der den freien Ball in die Endzone bringen konnte, das diie fast überschwengliche Freude darüber jäh duch eine gelbe Flagge wegen eines unerlaubten Blocks in den Rücken beendet wurde. Am Ergebnis aber änderte sich nichts, denn es hieß Ballbesitz für die Lions an der Monarchs 31 Meter Linie, Ballübergabe an Bruce Molock und nach einem unwiderstehlichen Lauf Touchdown für die Lions. Den Extrapunkt verwandelte Steffen Dölger sicher zum 7:7 Ausgleich. Die Defense der Lions hatte sich jetzt optimal auf das Passgewitter der Monarchs eingestellt, die Frontmänner rissen bei Passversuchen die Arme hoch und im Rückraum sorgte vor allem Amilcar Grot immer wieder für die entscheidende Sicherheit. So kamen die Lions wieder in eine exzellente Ausgangspostion. Die Löwen griffen tief in die Trickkiste: Ein angetäuschter Reverse Spielzug, dann der überraschende Pass von Jörg Heckenbach auf Adrian Rainbow zum vermeintlichen Touchdown. Doch wieder vereitelte eine Flagge, diesmal wegen einem unberechtigtem Passempfänger, diese sehenswerte gelungene Aktion und die Freude darüber. Doch auch hier änderte es nicht am Ergebnis, wieder war es Bruce Molock, diesmal mit einem Lauf über 16 Meter, der den Ball in die Endzone zum Touchdown trug. Steffen Dölger erhöhte auf 14:7.
Nach einem vergebenen Fieldgoalversuch brach es im zweiten Viertel dann richtig über die Dresdner herein. Defenseliner Patrick Finke riss beim Passversuch von Forston die Arme hoch, konnte den Ball nach oben abfälschen, unter Kontrolle bringen und bis zur 13 Meter Linie zurücktragen. Adrian Rainbow bedankte sich durch einen Touchdownpass auf Eric Yuma. Nach dem verwandelten Extrapunkt führten die Lions mit 21:7. Die Defense ließ bis auf einen tiefen Pass von Forston auf Boswell wenig anbrennen und nach einem erfolglos ausgepielten vierten Versuch geschuldet dem Dresdner Kickingproblem- kamen die Löwen wieder in Ballsitz. Es folgten zwei wunderbare tiefe Pässe von Adrian Rainbow auf Olaf Fischer und schon führten die Lions nach erfolgreichem Extrapunkt mit 28:7. In der Folge rammte Dennis Engelbrecht Dresdens Quarterback Nick Forston mit einem klassischen Sack zu Boden. Den fälligen Punt retournierte Kelvin Love bis in die Hälfte der Monarchs, Bruce Molock brachte das Leder bis kurz vor die Endzone und Eric Yuma vollstreckte mit einem Catch zum Touchdown. Steffen Dölger markierte das 35:7. Die Monarchs versuchten noch einmal dagegezuhalten, doch Robert Flickinger und Patrick Finke sackten Forston gleich zweimal nacheinander, so daß der Halbzeitpfiff fast erlösende Wirkung auf die Monarchs hatte.
Die Dresdner ließen sich viel Zeit in der Halbzeitpause. Die hochmotivierten Lions jedoch wollten ihre Fans nicht lange auf die nächsten Punkte warten lassen. Ein Pass von Adrian Rainbow auf Kelvin Love in Doppeldeckung und mit einem sensationellen Catch und dem folgenden Lauf verbesserte Love die Statistik für den bisher längsten Touchdownpass der Saison auf 69 Meter. Der PAT war auch gut und schon führten die Lions nunmehr mit 42:7. Forston führte sein Team zu Abwechslung mal in die Redzone der Löwen, doch die Defense der Lions hielt. So blieben die Mühen der Monarchs ohne zählbaren Erfolg. Bei den Löwen erhielt nun zunächst Dennis Zimmermann Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen, doch seinen ersten Drive konnten die Monarchs früh stoppen. Im folgenden Angriff ließen die Monarchs dann endlich wieder ihr Können aufblitzen, aber als Kelvin Love persönlich die Bewachung von Ryan Boswell übernahm, bedeutete das nach der Interception von Love im direkten Fangduell das Ende auch dieser Hoffnungen. Dennis Zimmermann führte das Team klug über das Feld, nahm viel Zeit von der Uhr. Sein Einsatz endete zum Beginn des letzten Viertel mit dem Fieldgoal von Steffen Dölger zum 45:7.
Die Monarchs fanden in der Offensive kein Mittel, die bärenstarke Defense der Lions entscheidend in Schwierigkeiten zu bringen. So endete auch dieser Angriff mit einem Punt, die Lions starteten, nun mit Mike Friese als Quarterback, an der eigenen 13 Meter Linie. Friese foppte die Verteigung der Monarchs mit angetäuschten Ballübergaben und eigenen Läufen so sehr, das die Dresdner einmal sogar versäumten, Kelvin Love in Deckung zu nehmen. Friese nutzte die Gelegenheit prompt mit einem präzisen Pass in die Arme der völlig frei stehenden Allzweckwaffe der Lions. Steffen Dölger verwandelt nunmehr den 20.ten Extrapunkt der Saison zum 52:07. Die Offense der Monarchs wurde von der Braunschweiger Defense, in der mittlerweile auch schon kräftig durchgetauscht wurde, nach nur drei Versuchen schnell wieder vom Feld geschickt. Aber zum Ausruhen blieb keine Zeit, da Patrick Thegeder den Ball verlor und die Monarchs in der Braunschweiger Redzone das Angriffsrecht erhielten. Ryan Boswell konnte von der Lions Defense noch kurz vor der Endzone gestoppt werden, Ex-Lion Kim Kuci überbrückte die fehlenden Zentimeter zur Endzone gegen seine alten Teamkameraden zum 52:13 Endstand.
Die Lions überzeugten und begeisterten mit sehenswerten, teilweise riskanten Spielzügen und enthronten den bisherigen Tabellenführer Dresden, dessen gesamtes Spielsystem den Lions offenbar liegt. Getrübt wurde das Ganze nur durch ein paar Undiszipliniertheiten, die die Trainer der Löwen sicher abstellen werden. Trotzdem feierten die Fans ihr Team und der Abend fand in der Live-Aufführung des legendären Kult-Musicals Rocky Horror Show einen perfekten Abschluss.
Der restliche Spieltag der GFL barg doch noch die eine und andere Überraschung. Zum einen bezwangen die Cologne Falcons den nächsten Gegner der Lions, die Hamburg Blue Devils, in deren eigener eVendi Arena in einem dramatischen Spiel mit 34:33, zum anderen düpierten die Stuttgart Scorpions die hoch favorisierten Marburg Mercenaries ebenfalls in deren eigener Arena mit 36:21. Die Schwäbisch Hall Unicorns bezwangen Aufsteiger Darmstadt Diamonds erwartungsgemäss mit 41:6. Die Braunschweig Lions dürfen sich nach nun 4 Heimspielen in Folge endlich auf ein Auswärtsspiel freuen. In Hamburg warten am 2. Juli hochmotivierte Blaue Teufel auf die nächste Auflage des ewigen Duells der Erzrivalen.
Scoring
Q1 00:07 Hanselmann, 4 Meter Pass Forston, PAT Hempel
Q1 07:07 Molock, 31 Meter Lauf, PAT Dölger
Q1 14:07 Molock, 16 Meter Lauf, PAT Dölger
Q2 21:07 Yuma, 13 Meter Pass Rainbow, PAT Dölger
Q2 28:07 Fischer, 29 Meter Pass Rainbow, PAT Dölger
Q2 35:07 Yuma, 5 Meter Pass Rainbow, PAT Dölger
Q3 42:07 Love, 69 Meter Pass Rainbow, PAT Dölger
Q4 45:07 Dölger, 23 Meter Fieldgoal
Q4 52:07 Love, 23 Meter Pass Friese, PAT Dölger
Q4 52:13 Kuci, 1 Meter Lauf, PAT links vorbei
Lions Bone Check
Volker Schönball (Knieprobleme).
Christian von Einem (Bänderdehnung im Knie).
Fabian Bischoff (Oberschenkelprobleme).
Michael Ameyaw (Muskelfaserriss)