Mit rund 1.000 Zuschauern rechnen die Verantwortlichen aus der Landeshauptstadt. Unter ihnen Wiesbadens Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller, der auch den Coin Toss zum Spiel ausführen wird, und die Wispo-Präsidentin Kristina Dyckerhoff. Selbst Achim Exner, Manager der Volleyball-Bundesligadamen VC Wiesbaden, lässt es sich nicht nehmen, zwei Stunden vor seinem Abflug in die Karibik den Phantoms im Europaviertel die Daumen zu drücken. Bei so viel Unterstützung auch von prominenter Seite kann doch eigentlich kaum etwas schief gehen beim wichtigsten Spiel der 26-jährigen Vereinsgeschichte, sollte man meinen.
Doch Cheftrainer Michael Treber warnt vor Überheblichkeit und Leichtsinn, hielt in den letzten Trainingseinheiten vor dem Showdown den Druck und die Intensität hoch. Es ist für uns nach den Spielen gegen Rothenburg und in Weinheim das vierte Finale in Folge. Und wir werden das Spiel so angehen, als gäbe es den Vorsprung aus dem Hinspiel nicht. Wir wollen das Spiel gewinnen, fertig! lässt sich Treber erst gar nicht auf irgendwelche Diskussionen ein, seine Spieler könnten die letzten 48 Spielminuten des Jahres zu locker angehen.
Dass die Longhorns schnell zur Sache kommen können, demonstrierten sie im Hinspiel. Binnen weniger Minuten verkürzten sie den Vorsprung der Phantoms auf 7:17 und standen nur wenige Meter vor dem zweiten Touchdown und einer möglichen Wende im Spiel. Doch die Phantoms Defense wachte rechtzeitig auf, verhinderte weitere Punkte und legte so den Grundstein für ein furioses Finale, für 28 Punkte im letzten Spielviertel. Ein weiterer Grund für ein konzentriertes Spiel der Phantoms: Wir wollen auch für unsere Fans gewinnen. Was unser Team in den letzten Wochen an Unterstützung erfahren hat, lässt sich nicht in Worte fassen. Wir wollen den Fans und Freunden auf der Tribüne etwas von diesem Support zurückgeben. Eben mit einem Sieg, gibt Malte Hennings zu Protokoll, der sich auch am Samstag wieder mit seinen Defense-Kollegen dem stärksten Longhorns-Akteur entgegenstellen wird: US-Spieler James Taylor erzielte in Weinheim nicht nur den einzigen Touchdown seiner Mannschaft, sondern ließ auch in der stärksten Phase Weinheims immer wieder sein Können aufblitzen.
Es wird in jedem Fall ein Footballfest, verspricht Pressesprecher Thomas Weinsheimer. Nicht nur sportlich sollen die Fans beim zu erwarteten Zuschauerrekord im Europaviertel auf ihre Kosten kommen. Vor dem Spiel treten die angesagten Wiesbadener Hip Hopper WBN Squad live auf und präsentieren ihre erste CD Dick im Geschäft. In der Halbzeitpause sorgen eine Marching Band und die Phantoms Cheerleader dafür, dass die Stimmung hochgehalten wird. Für besagte Stimmung werden auf jeden Fall wieder die Phanatics sorgen, der Fanclub der Phantoms. Schon in Rothenburg und vor allem in Weinheim sorgten jeweils über 100 Fans für Heimspiel-Atmosphäre im fremden Stadion. Wir werden das Team zum Sieg tragen, ganz sicher!, verspricht Fan-Sprecherin Bärbel Dietrich, die mit dem Fanclub Phanatics eine ganz besondere Überraschung für die Zuschauer bereithalten wird.
Die Kassen für das große Finale öffnen sich bereits um 13 Uhr. Die Vereinsverantwortlichen raten den Zuschauern ein frühzeitiges Erscheinen, um dem größten Andrang vor dem Spiel aus dem Weg zu gehen und sich die besten Plätze im Wohnzimmer der Phantoms sichern zu können.
Und wenn alles nach Wunsch und Plan der Wiesbaden Phantoms läuft, die Weinheim Longhorns sich nicht als Spiel- und Spaßverderber erweisen, dann werden gegen 17.30 Uhr im Europaviertel alle Dämme brechen. 60 Spieler, Trainer und Betreuer zusammen mit ihren Fans das größte Fest in 26 Jahren Wiesbaden Phantoms feiern können. Bis dahin liegen aber noch 48 Minuten Football vor allen. Die wichtigsten 48 Minuten eines großen Wiesbadener Vereins, der kurz vor der Erfüllung eines großen gemeinsamen Traums seiner Mitglieder steht.