Footballkrimi im Kellerduell

In einer an Spannung und Dramatik kaum zu überbietenden Partie zogen die Hanau Hornets mit einem knappen 15:17 bei den Kaiserslautern Pikes am Ende den kürzeren. Wie so oft bei Samstagsspielen mussten die Hessen beruflich bedingt auf viele Akteure verzichten. Auf der Habenseite konnten die Hornets jedoch ihren neuen Quarterback Andrew Robinson verbuchen.

Torrance Brown (Foto: Ilja Peer Tripp)

Der Abstiegskrimi begann für die Gastgeber vor 700 begeisterten Zuschauern nach Maß. Bereits im zweiten Drive sorgte Pikes Spielmacher Denis Rohleder mit einem 20yard Lauf in die Hanauer Endzone für die Führung der Hausherren. Kai Scheibe erhöhte mit einem verwandelten Extrakick auf 7:0.

 

Die Hornets Offense mit Neuzugang Andrew Robinson zum ersten Mal in Ballbesitz. Die Hornetsfans rauften sich gleich die Haare. Zwei Strafen gegen Hanau bringen erst einmal 10 yards Raumverlust. Endlich legen die Hornets den Vorwärtsgang ein. Robinson sorgt selbst für die ersten 5 yard Raumgewinn. Dann legt der Hanauer Spielemacher, kam von den Syracuse Orange Men, los. Hanaus Dominic Cannon wird mit einem Paß zum First Down bedient. Den nächsten First Down erläuft Robinson wieder selbst. Im nächsten Spielzug macht Robinson jedoch durch einen Sack Bekanntschaft mit dem Rasen. Hanaus Quarterback lässt sich jedoch nicht beirren. Durch weitere Pässe auf Bojan Sobot und Dominic Cannon marschiert Robinson mit seiner Truppe Richtung Endzone. Ihm selber ist es vorbehalten mit einem 1 yard Lauf den 7:6 Anschluss herzustellen. Die anschliessende Conversion brachte nichts ein.

 

Auch Hanaus Defense will jetzt mithalten. Defensechef Christian Fußenecker setzt mit einem Quarterbacksack eine klare Ansage. Cetin Soysal, Muhammed Calik, Dirk Stehle und Raul Munoz stehen dem in nichts nach.

 

Das zweite Quarter steht ganz im Zeichen zweier starken Defensereihen die keine weiteren Scores zulassen. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen den beiden Teams: “Das war Werbung für unseren Sport”, lobte auch Hanaus Footballurgestein Ebbo Schauer. Die Pikes versuchen  genau wie Hanau immer wieder mit Pässen zum Erfolg zu kommen. Die Hausherren drängen Richtung Hanauer Endzone. Christian Fußenecker kann einen Paß der Pikes abklatschen und die Gastgeber müssen Punten. Robinson treibt die Hornets wieder an. Dann passiert das was in dieser Saison noch nie passierte. Hanau übernimmt durch ein 12yard Fieldgoal durch Dirk Stehle mit 7:9 die Führung. Kaiserslautern wieder mit langen Pässen in die Hanauer Endzone. In höchsten Bedrängnis kann Raul Munoz einen Pikes Pass abklatschen. Doch  die Gastgeber lassen sich nicht aus dem Konzept bringen. Roleder bedient Timo Grieser mit einem Touchdownpass und Kai Schiebe verwandelt den Extrakick zur 14:9 Führung für die Pfälzer. Hanau steckt weiterhin nicht auf. Immerwieder treibt Robinson seine Angreifer an. Mit einem 12yard Paß bedient er Torrance Brown der die letzten yards in die Endzone spurtet und mit 14:15 die erneute Hanauer Führung herstellt. Zwei Minuten vor dem Ende der Partie übernehmen die Pikes durch ein Fieldgoal von Kai Scheibe zum 17:15 wieder die Führung. Das bedeutet Ballbesitz für Hanau. Robinson führt die Hornets bis kurz vor die Endzone der Pikes. Noch 6 Sekunden Spielzeit. Ohrenbetäubender Lärm von den 700 Pikes Fans. Dirk Stehle setzt zum Fieldgoalversuch für Hanau an. Beim Anlauf bleibt Stehle, der eine hervorragende Partie ablieferte, mit den Stollen im Rasen hängen und bekommt nicht genug Wucht in den Schuss und kann das Ei nicht zwischen die Stangen zirkeln.

 

“Auch wenn es noch nicht zu einem Sieg gerreicht hat haben wir uns heute zurückgemeldet und eine Ansage gemacht. Dirk kann man keinen Vorwurf machen. Er hat ein tolles Spiel gemacht und war wie so oft einer unserer Leistungsträger”, bilanzierte Headcoach Bernd Schmitt kurz nach der Partie.

 

“Das Team hat gut gekämpft. Ich bin am Donnerstagmorgen in Deutschland angekommen und konnte nur einmal mit dem Team trainieren. Das wir heute noch einige Abstimmungsprobleme hatten ist natürlich. Aber wir werden hart daran arbeiten. Wir wollen und wir werden nicht absteigen. Davon bin ich nach dem heutigen Spiel überzeugt”, erklärte Hornetsneuzugang Andrew Robinson.

 

Auch Offensecoach Carsten Weber war voll des Lobes für das Team: “Die Leistungskurve zeigte heute steil nach oben. Endlich haben wir mit Selbstbewusstsein auf dem Feld gestanden. Tolle Arbeit von der Offenseline gerade beim Passblocking. Wir haben noch viel Arbeit vor uns aber wir sind dabei wieder aufzustehen und ich denke dass hat man heute recht eindrucksvoll gesehen”.

 

Am kommenden Sonntag kommt es für die Hornets im eigenen Stadion (15:30) zur Neuauflage des  Derbys gegen die Darmstadt Diamonds. Danach steht am 4.7. das Auswärtsspiel bei Holzgerlingen auf dem Programm bevor es für die Hornissen in die Sommerpause geht.