Fraser und Tsukuda in Düsseldorf - McCants Opfer eines Unwetters

Knapp zwei Wochen vor dem ersten Testspiel gegen die Marburg Mercenaries (Samstag, 14. April) ist der Kader der Düsseldorf Panther fast komplett. Aus dem Golfer-Mekka Myrtle Beach im US-Bundesstaat South Carolina ist am Sonntag Tommy Fraser eingeflogen, der als Linebacker einer der Stützpfeiler der Abwehr des letztjährigen Halbfinalisten der German Football League werden soll.

Sein künftiger Mitspieler David McCants wurde hingegen Opfer eines Frühjahrssturms in Florida und sitzt noch auf dem Flughafen in Miami fest. Dafür konnten die Düsseldorfer aber beim gemeinsamen Training (Scrimmage) mit den Darmstadt Diamonds einen anderen neuen Runningback präsentieren: Der Japaner Soichiro Tsukuda will in dieser Saison bei den Panthern spielen.

„Er wird einer der großen Attraktionen für unsere Fans“ glaubt Panther-Vorstand Frank Joachim, der genau wie Headcoach James Jenkins von dem gerade einmal 1,57 Meter kleinen, aber schier unglaublich schnellen und wendigen Tsukuda schlicht begeistert ist. Der hat in Osaka Wirtschaft studiert und war bereits vor zwei Jahren anlässlich des ‚German-Japan-Bowl‘ mit der japanischen Nationalmannschaft in Düsseldorf zu Gast. Wie jeder Footballer hatte So von einem Engagement in der National Football League der USA geträumt. Nachdem dieser Traum aber schon wegen seiner Körpergröße geplatzt war, wollte er trotzdem „gerne im Ausland spielen und Erfahrungen für mein Leben sammeln, bevor es zu spät ist“, wie der bereits 28-jährige in gutem Englisch erklärt.

 

Über seinen in Düsseldorf heimischen Landsmann und Panther-Spieler ‚Atze‘ Okada knüpfte So Tsukuda den Kontakt zum sechsmaligen deutschen Meister, dieser sagte ihm nach dem Studium einiger Videos zu. „Das war eine einfache Entscheidung, da er uns kein Geld kostet“, erklärt Frank Joachim, „und wir auch noch Ausländerplätze im Kader frei haben. Er ist ein unglaublich explosiver Spieler, der fast unmöglich zu tackeln ist.“ In der neuen Saison sind – wie bisher - acht nicht-europäische Spieler im Kader erlaubt, zwei dieser Akteure, die mit einem ‚A‘ gekennzeichnet werden müssen, dürfen gleichzeitig auf dem Feld sein. Unter die ‚A‘-Kategorie fallen Spieler aus den USA, Kanada, Mexiko und Japan, alle anderen Ausländer sind deutschen Spielern gleichgestellt.

 

Neben Veteran Estrus Crayton und Tsukuda ist Tommy Fraser der dritte ‚A‘-Spieler der Panther. Der 24-jährige Allrounder kommt aus South Carolina, wo er im kleinen College Coastal Carolina für die Chanticleers spielte – meist als Fullback in der Offense. Nach Ende seiner Studienzeit, er schloss in Sport- und Sport-Management ab, holten ihn die Omaha Nighthawks, bei denen er eine Saison in der United Fotball League (UFL) spielte. Warum er zum Footballspielen nach Düsseldorf kommt? „Ich bin ein Wandervogel: Da mein Vater bei der Army war und alle sechs Monate an einen anderen Standort versetzt wurde, bin ich schon als Kind und Jugendlicher viel herumgekommen und auch schon in Deutschland gewesen. Und hier hat’s mir gefallen.“

 

Nach diversen Telefonaten gefiel ihm auch die Philosophie der Panther: „Das find ich ein tolles Konzept: mit jungen Spielern aus der Region und einigen fremden ‚Stützen‘ etwas aufzubauen.“ Um sich schnell in das Playbook der Raubkatzen einzuarbeiten, zieht Kraftpaket Fraser schon Dienstagabend wieder weiter: Nach dem Training begibt er sich mit mit Defense Coordinator Cevin Conrad, der in Wermelskirchen wohnt, in Klausur.