GFL-Newsletter KW 38: Die Favoriten marschieren ins Halbfinale

Mit Kantersiegen untermauerten sowohl die Braunschweig Lions, 79:0 (29:0,16:0,20:0,14:0) gegen die Darmstadt Diamonds, als auch die Marburg Mercenaries, 62:0 (14:0,28:0,6:0,14:0) gegen die Cologne Falcons ihre jeweiligen Titelambitionen. Nach dem vergangenen Wochenende können sich also vier Teams noch Hoffnungen auf den Titel machen. Die Hamburg Blue Devils, 34:13 (10:0,9:13,8:0,7:0) gegen die Schwäbisch Hall Unicorns und die Stuttgart Scorpions mit einem 47:27 (22:0,2:14,23:6,0:7) gegen die Dresden Monarchs komplettieren das Halbfinale.

 

Maximilian von Garnier

Wie erwartet waren die Darmstadt Diamonds im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft kein Maßstab für die Braunschweig Lions. Die haushoch favorisierten Lions gewannen vor 5.214 Zuschauern im Stadion an der Hamburger Straße locker mit 79:0 und zogen damit ins Halbfinale ein. Ohne ihren verletzungsbedingt fehlenden Quarterback Dax Michelena hatten die Diamonds nicht den Hauch einer Chance, die aber selbst mit ihm kaum besser gewesen wäre. Trotz des Schongangs, den die Braunschweiger in der zweiten Halbzeit einschlugen, beherrschten die Lions den Aufsteiger aus Darmstadt am Ende nach Belieben.

 

In der zweiten Samstagsbegegnung waren die Schwäbisch Hall Unicorns mit viel Optimismus nach Hamburg gereist. Aber sie mussten den Blue Devils einen an diesem Tag verdienten 34:13-Sieg überlassen und verpassten damit den Sprung ins Halbfinale. Die Blue Devils stehen nun nach dem fünften Sieg in Folge im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Der viermalige German Bowl-Champion gewann vor 3.854 Zuschauern in der eVendi Arena am Ende deutlich mit 34:13. Ausschlaggebend für den Erfolg war ein Blitzstart im ersten Quarter, nach dem die Hamburger schnell mit 10:0 führten, sowie eine defensiv überragende zweite Halbzeit, in der die Verteidigung der Teufel keinen Gegenpunkt mehr zuließ.

 

Besonderen zu erwähnen sei noch Wide Receiver Maximilian von Garnier von den Blue Devils. Der Nationalspieler erzielte seinen 700 Punkt für die Hamburger, und mit seinen 9.122 Yards nähert er sich den mehr als 10.000 Yards des legendären Runningback Markus Becker von Rekordmeister Düsseldorf Panther. Becker war u.a. vierfacher German Bowl MVP in Folge (1983 bis 1986).

 

Die Marburg Mercenaries entschieden am Sonntag die Partie gegen die Cologne Falcons bereits in der ersten Halbzeit, in der besonders Quarterback Joachim Ullrich glänzte. Die Kölner waren aufgrund vieler Verletzungen nur mit einer Rumpftruppe nach Hessen gereist, und auch die 850 Zuschauer im Georg-Gaßmann-Stadions erkannten schnell, dass die Falcons selbst nicht wirklich an einen Sieg glaubten. Zu einfallslos im Angriff, und mit einer löcherigen Verteidigung, wurden die Domstädter beim 62:0 teilweise vorgeführt und dürften selbst am glücklichsten darüber sein, dass man nunmehr die Saison beenden kann

 

Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden die Stuttgart Scorpions beim Viertelfinal-Heimsieg gegen die Dresden Monarchs. Vor 1.060 Zuschauern im GAZi-Stadion war Christopher Jackson mit vier Touchdowns beim 47:27- Erfolg der herausragende Akteur im Angriff. Die Monarchs verloren damit alle drei Partien in dieser Saison, und verpassten den Einzug ins Play Off Halbfinale um die deutsche Footballmeisterschaft verpasst. Die Schwaben sind nicht erst seit diesem Spiel der erklärte Angstgegner der Sachsen.

 

Im Halbfinale stehen nun mit Braunschweig und Hamburg bekannte Größen. Die Lions könnten zum zehnten Mal in Folge in den German Bowl einziehen. Damit wären sie Rekordteilnehmer, denn auch die Düsseldorf Panther standen insgesamt schon neunmal im Endspiel. Die Blue Devils selbst könnten zum neunten Mal ins Endspiel einziehen. Stuttgart und Marburg haben nun die Chance, zum ersten Mal überhaupt in den German Bowl einzuziehen. Sie wären seit 1993 das erste Südteam, dem das wieder einmal gelingen würde. Damals standen die Munich Cowboys als bislang letzte Südmannschaft im Finale und gewannen gegen die Cologne Crocodiles.

 

Als amtierender Deutscher Meister gehen die Braunschweig Lions als klarer Favorit gegen die Stuttgart Scorpions ins Rennen. Bisher konnten die Schwaben die Löwenstädter noch nie bezwingen. Die Scorpions stehen erstmals seit 2002 wieder im Halbfinale, und wie schon 2002 geht es auch am kommenden Samstag, 23. September (Kickoff 19 Uhr) wieder gegen die Lions. In allen sieben bisher ausgetragenen Partien siegten die Braunschweiger. Die Lions wollen am 7. Oktober zu Hause in den German Bowl und wollen wieder Deutscher Meister werden. Aber erst muss die Hürde Stuttgart überwunden werden

 

Die Marburg Mercenaries spielen, wie schon 2005, gegen die Hamburg Blue Devils. Ein Halbfinale, das in sich haben dürfte, gab es doch bei den Partien in den Play-Offs 2004 (Viertelfinale) und 2005 (Halbfinale) stets dramatische Spiele. Marburg gewann 2004 und im vergangenen Jahr die Hamburger, allerdings erst nach Overtime. Die Vorzeichen stehen in diesem Jahr aber anders als in den vergangenen Jahren, die Mercenaries gehen als klarer Favorit in die Partie. Kick Off des Halbfinals ist am Sonntag den 24.09.2006 um 15.00 Uhr im Stadion „Am Köppel“ in Cappel.

 

Das Halbfinale:

23.09., 19:00 Uhr Braunschweig Lions vs. Stuttgart Scorpions, Stadion Hamburger Str.

24.09., 15:00 Marburg Mercenaries vs. Hamburg Blue Devils Stadion Am Köppel, Cappel

 

 

Foto: Holger Beck