Trotz unmittelbarer Tabellennähe wartet mit Kiel der Riese Goliath auf die Langenfelder, die nach der Geschichte aus dem alten Testament eindeutig, wie David wirken. Ein Vergleich einiger Kennzahlen macht deutlich, dass die Hurricanes (fast) überall um den Faktor zwei überlegen sind: acht Kieler Coaches stehen vier auf Seiten der Langenfelder Seitenlinie gegenüber, 60 Hurricanes-Spieler setzen die Longhorns 34 entgegen, mehreren aktuellen Kielern Nationalspielern haben die Longhorns keinen entgegenzusetzen. In der aktuellen Saison haben die Horns auch noch die wesentlich schwächere Defense, denn statt 16 TD-Punkten pro Spiel im Soll auf Langenfelder Seite erlauben sich die Canes gerade einmal neun. Über die aktuellen Saisonbudgets liegen auf beiden Seiten keine Zahlen vor aber auch hier ist der Faktor zwei wohl ein guter Schätzwert.
Wir sind klarer Underdog in Kiel, meint denn auch der Langenfelder Head Coach Michael Hap, trotz der Tatsache, dass sie auf Platz drei (6:0) direkt hinter den Baltic Hurricanes (Platz zwei / 8:0) rangieren. Dabei muss man vor allem in Betracht ziehen, gegen wen gespielt wurde. Während Kiel bereits gegen das komplette derzeitige Mittelfeld (Weyhe, Bochum, Lübeck) sowie gegen Hamburg spielte, konnte Langenfeld zweimal gegen das heutige Schlusslicht Hamburg und Vorletzten Hannover punkten.
Das Team der Langenfelder will natürlich wissen, wo es steht und Hap beruhigt: danach wissen wir, wo wir stehen!. Ziel kann es seiner Meinung nach nur sein, so lange, wie möglich mitzuhalten, keinen shoot out (hohe Niederlage) zu kassieren und die Hurricanes soweit zu fordern, wie es nur irgend geht.
Bei diesem Vorhaben wird er auf Frank Hoffmeister (familiäre Gründe), Daniel Schenk (Knie) und ggf. auf zwei weitere, derzeit noch angeschlagene Spieler verzichten müssen. Die Operation startet für die Horns bereits am Samstagmittag, wenn die Anreise über ein Domizil in Hamburg ansteht.