Hamburg Amazons feiern Vizemeisterschaft

Vergangenen Sonntag fand im Münchener Dantestadion das Endspiel um die deutsche Meisterschaft im Damenfootball. Im 13. Ladiesbowl standen sich der Rekordmeister, die Berlin Adler Girls und die Newcomer, die Hamburg Pioneers Amazons gegenüber.

Beide Mannschaften waren bisher ungeschlagen, doch galten die Berlinerinnen als klarer Favorit. Die Amazons wollten an ihre bisherigen guten Leistungen anknüpfen. Die laufende Saison hatte das Team zu einer festen Einheit zusammengeschweißt. Deshalb hatte sich jede Spielerin die Nummer #33 und #50 auf Arm oder Bein geschrieben, für die 2 Spielerinnen die am Finale nicht teilnehmen konnten.

 

Gleich in ihrem ersten Drive zeigten die Adler Girls ihre Gefährlichkeit. Doch die Defense der Amazons fand nach wenigen Spielzügen ihren Rhythmus und erzwang den Punt. Der Offense der Amazons erging es ebenso und so war nach dem Punt die Offense der Berlinerinnen wieder dran. Diesmal steigerte sich die Abwehrreihen der Amazons und der Rekordmeister musste nach Raumverlust punten. Die nächsten Drives beider Teams endeten brachten keinen Score. Damit stand es entgegen aller Erwartungen 0:0 zum Ende des ersten Quarters.

Weiter ging die Abwehrschlacht. Die Adler Girls kämpften sich immer weiter Richtung Endzone der Amazons vor. Schließlich brachte ein Laufspielzug den ersten Touchdown 0:6. Der Versuch einer 2 Point Conversion wurde erfolgreich gestoppt.

Die nächsten beiden Drives brachten keinen Score. Beim nächsten Angriff der Amazons gelang den Berlinerinnen eine Interception. Damit wechselte das Angriffsrecht zu den Adler Girls, die durch einen gelungenen Laufspielzug zum Touchdown durch Susi Erdmann # 24 kamen. Der PAT ging daneben. Kurz danach ging es in die Halbzeitpause beim Stand von 0:12. Auf Seiten der Amazons verletzte sich Britta Horstmann. Sie wurde vorsorglich per RTW ins Krankenhaus gefahren wurde.

 

Trotz der Rückstands gaben die Amazons nicht auf. Leider gab es immer mehr Verletzte auf Hamburger Seite und man konnte nicht in den bisher erprobten Formationen spielen. In Bedrängnis warf QB Chrish Groth # 32 den Ball weg, doch der konnte kurz vorm Boden durch eine Berliner Spielerin noch gefangen werden. Wieder lief Susi Erdmann mit dem Ball Richtung Endzone. Sie wurde kurz davor getackelt, fiel aber noch in die Endzone. Diesmal gelang der PAT zur 0:19 Führung.

 

Nach dem Touchdown spielte die Offense der Amazons wie aus dem Lehrbuch. Mit wenigen Spielzügen war man an der Berliner Redzone. Der Pass von QB Chrish Groth #32 wurde in der Endzone durch WR Nina Schulz # 80 gefangen. Und auch die 2 Point Conversion war erfolgreich. Den Pass fing TE Ilse Rodewald #11 zum 8:19. Und auf einmal sahen die Berlinerinnen ihren Sieg gefährdet. Der erste Spielzug der Adler Girls wurde durch einen Sack von Donna #59 gestoppt und schließlich musste gepuntet werden.

Das Spiel nahm an Härte zu. Immer wieder bleiben Spielerinnen der Hamburg Amazons auf dem Spielfeld liegen. Nachdem auch die Amazons punten mussten, stoppte Claudia Bliesenbach #70 den Vorwärtsdrang der Adler Girls durch eine Interception. Durch erfolgreiche Laufspielzüge kam man der Endzone immer näher. Ein sehenswerter Double-Reverse-Pass Spielzug brachte die Hamburgerinnen bis an die 2 Yard Linie. Leider gab es einen Fehlstart der Offense und der 4. Versuch wurde vor der Berliner Defense der gestoppt. Ein Safety lag in der Luft. Kein neues First Down für die Adler Girls.

 

In aussichtsreicher Position kamen die Amazons wieder in Ballbesitz. 2 Minute Warning und noch 8 Yards musste der Ball überbrücken. Beim 3ten Versuch verletzte sich auch QB Chrish Groth #32. Back-up Ilse Rodewald #11 sprang ein, doch der Laufspielzug brachte nicht den verdienten Touchdown.

Die Berlin Adler Girls riskierten nichts mehr und knieten ab. Das Spiel endetet 8:19 für die Berlin Adler Girls, die damit zum 10 Mal Deutscher Meister wurden.

Der Headcoach der Amazons Oliver Pfennig sagte dazu sichtlich bewegt: „ Es gab den Traum ein zweiten Footballteam in Hamburg zu etablieren. Ein Märchen wurde wahr mit dem erreichen des Finales. Das Team war gut vorbereitet, es fehlte letztendlich nur die Erfahrung. Die Berlin Adler Girls haben verdient gewonnen, aber das Ergebnis hätte knapper ausfallen können. Das war eins der härtesten Spiele die ich je gesehen habe. Für mich sind die Amazons eines der besten Teams, wenn nicht sogar das Team dieser Saison.“

 

Schon bei der Siegerehrung konnten die Amazons wieder lachen. Das Team beglückwünschte die Adler Girls, bedankte sich beim Publikum und ihren mitgereisten Fans und feierte ihre Coaches. Als MVP wurden bei den Amazons Nicole „Paks“ Wirtz #49 und Chrish Groth #32 gewählt. Der besondere Dank gilt den München Cowboys Ladies für die gelungene Ausrichtung des Ladiesbowls und für die fürsorgliche Betreuung des Teams und vor allem der Verletzten ( 1 Rippenbruch, 1 Fingerbruch, 1 Ellbogenfraktur und ein eingeklemmter Nerv).