Die Sensation blieb allerdings aus. Ein Sieg gegen den Vorjahres-Meister und diesjährigen Meisterschaftsfavoriten Fulda Saints sollte am Ende reines Wunschdenken bleiben.
Die Hornets sind zuerst in Ballbesitz, doch die Freude ist nach dem gelungen Kick-Off-Return von Michael Porter und einem Lauf von Nicola Cucuzzella nur von kurzer Dauer.
Ein weiter Paß von Quarterback Timo Bieber wird von der aufmerksamen Fuldaer Defense abgefangen und in zwei Spielzügen in die Hanauer Endzone zurückgetragen. Somit gehen die Saints schon sehr früh in dieser Partie mit 0:7 in Führung.
Auch der nächste Angriff der Hornets ist von wenig Erfolg gekrönt. Zwar machen Arthur Engels und wiederum Cucuzzella per Lauf einiges an Boden gut, doch unnötige Strafen machen den Raumgewinn ebenso schnell wieder zunichte. Als Bieber im dritten Versuch – vierzehn yards vom nächsten First Down – zu Boden gebracht wird, muß sich Hanau per Punt vom Angriffsrecht trennen.
Fulda macht es deutlich besser. Obwohl sich Laurin Zimmer, Leonard Becker und Jakub Derbich beherzt der Offense der Saints entgegenstemmen, stehen die Gäste in ihrem zweiten Drive dank ihrer bewährten Kombination aus Lauf- und Passspiel schnell erneut in der Endzone der Hornets.
Den Extrapunktversuch kann Hanau blocken, liegt nun aber bereits mit 0:13 zurück.
Saints-Quarterback Patrick Dendtler, der heute Geburtstag feiert, kann insbesondere auf die beiden Importspieler in den Reihen der Gäste zählen, deren Läufe die Hanauer Abwehr immer wieder vor kaum lösbare Aufgaben stellen. Mit Müh und Not überstehen die Hornets das erste Quarter, ohne einen weiteren Touchdown hinnehmen zu müssen, doch das zweite Quarter hat kaum begonnen, da schrauben die Saints per Pass und einer erfolgreichen Two-Point-Conversion ihre Punkteausbeute auf 0:21.
Hanau setzt sich entschlossen zur Wehr. In der Defense wissen Sebastian Balcerzyk, Giancarlo Serio und Markus Sinsel immer wieder mit gelungenen Aktionen zu gefallen.
In der Offense ist es einmal mehr Nicola Cucuzzella, gegen dessen Läufe die Defense der Saints ihr gesamtes Können aufbieten muss.
Doch mehr noch als die gegnerische Abwehr macht den Hornets heute die eigene mangelnde Disziplin das Leben schwer. Kurz vor der Halbzeit müssen die Saints punten, doch ein illegaler Block in den Rücken läßt Hanaus Traum von einer Ergebniskorrektur schnell zerplatzen. Schlimmer noch: Fulda schließt seinen Angriff mit einem weiteren Touchdown ab. Mit 0:27 geht es in die Kabine.
„So etwas darf uns nicht passieren“, legt Headcoach Tony Small den Finger in die Wunde. „Diese unnötigen Strafen haben uns viele yards und manchen vielversprechenden Angriff gekostet. Wir müssen lernen, überlegter und disziplinierter zu agieren. Ein besseres Ergebnis lag heute durchaus im Bereich des Möglichen.“
In der zweiten Halbzeit bietet sich ein unverändertes Bild.
Fulda dominiert das Spiel, die Hornets wehren sich nach Kräften gegen die gegnerische Übermacht. Cucuzzella und Engels sorgen immer wieder für Raumgewinn, auch Alexander Höhl setzt mit gelungenen Aktionen das ein oder andere Ausrufezeichen im Hanauer Angriff.
Doch zunächst gelingt es den Hornets nicht, Punkte aufs Scoreboard zu bringen.
Fulda liegt inzwischen mit 0:49 in Führung, es ticken die letzten beiden Minuten auf der Spieluhr.
Der letzte Angriff der Hornets droht im vierten Versuch auf der eigenen Zwölf-Yard-Line und zwei yards vom nächsten First Down entfernt zu versanden. Da fasst sich Bieber ein Herz und zirkelt das Ei mit einem weiten Pass zielgenau in die Arme von Maxim Frey, der unbedrängt in Richtung Fuldaer Endzone stürmt. Tim Marburger verwandelt souverän den Extrapunkt.
Dank eines anschließenden KickOff-Return-Touchdowns der Saints endet das Spiel mit 7:55 (PAT wird geblockt).
„Klar, jeder, der einen Football von einem Tennisball unterscheiden kann, wusste vorher, dass die Hornets nicht allzu hoch gewinnen würden“, zieht Jan Pangritz, der seit Jahren für den Liveticker der Hornets verantwortlich zeichnet, gewohnt humorig Bilanz.
„Vom ersten Spielzug an haben die Saints keinen Zweifel daran gelassen, wer hier das stärkere Team stellt - allen voran die beiden Spieler aus den USA, die für fast alle Punkte auf Fuldaer Seite gesorgt haben. Die Hornets werden sich steigern müssen, um ähnliche Klatschen wie heute zu vermeiden.“
Die nächste Chance dazu bietet sich am Sonntag, dem 09. Juni 2024 zum dann bereits letzten Saisonheimspiel gegen die zweite Mannschaft der Saarland Hurricanes (KickOff: 15:30 Uhr).