Heimserie gegen die Bandits gerissen

Am Samstag empfingen die Kaiserslautern Pikes die Rhein-Neckar Bandits aus Mannheim zum letzten Heimspiel in der Zweiten American-Football-Bundesliga (GFL2) und mussten sich mit 6:14 geschlagen geben. In der Liga war das Spiel für beide Teams zwar bedeutungslos. Dennoch ging es für die Pikes darum, die Heimserie von drei Siegen in Folge gegen die Bandits zu verteidigen.

Trotz guter Leistung reichte es für die bereits als Absteiger feststehenden Lauterer Footballer nicht, den Bandits ein Bein zu stellen, die sich im sicheren Mittelfeld der GFL2 etabliert haben.

 

Auf beiden Seiten bestimmten die Abwehrreihen das Geschehen. Beeindrucken war dabei einmal mehr die Leistungssteigerung in der Defensive der Pikes. Während es in der Vergangenheit Niederlagen hagelte, agierten die Abwehrreihen der Gastgeber, wie schon vor Wochenfrist gegen Darmstadt, kompromisslos und mit neuem Mut. Vor allem Runningback Thomas Wright, die mit Abstand gefährlichste Waffe im Angriff der Bandits, hatten die Pikes gut unter Kontrolle. Ein ums andere Mal machte er mit Kamil Mazur Bekanntschaft, der es am Ende der Partie auf fast 20 Tackles brachte.

 

Dennoch konnten die Pikes den US-amerikanischen Runningback in Reihen der Gäste nicht ganz aus dem Spiel nehmen. Nach einer gut vorgetragenen Angriffsserie überbrückte er Mitte des zweiten Viertels die letzten Meter in die Endzone der Pikes zum 0:6. Beim folgenden Extrapunkt missriet der Snap. Der routinierte Mannheimer Quarterback Markus Baumgart versuchte zwar noch einen Pass in die Endzone anzubringen. Doch die ungewollte Two-Point-Conversion wurde von der wachen Verteidigung der Pikes abgewehrt.

 

Auf der Gegenseite mühte sich Pikes-Fullback Daniel Rosetti, mit Läufen durch die Mitte seinen grippegeschwächten Quarterback Denis Rohleder nach Kräften zu entlasten. Aber die Laufversuche scheiterten meist ohne nennenswerten Raumgewinn an der gut aufgelegten Abwehr der Bandits. Dennoch bescheinigte Cheftrainer Andreas Schaaf seiner Mannschaft ein gutes erstes Viertel: "Das war das beste Quarter, das wir dieses Jahr gespielt haben." Und beinahe wäre diese Leistung auch belohnt worden. Doch Wide Receiver Pascal Koch unterschätzte einen Pass übers halbe Spielfeld von Denis Rohleder. Koch bremste kurz ab und erreichte den Ball am Ende nicht mehr. Es wäre die Führung für die Pikes gewesen.

 

Danach gelang es den Gastgebern nur noch einmal, im letzten Spielviertel mit einem guten Drive in die Red-Zone der Bandits einzudringen. An der 17-Yard-Line bediente Rohleder seinen etatmäßigen Fullback Rosetti, der diesmal als Receiver Aufstellung genommen hatte: 6:14. Der folgende Extrapunkt ging daneben. Schaaf lobte einerseits die Leistung von Rosetti, sah die Szene aber auch sinnbildlich für den derzeitigen Zustand des Kaders: "Es war sensationell wie Daniel das gemacht hat. Dass wir unseren Fullback aber als Receiver spielen lassen müssen, zeigt auch die großen Verletzungsprobleme die wir haben."

 

Die einzige starke Phase im Lauterer Offensivspiel genügte jedoch nicht, um der Partie eine Wende zu geben. Dafür hatten die Bandits bereits Ende des dritten Viertels gesorgt. Mit der 6:0-Fühgrung im Rücken war Mannheim im drittel Viertel fast durchgehend in Ballbesitz. Neben vereinzelten Pässen und Läufen von Fullback Christian Zimmermann lautete das Rezept: den Ball zu Thomas Wright bringen. Am Ende des langen Drives stand ein Touchdown von Zimmermann und eine erfolgreiche Two-Point-Conversion durch einen sehenswerten Reverse-Spielzug zum 0:14.

 

Trotz der Niederlage zog Schaaf ein positives Fazit zum Spiel seiner Mannschaft. "Wir haben erneut gezeigt, dass wir uns steigern können", verglich er die Leistung seiner Mannschaft zu den hohen Niederlagen in der Vergangenheit. Der Cheftrainer sieht in der Mannschaft eine gute spielerische Basis, um in der kommenden Regionalligasaison oben mitspielen zu können. Heuer habe es sich aber bemerkbar gemacht, dass das Team keine gute Vorbereitung gehabt habe. "Die Spieler waren nicht fit genug für eine Saison in der Zweiten Liga", kritisierte er.