Hello Mr. Robinson

So sehnlich wurde wahrscheinlich noch nie ein Mann bei Hanaus Footballhornissen erwartet. Andrew Robinson ist der neue Quarterback der Hanau Hornets und soll die Hornissen zum Ziel, dem Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga führen.

Fotograf: Ilja Peer Tripp

Die Lösung für das Hanauer Quarterbackproblem war am Ende schon fast wie ein Märchen: “Wie so oft fing alles bei einem Bier an”, berichtet Hornetspressesprecher Achim Korn. Er saß mit den Teamfotografen Dagmar und Ilja Tripp sowie Teammanger Volker Roos nach dem letzten Spiel zusammen. “Wir haben erzählt das ein Bekannter aus den USA nachfragte ob sein Sohn der im Sommer nach Deutschland wolle ein paar Tage bei uns verbringen könne”, so Ilja Tripp. Danach antworteten Roos und Korn im Chor das wäre doch ein Amerikaner der könne doch Footballspielen. “So gab dann ein Wort das andere und am Ende riefen wir bei unseren Freunden an und fragten nach. Das er dann auch noch Quarterback gespielt hatte war ein absoluter Glücksfall”, lacht Dagmar Tripp. Dann wurden gleich Nägel mit Köpfen gemacht und die Coaches der Hornets eingeweiht. Offense Coach Carsten Weber nahm dann Kontakt auf und stammelte nur noch: “Das ist eine echte Bombe der hat ja bei den Syracuse Orange Men gespielt das wird nie was ohne Geld”. Doch über die “Bezahlung” wurde man sich schnell einig. “Wir sind schon alle viel in Deutschland rumgekommen und ziegen Andrew in einem Teil der Sommerpause und im August unser Land”, erklärt die “Viererbande” die jetzt einen Job als “Fremdenführer” zu erfüllen hat.

 

Andrew Robinson spielte von 2006 bis 2009 für die Syracuse Orange Men in der höchsten College Division der USA. Der 21-Jährige studiert Finanzen und Marketing: “An Dagmar und Ilja kann ich mich noch dunkel erinnern. Als die das letzte Mal bei uns waren war ich dreizehn oder vierzehn Jahre alt”, meint der symphatische Hanauer Spielmacher.

 

Die Unterschiede zwischen dem amerikanischem Collegefootball und der zweiten Bundesliga in Deutschland merkte er schon im bisher einzigen Training mit den Hornets: “In Amerika ist das alles professionell aufgezogen. Da ist viel mehr Druck dahinter und für viele Spieler ist ein Sportstipendium die einzige Möglichkeit das College zu besuchen. In Deutschland spielen die Spieler Football weil sie Spaß daran haben und das Spiel lieben.”, meint Robinson. Der Ehrgeiz mit dem die deutschen Spieler den Sport betreiben sei aber der gleiche.

 

In seiner Freizeit powert sich der ein Baltimore geborene Robinson beim Basketball und Paintball aus. “Football ist aber meine grosse Liebe”, stellt die Nummer drei der Hornissen klar. Von den Hornets ist der “Neu-Hanauer” der seit Donnerstag in Deutschland ist begeistert. “Am Abend hatten wir das erste Training und ich bin toll aufgenommen worden. Im Team steckt Potenzial viele Spieler wissen noch nicht was sie eigentlich leisten können. Ich muss mich jetzt schnellsmöglich auf das Hanauer Spielsystem und die Eigenheiten der Offensespieler einstellen und dann müssen wir den Klassenerhalt sichern. Das uns das gelingt davon bin ich überzeugt”.

 

“Wie ich erfahren habe waren gab es einige Bundesligisten die Andrew verpflichten wollten”, plaudert Headcaoch Bernd Schmitt aus dem Nähkästchen. Am Ende war die Entscheidung in Hanau zu spielen für Robinson  einfach: “Meine Eltern schwärmten in den höchsten Tönen von Dagmar und Ilja dazu kam das Carsten Weber am Telefon einen guten Eindruck machte und mit offenen Karten spielte”, erklärt Andrew Robinson seine Entscheidung.
Bei den Hornets gibt es seit Donnerstag nur strahlende Gesichter. Bereits im ersten Training beeindruckte Robinson. “Die Pässe die er wirft sind einfach der Hammer. Unsere Receiver sind anfangs zwei Meter zurückgegangen nach dem sie dem Ball fingen, so hart kommen die Dinger”, lobt Weber. 

 

“Wir haben jetzt eine echte Chance den drohenden Abstieg abzuwenden. Nun liegt es einzig und allein an uns. Harte Arbeit um das Team im Timing perfekt zu machen ist was in der spielfreien Zeit angesagt ist”, blickt Headcoach Bernd Schmitt wieder optimistisch in die Zukunft.

 

“Es ist schon ein tolles Gefühl zu wissen dass du jemanden hinter dir hast auf den du dich verlassen kannst und der einen Fehler den du gemacht hast auch mal ausbügeln kann.  Man wird in absehbarer Zeit ein neues Team sehen davon bin ich überzeugt”, meint auch Offenseliner Patrick Forte.

 

Am kommenden Sonntag (15:30) wird Andrew Robinson zum ersten Mal im heimischen Herbert-Dröse-Stadion auflaufen. Dann geht es für die Hornets in der Neuauflage des Derbys gegen Darmstadt wieder um alles oder nichts. “Der Druck der auf uns lastet wird immer grösser. Aber damit kann ich umgehen”, verspricht Robinson.

 

Bereits bei Robinsons erstem Spiel gegen die Kaiserslautern Pikes konnte man feststellen dass er Ruhe ins Team bringt. “Die Offenseline hat noch nie so gut gespielt wie am Samstag. Das Passblocking war richtig gut. Jetzt gehen wir die nächsten Baustellen an “, gibt Bernd Schmitt die Marschrichtung vor.