In den vergangenen Jahren ist das Sponsoren-Interesse am GFL-Football merklich gesunken, erklärt Jürgen Kemper, Präsident der Blue Devils. Fest steht: Ein Spielbetrieb ist mit dem derzeitigen Budget nicht noch ein weiteres Jahr durchzuführen. Wir bräuchten für eine Spielzeit einen Etat von 250.000 Euro. Dass wir überhaupt noch spielen ist den derzeitigen Gesellschaftern zu verdanken, die aufgrund ihrer Liebe zum Football ein finanzielles Mehrengagement geleistet haben.
Die Sport Vermarktung Hamburg, derzeitiger Vermarkter der Blue Devils, hat den Verein im Jahr 2005 aus der Insolvenz gerettet und damit einen belastenden Schuldenberg übernommen. Die dadurch eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten und das starke Profisport-Angebot in Hamburg haben dem Amateurclub in arge Bedrängnis gebracht. Das ist ein Teufelkreis, aus dem man nur schwer wieder herauskommt, so Kemper weiter. Außenstehende wundern sich über die wenige Werbung und das abgespeckte Showprogramm am Gameday. Aber wenn das Budget beides nicht zulässt, hat man keine andere Wahl, als das Beste aus der Situation zu machen. Unsere Spielstätte gibt uns schlichtweg nicht die Möglichkeiten, das Event Football so attraktiv zu zelebrieren, dass die Einnahmen wieder steigen. Der Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer und das Engagement der Vermarktungs-Gesellschafter haben laut Kemper trotz dieser Missstände vieles aufgefangen. Nach zwei Saisons ist aber der Punkt erreicht, wo man klar kommunizieren muss, dass wir finanzielle Hilfe brauchen.
Hat Amateursport in Hamburg keine Chance mehr? Dieser provokanten Frage begegnen die Blue Devils mit der Kampagne Hamburg braucht Blue Devils. Es kann nicht sein, dass nur hochbezahlter Profisport in großen Hightech-Arenen eine Daseinsberechtigung in unserer Stadt hat, so der Präsident der Blauen Teufel. Wir stehen für Sport mit Leidenschaft und leisten eine ausgezeichnete Jugendarbeit. Bei uns kommen Hamburger Jungs zum Einsatz.
Mit dem Aus für das GFL-Team der Blue Devils geriete demnach auch der Nachwuchs und damit das Hamburger Football-Fundament in Bedrängnis. Um Fehlinterpretationen vorzubeugen stellt Kemper folgendes klar: Ich stelle hier keines der Profi-Teams in Hamburg an den Pranger. Ich weise lediglich auf eine meiner Meinung nach bedenkliche Entwicklung hin.
Mit der Aktion Hamburg braucht Blue Devils geben die Teufel jedem die Möglichkeit, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für das Fortbestehen des Erfolgsteams zu engagieren. Alle Informationen dazu finden Teufel-Helfer auf der Internetseite www.hamburg-braucht-blue-devils.de. Die Seite wird am Sonnabend, den 16. September, nach der offiziellen Verkündung der Idee im Rahmen des Playoff-Viertelfinals gegen die Schwäbisch Hall Unicorns frei geschaltet.