Historischer Sieg

Noch nie hatten die Footballer der Dresden Monarchs gegen die Berlin Adler regulär gewonnen. Bis zu diesem Samstag! Nach einem spannenden Spiel und einer enormen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit, gingen die Monarchs vor gut 2500 Fans im Dresdner Rudolf Harbig Stadion mit 34:29 als verdienter Sieger vom Platz. (7:7/7:9/20:0/0:13)

Wer hätte das gedacht? Ein stark verjüngtes Team, welches in dieser Saison allen Vorzeichen zur Folge nur kleinere Brötchen würde backen können, schafft etwas, was vorher noch kein Monarchs-Aufgebot geschafft hatte: Ein Sieg gegen die Adler aus Berlin! Verdient, glücklich, umkämpft, unumstritten. Verantwortlich waren zählbar einige Wenige. In Wirklichkeit ist das gesamte Team an diesem Samstag über sich hinaus gewachsen. Defense wie Offense zeigten vor allem im zweiten Durchgang unglaubliche Leistungssteigerungen.

 

Und das, obwohl es nach den ersten beiden Vierteln noch nicht so aussah. Dresden war in Führung gegangen. Im zweiten Drive rückte die Monarchs Offense schnell, auch dank einer klaren Pass-Behinderung bedrohlich nah an die Berliner Endzone vor. Sekunden später rannte Ricky Brown über gut 9 Yard zu seinem ersten Touchdown an diesem Abend. (PAT Hempel 7:0). Doch Berlin wusste schnell zu kontern. Überhaupt sah das Match in etwa so aus: Dresden spielte gut, Berlin besser! Zu clever, routiniert und abgezockt wirkte vor allem der Angriff. Eric Kresser, noch in der Vorwoche mit 7 Fehlpässen gegen Köln einer der überraschenden Schwachstellen, agierte weitestgehend nach Belieben. Die Dresdner Verteidigung reagierte eher zaghaft. Der Ausgleich kam folgerichtig: Estrus Crayton fing einen langen Pass zum Touchdown. (PAT Scharweit). Kurz darauf gar die Führung durch ein Fieldgoal (Scharweit 10:0). Dann ging es munter hin und her: Die Monarchs zogen nach einem TD-Pass auf Chris Rosenow erneut in Führung (PAT Hempel 14:10). Doch wieder stellte Estrus Crayton den Status Quo zwischen amtierenden Meister und Vorjahres-halbfinalist wieder her. Der Halbzeitstand: 14:16.

 

Was dann geschah wird noch für Jahre als unglaubliche Geschichte erzählt werden. Dresden kam wie verwandelt aus der Kabine. Sie legten jeden Respekt, jede Zurückhaltung ab. Vor allem die Defense spielte wie entfesselt und agierte beeindruckend aggressiv. So zwangen sie die Adler immer wieder zu Fehlern, die dann von der Offense cool in Punkte umgewandelt wurden. Zunächst verlor Kresser den Ball tief in der eigenen Endzone. Darauf folgte Ricky Browns Touchdown Nr. 2 (PAT Hempel 21:16). Dann fing Daniel Keil einen verunglückten Ball von Kresser ab. Ein folgender Touchdown von Brown wurde aber wegen eines Dresdner Fouls nicht gewertet. Machte nix, ein Drive später war es dann soweit: Touchdown Nr. 3 für Ricky Brown nach einem souveränen 12 Yard Lauf. (PAT 27:16). Spätestens jetzt fingen die Adler an sich selbst zu zerlegen. Es hagelte Strafen, Muk Kang und Patrick Olszak mussten sogar vorzeitig zum Duschen. Nun spielten die Monarchs clever und eiskalt. Die Defense hielt und die Offense machte Punkte und First Downs, so das die Verteidiger immer wieder durchatmen konnten. Noch im dritten Viertel erhöhten die Monarchs dank Ricky Brown auf 34:16. Erst mit dem letzten Seitenwechsel wachte Berlin wieder auf, holte durch Björn Dreier und Estrus Crayton zwei weitere Touchdowns, aber es reichte nicht mehr. Zum Schluss versuchten sie noch einen Onside Kick, holten sich auch den Ball, doch war der leider nur 9 Yard unterwegs – zuwenig – Monarchs Ball – Schluss!

 

Mit 34:29 gewinnen die Dresden Monarchs verdient. Headcoach Jochen Stobernack lobte anschließend das gesamte Team und kommentierte lakonisch: „Es hat einfach geklappt!“.

 

Vielleicht klappt es nächsten Samstag noch einmal. Dann fahren die Monarchs zum Rückspiel nach Berlin.