Hornets wurden überrollt

Hanaus Footballhornissen stehen endgültig mit dem Rücken zur Wand. Beim Gastspiel in Wiesbaden setzte es für die Hornets eine auch in dieser Höhe verdiente 62:0 Klatsche. Zwar mussten die Hornets verletzungsbedingt und arbeitsbedingt auf 15 Spieler, darunter auch Cetin Soysal, Eugen Schluthauer und Felix Außerbauer, verzichten doch der Hanauer Auftritt sorgte für Frustation bei den Fans.

Fotograf: Ilja Peer Tripp

Für die Hornets ist nach vier Spielen und vier Niederlagen das eingetreten was unbedingt vermieden werden sollte: “Der Überlebenskampf hat bereits jetzt begonnen. Ich bin bereit aufzustehen und zu kämpfen das erwarte ich auch vom Team”, gab ein konsternierter Offensecoach Carsten Weber nach der Partie zu Protokoll. Die leeren und ratlosen Blicke aller Hornets-Aktiven sprachen Bände.

 

Dabei beginnen die Hornets in der Defense verheissungsvoll. Raul Munoz gelingen immer wieder sehenswerte Solotackles und Dirk Stehle kann gleich zwei Quarterbacksacks vermelden.  Nun soll die Offense der Hornets nachlegen. Bojan Sobot wird erstmals auf der Quarterbackposition eingesetzt. Durch einen mißglückten Snap findet sich Sobot in der eigenen Endzone wieder und wird durch die stark spielende Wiesbadener Defense zu Boden gebracht. Safety – 2 : 0 für die Gastgeber. Dann beginnt der Wiesbadener Punktereigen. Bis zum Ende des Quarters erzielen die Hausherren eine komfortable 22:0 Führung. Mittlerweile hat Andy McMillan die Quarterbackposition übernommen und bedient Bojan Sobot und Dominic Cannon mit Pässen die diese fangen aber dann auch gleich von den Phantoms gestoppt werden. Zur Halbzeit steht es 39 : 0 für Wiesbaden und die Hornets präsentieren sich Chancenlos. “Wir sind einfach überrollt worden”, zeigten sich die Hornetsfotografen Ilja und Dagmar Tripp fassungslos.

 

Wer mit einem Aufbäumen der Hornets gerechnet hatte wurde bitterlich enttäuscht. Wiesbaden dominierte weiterhin das Geschehen und Hanau fügte sich in die Rolle als Opferlamm. Die Gastgeber lassen es nun ruhiger angehen ohne das die  Hornets ernsthaft zu Chancen kommen. Am Ende erzielen die Phantoms mit dem auch in der Höhe verdienten 62:00 ihren höchsten Sieg in einer Zweitligabegegnung.

 

Bei den Hornets konnten nur Dirk Stehle, Roman Merk und Christian Fußenecker in der Verteidigung Akzente setzen. In der Offense fielen Torrance Brown, Bojan Sobot, Lars Bollendorf und Toni Bogner in einem blassen Hornetsteam mit einer kämpferischen Einstellung auf.

 

“Wir haben auf der O-Line durch das Fehlen verschiedener Spieler Abstimmungsprobleme gehabt und konnten so unsere Backs nicht in Szene setzen. Dazu kommt der Druck das wir gewinnen müssen. Geraten wir in Rückstand lassen einige die Köpfe hängen und dann fehlt die kämpferische Einstellung. Dabei kann man einen Rückstand drehen und das Spielfeld noch als Sieger verlassen. Montabaur hat das in der Regionalliga am Wochenende einducksvoll gezeigt, sie machten aus einem 19:0 Rückstand einen Sieg und genau zu dieser Einstellung müssen wir kommen." erklärte ein sichtlich entsetzter Toni Bogner nach der erneuten Hornetspleite.

 

Headcoach Bernd Schmitt war ob des Debakels zu keiner Stellungnahme bereit und verwies an den Pressesprecher der Hornets.

 

“Wir haben wieder weit unter unseren Möglichkeiten gespielt und uns dazu undiszipliniert präsentiert. Das fängt schon damit an wer und was so alles bei uns durch die Teamzone spaziert. Spielerisch konnten wir keinerlei Akzente setzen. Das liegt zum Teil daran dass wir derzeit ohne etatmässigen Quarterback spielen und immer wieder improvisieren müssen.   In der letzten Saison war unsere Stärke dass als Team diszipliniertes aufgetreten sind. Spieler und Coaches müssen wieder zu einer Einheit werden und wir brauchen dringendst einen etatmässigen Quarterback”, so Pressesprecher Achim Korn.

 

Die Alleinschuld bei den Spielern zu suchen hält Korn für falsch. “Wenn ein Saisonstart so schief läuft wie er bei uns schief gelaufen ist kommen da immer mehrere Faktoren zusammen. So ist auch ein Grund der harte Auftakt gegen die beiden Favoriten. Jetzt gilt es sich interne Analysen zu betreiben und Lösungswege zu finden. Zur Zeit sind leider nur die Fans und einige Spieler Zweitligareif . Dennoch glaube ich an den Klassenerhalt uns fehlt einfach ein Erfolgserlebnis das das Selbstbewusstsein der Spieler wieder aufbaut”.

 

Am kommenden Sonntag haben die Hornets die Chance zur Wiedergutmachung. Dann treffen die Hornissen im eigenen Stadion (15:30) auf die Kaiserslautern Pikes die gestern eine 6:42 Klatsche gegen Favorit Franken Knights hinnehmen mussten und wie die Hornets noch keinen Pluspunkt verbuchen konnten. “Wir müssen uns akribisch auf die Pikes vorbereiten sie sind ein etabliertes Team und haben nach zwei Partien noch nicht zur eigentlichen Spielstärke gefunden. Nur diszipliniert und mit einem Gesamtauftritt als Team können wir den ersten Sieg landen”, meint Offenseliner Toni Bogner.