Ravensburg hatte in der vergangenen Woche auffällig unauffällig ein Geheimnis um sein Roster gemacht und keines für das „PhanMag“, die Stadionzeitung der Phantoms, zur Verfügung gestellt. Einen Nutzen zog das Team aus dem Süden daraus nicht und verlor deutlich. Neuzugang Jeremy Niklos auf der DB-Position konnte gegen gut aufgelegte Phantoms ebenfalls nichts ausrichten.
Gleich im ersten Drive verloren die Gäste den Ball, Nicolas Reyna nahm den gefumbleten Ball auf und trug ihn über 31 Yards zum 6:0 in die Endzone. Der Kick von Peter Müller saß, doch lange konnten sich die Phantoms-Fans nicht über die Führung freuen, denn schon zwei Minuten später passte Razorbacks-Quarterback William Benson zum 6:7 auf Michael Mayer. Der PAT wurde geblockt.
Danach dauerte es nur bis zum Quarterende bis die Phantoms auf sage und schreibe 26:6 erhöht hatten: Jannis Fiedler zweimal über kurze Distanz und Robin Gemmerich nach einem von Marco Corzani aufgenommenen zweiten Ravensburger Fumble sorgten für drei Touchdowns und Müller erhöhte zwischenzeitig von 19:6 auf 20:6.
Im zweiten Quarter passierte auf der Anzeigetafel nichts und die Footballfans mussten bis Mitte des dritten Viertels auf weitere Zähler warten. Dieses Mal erliefen die Razorbacks sechs Punkte und auch Patrick Reinischs PAT saß. Die Phantoms antworteten mit einem 58 Yards langen TD-Lauf von Cordarius Mann und einer Conversion von Gemmerich zum 34:13-Zwischenergebnis, das Anfang des Abschlussviertels von Mann selbst auf 40 Punkte ausgebaut wurde. Müllers Zusatzpunkt wurde geblockt und den Ravensburgern war es schließlich überlassen, durch Spielmacher Bensons selbst erlaufenen Touchdown und Reinischs Zusatzpunkt den letzten eigenen Score der Begegnung zu erzielen. Die Phantoms erhöhten schließlich noch auf 46:20.
Durch den zweiten Erfolg in der noch jungen Saison haben die Phantoms ihr Punktekonto auf 4:4 ausgeglichen, befinden sich nach den unnötigen Niederlagen gegen Albershausen und Gießen zu Beginn der Spielzeit aber nach wie vor weit von ihrer Wunschposition entfernt. Am Wochenende reist das Team nun zu den extrem heimstarken Kirchdorf Wildcats, die dringend Siege einfahren müssen, um sich aus dem Tabellenkeller zu verabschieden.
Alles oder nichts im Play-off-Rennen der Landesliga
Knapper 8:7-Sieg der Phantoms-Reserve in Fulda
„Ein Unentschieden hätte uns nicht im Play-off-Rennen gehalten“, erklärte Reinhold Pradt, warum er erstmals in seinem Leben eine Conversion gecallt habe. „Also alles oder nichts“, so der Head Coach der Wiesbaden Phantoms II. Dank der zwei Punkte, die Quarterback Ben Wagner selbst erlief, gewannen die Phantoms II schließlich mit 8:6 und können mit einem Sieg im Saarland am Wochenende weiter auf die Play-offs hoffen.
Die Fulda Saints hatten schon im ersten Quarter ein vermeintlich leichtes Field Goal aus 28 Yards vergeben und auch nachdem Wiesbadens Spielmacher Ben Wagner kurzfristig das Feld verlassen musste, nachdem er einen Harten Hit eingesteckt hatte und auf eine Gehirnerschütterung untersucht wurde, sah noch nichts nach einem Erfolg der Gäste aus, für die kurzfristig Gerrit Feuerbach übernahm.
Fulda erreichte mit einem langen Lauf die Endzone und der PAT zum 7:0 im zweiten Quarter wurde ebenfalls verwandelt. Die Phantoms II brachten bis zur Pause nichts Zählbares auf das Board.
Im dritten Viertel erlebte Fulda einen spielerischen Höhepunkt durch einen erfolgreichen Punt Fake, mit dem sie einen langen vierten Versuch in ein First Down verwandelten, „indem sie den Punter nach außen laufen ließen und wir davon echt überrascht wurden“, so HC Pradt. „Daraufhin stoppte unsere Defense aber Fulda doch und diese versuchte ein 48 Yard langes Field Goal, das aufgrund eines fallengelassenen Snap aber misslang.“
Im vierten Quarter kam das Wiesbadener Team einmal mehr vor die Endzone der Saints, erreichte sie aber auch nach vier Versuchen nicht. Die Stunde von Linus Teufert schlug, als er einen Fuldaer Fumble direkt im nächsten Spielzug aufnahm und Wiesbaden eine perfekte Ausgangsposition verschaffte. Quarterback Ben Wagner nahm die Einladung gerne an und lief die letzten 15 Yards selbst zum 6:7. In der entscheidenden Situation lief Wagner bravourös selbst in die Endzone, „da auf einmal die O-Line über sich herausgewachsen ist“, lobte Pradt nach den Punkten sieben und acht.
Fulda hatte bei rund einer Minute Restspielzeit einen guten Kick-off Return, doch zwei Spielzüge später scheiterte ein 40-Yard-Field-Goal-Versuch, der rechts am Tor vorbeiflog.
„Am Ende war es nur unsere bessere Kondition, die uns den Sieg eingebracht hat“, bilanzierte Reinhold Pradt. „Aber was bemerkenswert war: In der Offense hatten wir vier oder fünf Drives über das gesamte Feld. In der Redzone haben wir dann aber immer wieder versagt. Bis auf die letzte Chance und da spürte man den Willen der Mannschaft!“
Bemerkenswert sei auch der Zusammenhalt des Teams gewesen. „Niemand hat den anderen angeschnauzt. Man ist ständig im Spiel geblieben und hat auf die Chance gewartet. Ein tolles Team!“ Der Dank des Teams gelte auch der Sidelinebetreunung, schließt Pradt seine Ausführungen. „Ohne Fin (Wasserjunge), der ständig herumgerannt ist, um die Jungs mit Wasser zu versorgen... ohne Ilona (Physio), die immer da war, wenn medizinisch etwas gebraucht wurde, auch für die Fulda-Spieler auf dem Platz und Anna-Lena, die das Catering ständig gemanagt und uns mit Trinken versorgt hatte und uns Coaches immer wieder die Wasserbecher unter die Nase gehalten hat… wäre der Sieg sicherlich ebenfalls nicht möglich gewesen. Great job!“