Kader der Dresden Monarchs endlich komplett

2 amerikanische Offensiv-Spezialisten verstärken das Team, Elbepark Dresden ist der neue Brustsponsor der Königlichen.

 

Gut Ding will Weile haben. Auch wenn der Druck der Öffentlichkeit seit Anfang der Saison stetig zunahm, ließen sich die Verantwortlichen der Dresden Monarchs nicht beirren. Wenn schon verstärken dann richtig.

Wenn schon Spieler einkaufen, dann aber Athleten der absoluten Spitzenklasse. Was sich in der Defensive mit Jag Bal und Eddie Hillery leicht gestaltete, wurde auf Seiten des Angriffs zum Problem. Sechs Spiele sollte es dauern, sechs bittere Niederlagen kostete es, bis sie endlich Dresden erreichten – die beiden amerikanischen Offense-Verstärkungen der Dresden Monarchs 2007. Bereits am späten Dienstag landete Dylan Meier, der neue Leitwolf und Quarterback der Königlichen, in seiner Wahlheimat auf Zeit. Donnerstagmittag stieß Widereceiver und Laufwunder Wilbur Hargrove nun als letzter Import aus Übersee zum Team von Offense-Coordinator Robert Cruse und Defense-Coordinator Thomas Stantke.  

„Beide Spieler sind absolute Top-Athleten. Sowohl Dylan als auch Wilbur spielten in den Staaten auf dem höchsten College-Niveau, Division 1“, berichtet Trainer Robert Cruse. Entsprechend groß sind die Erwartungen, die Meier und Hargrove bei Fans und Verantwortlichen schüren. Spektakuläre Pässe und Sprinteinlagen der Weltklasse scheinen möglich. Dresdens Kader ist nunmehr komplett und um Welten unberechenbarer. So überzeugte Quarterback Dylan Meier bereits in seinem College mit sicheren Pässen, erstklassigen Statistiken und variantenreichen Spiel. Wilbur Hargrove brachten seine schnellen Füße im Jahr 2000 sogar bis nach Deutschland. „Ich nahm in München an einem internationalen Leichtathletik-Vergleich teil. Dabei lief ich damals die 100 Meter“, berichtet der 26-Jährige. Mit einer Bestleistung von 10,1 Sekunden auf 100 Meter dürfte Hargrove der derzeit schnellste Spieler der German Football League sein. Eine Qualität die Cruses Angriff, neben der Fangsicherheit des in Boyton/Virginia geboren US-Boys, einen gehörigen Wettbewerbsvorteil verschaffen soll.  

 

Aber auch an der Sponsorenfront tat sich in den vergangenen Wochen einiges. Mit dem Elbepark Dresden sitzt nach langer Suche endlich ein neuer Brustsponsor im Boot des einzigen Football-Bundesligisten der neuen Bundesländer. „Der Elbepark Dresden wird unseren Verein nicht nur in 2007 unterstützen, sondern hat einen 2-Jahresvertrag bis Ende 2008 unterzeichnet. Wir freuen uns über den Rückhalt und das Vertrauen das uns von Seiten des größten Einkaufsparks der Stadt entgegengebracht wird“, freut sich Monarchs-Geschäftsführer Jörg Dressler. Gut verstärkt und von Seiten des Brustsponsors engagiert unterstützt, erscheint die Herausforderung German Football League 2007 endlich für Dresden Monarchs in einem anderen Licht. Angriff lautet nun die Devise. Die kommenden schweren Gegner können kommen. Sie erwartet ein komplettes und schlagkräftiges Team aus Dresden.      

 

 

Profifootball: Nein, Danke!

Dresdens neuer Quarterback, Dylan Meier, entscheidet sich gegen die NFL-Europa und für die Monarchs

Auf Dylan Meier haben sie gewartet. Auch für ihn nahmen die Dresden Monarchs sechs Niederlagen und reichlich öffentliche Kritik in Kauf. Eine nicht leichte Situation für den neuen Quarterback der Landeshauptstädter. Denn entsprechend hoch ist die Erwartungshaltung schon vor dem ersten Wurf des smarten US-Amerikaners in der German Football League (GFL). „Wir haben uns bewusst dafür entschieden auf Dylan zu warten. Er war und ist der derzeit beste Quarterback auf dem Markt. Keiner der angebotenen Alternativ-Spieler kam nur annähernd an seine Fähigkeiten heran. Entsprechend froh sind wir Dylan in Dresden spielen zu sehen“, zeigt sich Offense-Coordinator Robert Cruse zufrieden. Der 23-Jährige Spielmacher geht erstaunlich gelassen mit dem ihm entgegengebrachten Vertrauensvorschuss um, kämpft nach seiner Ankunft am gestrigen Nachmittag eher mit Jetlag als mit Erfolgsdruck. „Ich bin hier, um das Bestes für mein neues Team zu geben und das werde ich auch - sobald ich in der Zeitzone angekommen bin“, so Meier.  

 

Seit Dylan Meier denken kann, spielt der in Pittsburg/Kansas geborene US-Boy Football. „Meine Freunde kennen mich nur mit einem Ball in der Hand. Unsere ganze Familie ist dem Spiel verfallen“, berichtet der 1,92 Meter große Modellathlet. Zwei seiner Brüder spielten sich vor ihm auf das höchste College-Niveau, bekamen Sportstipendien. Meiers ältestem Bruder, Shad, gelang sogar der Sprung in die National Football League (NFL). „Shad spielte bis 2006 für die Tennessee Titans, war auch bei den New Orleans Saints schon unter Vertrag. Nach einer Knieverletzung beendete er aber im vergangenen Jahr seine Profi-Karriere als Tightend“, erzählt das 95 Kilogramm schwere Muskelpaket. „Ich habe mich nach meinem Studium der Wirtschaftswissenschaften aber anders entschieden. Ich wollte zurück zu den Wurzeln und in einer Liga antreten, in der die Spieler noch wegen ihrer Leidenschaft für das Spiel aktiv sind und nicht wegen des Geldes.“  

 

So lehnte Meier ein an seinen Agenten herangetragenes Angebot der Profiliga NFL-Europa ab und entschied sich für die GFL und die Dresden Monarchs. „Ich liebe das Spiel, weil es wie kein anderes eine Einheit fordert. Schon in der ersten Trainingseinheit am gestrigen Abend, war ich entsprechend begeistert. Die Jungs der Monarchs stehen hier nicht um Geld zu verdienen, sie opfern ihre Freizeit um ihrer Leidenschaft nachzugehen. Diese Begeisterung habe ich in den Staaten lange nicht mehr erlebt. Bei uns spielen viele Jungs um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, ihr College-Stipendium zu rechtfertigen oder um Ruhm zu ernten. Alles Gründe, aus denen ich nicht mehr im so genannten „großen Football“ spielen wollte.“ Trotz allem ist Meier stolz, es bis auf das höchste Collegeniveau, Division 1, geschafft zu haben. „Ich durfte zwei Spielzeiten als Starter gegen die besten Nachwuchsfootballer der Staaten spielen, darunter auch gegen meinen jüngsten Bruder Kerry.“  

 

Doch nun stehen für Meier die Dresden Monarchs im Mittelpunkt seines Schaffens. „Ich will an der Seite dieser talentierten Jungs spielen und mit ihnen gewinnen. Große Ansagen liegen mir nicht. Ich plane keine Meisterschaften und keine Rekorde. Ich denke an den nächsten Schritt, wenn ich den ersten hinter mir habe“, so Dresdens neuer Quarterback. Vorerst geht es für Meier darum seine Mannschaft näher kennen zu lernen, hart zu arbeiten und das junge Team der Sachsen an und über dessen bislang gezeigten Grenzen zu führen. Weitere, dringend benötigte Unterstützung ist für den Spielmacher der Monarchs schon auf dem Weg. Ein Passempfänger (Widereceiver) aus den Staaten kommt am heutigen Donnerstag in Dresden an, wird den Kader der Königlichen nochmals verstärken. „Jetzt gilt es für alle hart zu arbeiten. Wir wollen unseren Fans tollen Football bieten und das werden wir.“  

 

Auch persönlich hat sich Dylan in seiner neuen Wahlheimat einiges vorgenommen. „Ich will den Menschen hier zeigen, dass nicht alle Amerikaner den derzeitigen Kurs unseres Landes befürworten. Wir sind nicht alle wie Bush. Des Weiteren hoffe ich, die Fans der Monarchs und die Einwohner Dresden setzen sich mit unserem Team und auch mit meiner Person auseinander. Ich bin gespannt auf eure Kultur, eure Stadt und eure Art zu feiern.“ Bis zum 10. Juni hat Meier nun Zeit etwas zu bewegen. Dann gilt es für ihn und seine Monarchs die Kiel Baltic Hurricanes vor eigenem Publik